summaryrefslogtreecommitdiff
path: root/de/hardware/supported/arm.xml
blob: 036213416ea36e8f7eddb5801cf73a9e77ef98b8 (plain)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
322
323
324
325
326
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
354
355
356
357
358
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
377
378
379
380
381
382
383
384
<!-- retain these comments for translator revision tracking -->
<!-- original version: 69644 -->

  <sect2 arch="arm"><title>CPUs, Mainboards und Grafikunterstützung</title>

<para>

ARM-Systeme sind viel verschiedenartiger als die i386-/amd64-basierte
PC-Architektur, bei der sich alle Systeme eine allgemeine System-Firmware
(BIOS und/oder UEFI) teilen, die die grundlegende board-spezifische
Hardware-Initialisierung auf eine standardisierte Art und Weise erledigt.

</para><para>

Die ARM-Architektur wird hauptsächlich in sogenannten
<quote>Systems-on-Chip</quote> (SoC - ein komplettes System
auf einem einzigen Chip) verwendet. Diese SoCs werden von
vielen verschiedenen Herstellern mit sich erheblich unterscheidenden
Hardware-Komponenten (und dies sogar bei den grundlegendsten
Funktionalitäten, die benötigt werden, um das System zu starten) entwickelt.
Diese Systeme haben normalerweise keine gemeinsame Schnittstelle für die
System-Firmware und deshalb muss sich der Linux-Kernel bei ARM-Systemen
um viele systemspezifische Themen auf der niedrigsten Hardware-Ebene
kümmern, die in der PC-Welt vom BIOS des Mainboards abgewickelt werden.

</para>

<para>

Zu Beginn der ARM-Unterstützung im Linux-Kernel führte dies dazu, dass ein
separater Kernel für jedes ARM-System benötigt wurde, im Gegensatz zu dem
<quote>einer-passt-für-alles</quote>-Kernel bei PC-Systemen.
Da dieser Ansatz nicht mit einer großen Anzahl verschiedener Systeme
funktioniert, wurde damit begonnen, einen einzigen ARM-Kernel zu entwickeln,
der auf verschiedenen ARM-Systemen laufen kann. Unterstützung für neue
ARM-Systeme wird auf eine Art implementiert, die die Nutzung eines
solchen Multiplattform-Kernels erlaubt, aber für mehrere ältere Systeme
ist trotzdem noch ein spezifischer Kernel erforderlich.

</para><para>

Daher unterstützt die Standard-&debian;-Distribution nur die
Installation einer ausgewählten Zahl von älteren ARM-Systemen,
zusätzlich zu den neuen Systemen, die vom ARM-Multiplattform-Kernel
(armmp) bedient werden.

</para>

<para>

Die ARM-Architektur hat sich über die Zeit weiterentwickelt und
moderne ARM-Prozessoren bieten Funktionalitäten, die in älteren Modellen
nicht verfügbar sind. &debian; bietet daher zwei ARM-Portierungen an:
&debian;/armel und &debian;/armhf.
&debian;/armel zielt auf ältere ARM-Prozessoren ohne eigene
Hardware-Fließkommaeinheit (FPU) ab, während &debian;/armhf nur auf
neueren ARM-Prozessoren läuft, die mindestens die ARMv7-Architektur
mit Version 3 der ARM-Vektor-Fließkomma-Spezifikation (VFPv3)
implementieren. &debian;/armhf nutzt die erweiterten Funktionalitäten
und Performance-Steigerungen, die bei diesen Modellen verfügbar sind.

</para>

<!--
<para>

Obwohl es technisch möglich ist, die &debian;/armel Userland-Programme
auf modernen ARM-Prozessoren laufen zu lassen, können sie dann nicht die
verschiedenen Funktionalitäten zur Performance-Steigerung nutzen, die
solche neueren Prozessoren anbieten, daher sollten Sie statt &debian;/armel
die &debian;/armhf-Portierung verwenden, wenn Ihre Hardware die Anforderungen
dafür erfüllt. Das Mischen von armel- und armhf-Paketen auf einem System
ist nicht möglich, daher müssen Sie sich vor der Installation entscheiden,
welche Portierung Sie nutzen möchten.

</para>
-->

<para>

Technisch gesehen können viele ARM-CPUs in einem der beiden Endian-Modi
(Big-Endian oder Little-Endian) betrieben werden, in der Praxis verwendet
aber die große Mehrheit der derzeit verfügbaren System den Little-Endian-Modus.
Sowohl &debian;/armhf wie auch &debian;/armel unterstützen nur
Little-Endian-Systeme.

</para>

<sect3 arch="arm"><title>Plattformen, die von Debian/armel unterstützt werden</title>

<para>

Folgende Plattformen werden von &debian;/armel unterstützt: (Sie
erfordern plattform-spezifische Kernel.)

<variablelist>

<varlistentry>
<term>IXP4xx</term>
<listitem><para>

Die Intel-IXP4xx-Prozessor-Serie wird in NAS-Geräten
(Network-Attached-Storage-Systeme &ndash; Geräte, die Speicherplatz im 
Netzwerk zur Verfügung stellen) wie dem Linksys NSLU2 eingesetzt.

</para></listitem>
</varlistentry>

<varlistentry>
<term>Kirkwood</term>
<listitem><para>

Kirkwood ist ein <quote>System-on-Chip</quote>
von Marvell, das eine ARM-CPU, Ethernet,
SATA, USB sowie weitere Funktionalitäten in einem Chip vereint. Wir
unterstützen derzeit folgende Kirkwood-basierte Geräte: OpenRD
(OpenRD-Base, OpenRD-Client und OpenRD-Ultimate), <ulink
url="&url-arm-cyrius-sheevaplug;">Plug-Computer (SheevaPlug, GuruPlug und
DreamPlug)</ulink>, <ulink url="&url-arm-cyrius-qnap-kirkwood;">QNAP
Turbo Station</ulink> (alle TS-11x-, TS-21x- und TS-41x-Modelle) sowie
LaCie NAS-Geräte (Network Space v2, Network Space Max v2, Internet Space v2, d2
Network v2, 2Big Network v2 und 5Big Network v2).

</para></listitem>
</varlistentry>

<varlistentry>
<term>Orion5x</term>
<listitem><para>

Orion ist ein <quote>System-on-Chip</quote> von
Marvell, das eine ARM-CPU, Ethernet, SATA, USB sowie weitere Funktionalität
in einem Chip vereint. Es gibt viele Network-Attached-Storage-Geräte (NAS-Systeme -
Geräte, die Speicherplatz im Netzwerk zur Verfügung stellen) auf dem Markt,
die auf dem Orion-Chip basieren. Wir unterstützen derzeit die folgenden
Orion-basierten Geräte: <ulink
url="&url-arm-cyrius-kuroboxpro;">Buffalo Kurobox</ulink>, <ulink
url="&url-arm-cyrius-dns323;">D-Link DNS-323</ulink> und <ulink
url="&url-arm-cyrius-mv2120;">HP mv2120</ulink>.

</para></listitem>
</varlistentry>

<varlistentry>
<term>Versatile</term>
<listitem><para>

Die Versatile-Plattform wird von QEMU emuliert und ist deshalb eine nette
Möglichkeit, &debian; auf MIPS zu testen und laufen zu lassen, falls echte
Hardware nicht zur Verfügung steht.

</para></listitem>
</varlistentry>

</variablelist>

</para>
</sect3>

<sect3 arch="arm"><title>Plattformen, die nicht mehr von Debian/armel unterstützt werden</title>

<variablelist>
<varlistentry>
<term>IOP32x</term>
<listitem><para>

Intels I/O-Prozessor-Serie (IOP) ist in einer Reihe von Produkten für
Datenspeicherung und -verarbeitung zu finden, wie z.B. in dem <ulink
url="&url-arm-cyrius-glantank;">GLAN Tank</ulink> von IO-Data und dem
<ulink url="&url-arm-cyrius-n2100;">Thecus N2100</ulink>.
&debian; hat die IOP32x-Plattform in &debian; 7 unterstützt, aber ab
Version 8 wird sie aufgrund von Hardware-Einschränkungen der Plattform,
die sie für die Installation neuerer &debian;-Veröffentlichungen
ungeeignet machen, nicht mehr unterstützt.

</para></listitem>
</varlistentry>

<varlistentry>
<term>MV78xx0</term>
<listitem><para>

Die MV78xx0-Plattform wurde auf dem Marvell DB-78xx0-BP
Development-Board eingesetzt. Sie war in Debian 7 mit einem
plattform-spezifischen Kernel (basierend auf dem Linux-Kernel Version 3.2)
unterstützt, wird jedoch ab Debian 8 nicht mehr unterstützt.

</para></listitem>
</varlistentry>

</variablelist>

</sect3>

<sect3 arch="arm" id="armhf-armmp-supported-platforms"><title>Plattformen, 
die von Debian/armhf unterstützt werden</title>

  <para>
Folgende Systeme funktionieren bekanntermaßen mit &debian;/armhf unter
Verwendung des Multiplattform-Kernels (armmp):

  <variablelist>

      <varlistentry>
        <term>Freescale MX53 Quick Start Board</term>
        <listitem>
          <para>
            Das IMX53QSB ist ein Development-Board basierend auf dem i.MX53 SoC.
          </para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term>Versatile Express</term>
        <listitem>
          <para>
             Das Versatile Express ist eine Development-Board-Serie
             von ARM, bestehend aus einer Basisplatine, die mit
             verschiedenen CPU-Tochterplatinen ausgestattet werden kann.
          </para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term>Certain Allwinner sunXi-basierte Development-Boards und
              eingebettete (embedded) Systeme</term>
        <listitem>
          <para>
             Der armmp-Kernel unterstützt verschiedene Development-Boards
             und Embedded-Systeme, die auf den SoCs Allwinner A10
             (Architektur-Codename <quote>sun4i</quote>), A10s/A13
             (Architektur-Codename <quote>sun5i</quote>) und A20
             (Architektur-Codename <quote>sun7i</quote>) aufbauen.
             Vollständige Unterstützung durch den Installer ist derzeit
             für folgende sunXi-basierte Systeme verfügbar:
            <itemizedlist>
             <listitem><para>
               Cubietech Cubieboard 1 + 2 / Cubietruck
             </para></listitem>
             <listitem><para>
               LeMaker Banana Pi und Banana Pro
             </para></listitem>
             <listitem><para>
               LinkSprite pcDuino
             </para></listitem>
             <listitem><para>
               Mele A1000
             </para></listitem>
             <listitem><para>
               Miniand Hackberry
             </para></listitem>
             <listitem><para>
               Olimex A10-Olinuxino-LIME / A10s-Olinuxino Micro /
               A13-Olinuxino / A13-Olinuxino Micro / 
               A20-Olinuxino-LIME / A20-Olinuxino-LIME2 / A20-Olinuxino Micro
             </para></listitem>
             <listitem><para>
               PineRiver Mini X-Plus
             </para></listitem>

            </itemizedlist>
          </para>
          <para>
             Die Systemunterstützung für Allwinner sunXi-basierte Systeme
             ist auf Treiber und Informationen aus dem Gerätedatei-Baum
             beschränkt, welche im Mainline-Linux-Kernel enthalten sind.
             Die 3.4-Kernel-Serie des Android-Derivates linux-sunxi.org
             wird von Debian nicht unterstützt.
          </para>
          <para>
             Der Mainline-Linux-Kernel unterstützt auf Allwinner A10-,
             A10s/A13- und
             A20-SoCs grundsätzlich die serielle Konsole, Ethernet, SATA,
             USB und MMC-/SD-Karten, enthält aber keine nativen Treiber für
             Grafik- (HDMI/VGA/LCD) und Audio-Hardware auf diesen SoCs.
             Der NAND-Flash-Speicher, der in einige sunXi-basierte Systeme
             eingebaut ist, wird nicht unterstützt.
          </para>
          <para>
             Die Verwendung eines lokalen Displays ist durch die
             <quote>simplefb</quote>-Infrastruktur im Mainline-Kernel
             technisch gesehen auch ohne native Display-Treiber
             möglich. <quote>simplefb</quote> ist dabei für die Initialisierung
             der Display-Hardware auf den <quote>u-boot</quote>-Bootloader
             angewiesen, allerdings wird dies durch die u-boot-Version in
             &debian; 8 nicht unterstützt.
          </para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term>SolidRun Cubox-i2eX / Cubox-i4Pro</term>
        <listitem>
          <para>
            Die Serie der Cubox-i ist eine Sammlung kleiner würfelförmiger
            Systeme, die auf der Freescale i.MX6-SoC-Familie aufbauen.
            Die Systemunterstützung für die Cubox-i-Serie ist auf
            Treiber und Informationen aus dem Gerätedatei-Baum
            beschränkt, welche im Mainline-Linux-Kernel enthalten sind.
            Die 3.0-Kernel-Serie von Freescale für Cubox-i wird von
            Debian nicht unterstützt.
            Die im Mainline-Kernel verfügbaren Treiber unterstützen
            die serielle Konsole, Ethernet, USB und MMC-/SD-Karten sowie
            Grafikausgabe über HDMI (Konsole und X11).
            Außerdem wird auf dem Cubox-i4Pro auch der eSATA-Port
            unterstützt.
          </para>
        </listitem>
      </varlistentry>

      <varlistentry>
        <term>Wandboard Quad</term>
        <listitem>
          <para>
            Das Wandboard Quad ist ein Development-Board, das auf der
            Freescale i.MX6-Quad-SoC-Familie basiert. Die Systemunterstützung
            ist auf Treiber und Informationen aus dem Gerätedatei-Baum
            beschränkt, welche im Mainline-Linux-Kernel enthalten sind.
            Die Wandboard-spezifischen Kernel der Serien 3.0 und 3.10
            von wandboard.org werden von Debian nicht unterstützt.
            Die im Mainline-Kernel verfügbaren Treiber unterstützen
            die serielle Konsole, Grafikausgabe über HDMI (Konsole und X11),
            Ethernet, USB, MMC-/SD-Karten und SATA.
            Unterstützung für die Onboard-Audio-Funktionalitäten
            (Analog, S/PDIF, HDMI-Audio) sowie für das
            Onboard-WLAN/Bluetooth-Modul ist in &debian; 8 nicht
            verfügbar.
          </para>
        </listitem>
      </varlistentry>

    </variablelist>
  </para>

  <para>
     Grundsätzlich erlaubt die ARM-Multiplattform-Unterstützung im
     Linux-Kernel, den &d-i; auch auf Systemen laufen zu lassen, die
     hier nicht explizit aufgeführt sind, solange der vom &d-i;
     genutzte Kernel Unterstützung für die Systemkomponenten des
     Zielsystems hat und eine Gerätebaum-Datei dafür vorhanden ist.
     In diesen Fällen kann der Installer normalerweise eine
     funktionierende Userland-Installation erstellen, aber möglicherweise
     kann das System nicht automatisch boot-fähig gemacht werden,
     da dies in vielen Fällen gerätespezifische Informationen erfordert.
  </para>
  <para>
     Wenn Sie den &d-i; auf solchen Systemen einsetzen, müssen Sie
     das System am Ende der Installation von Hand boot-fähig machen,
     z.B. indem Sie die erforderlichen Befehle in einer innerhalb des
     &d-i;s gestarteten Shell ausführen.
  </para>

</sect3>


<sect3 arch="arm"><title>Platfformen, die nicht mehr von Debian/armhf unterstützt werden</title>

<variablelist>
<varlistentry>
<term>EfikaMX</term>
<listitem><para>

Die EfikaMX-Plattform (Genesi Efika Smartbook und Genesi EfikaMX Nettop)
wurde in &debian; 7 mit einem plattformspezifischen Kernel unterstützt,
wird aber ab &debian; 8 aufwärts nicht mehr unterstützt. Der Code, der
zum Bau des vorher verwendeten plattformspezifischen Kernels erforderlich
ist, wurde in 2012 aus dem Quellcode des Upstream-Linux-Kernels entfernt,
daher kann Debian keine neueren Kernel mehr bereitstellen.

</para><para>

Die Nutzung des armmp-Multiplattform-Kernels auf der EfikaMX-Plattform
würde Gerätebaum-Unterstützung dafür erfordern, was derzeit nicht
der Fall ist.

</para>
</listitem>

</varlistentry>

</variablelist>

  </sect3>
   </sect2>