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<sect2 arch="not-s390" id="PPP">
<title>PPP einrichten</title>
<para>
Wenn während der ersten Installationsstufe kein Netzwerk konfiguriert wurde,
werden Sie jetzt gefragt, ob Sie den Rest des Systems per PPP installieren
möchten. PPP ist ein Protokoll, um eine Wählverbindung mittels eines Modem
aufzubauen. Wenn Sie jetzt das Modem konfigurieren, kann das Installationssystem
während des weiteren Prozesses zusätzliche Pakete oder Sicherheitsupdates
über das Internet herunterladen. Wenn Sie kein Modem in Ihrem Rechner haben
oder es vorziehen, das Modem später einzurichten, überspringen Sie diesen
Schritt.
</para><para>
Um Ihre PPP-Verbindung zu konfigurieren, benötigen Sie einige Informationen
von Ihrem Internet-Service-Provider (ISP), wie z.B. Telefonnummer,
Benutzername, Passwort und optional die DNS-Server. Einige ISP bieten
Installationsanleitungen für Linux-Distributionen an. Sie können diese
Anleitungen verwenden, auch wenn sie nicht speziell für Debian sind, da
die meisten Konfigurationsparameter (und die Software) für diese Aufgabe in allen
Linux-Distributionen vergleichbar sind.
</para><para>
Wenn Sie die Auswahl getroffen haben, PPP jetzt zu konfigurieren,
wird ein Programm namens <command>pppconfig</command>
gestartet. Es hilft Ihnen, die PPP-Verbindung einzurichten. <emphasis>Wenn
Sie nach dem Namen für die Verbindung gefragt werden, geben Sie auf jeden
Fall <userinput>provider</userinput> ein.</emphasis>
</para><para>
Das <command>pppconfig</command>-Programm wird Sie hoffentlich durch
eine problemlose Konfiguration führen. Falls es jedoch für Ihre
Bedingungen nicht funktioniert, lesen Sie weiter unten die
detaillierten Instruktionen.
</para><para>
Um PPP einzurichten, müssen Sie die Grundlagen über das Betrachten und
Bearbeiten von Dateien unter GNU/Linux kennen. Um Dateien zu betrachten,
können Sie <command>more</command> benutzen und <command>zmore</command>
für komprimierte Dateien mit einer <userinput>.gz</userinput>-Erweiterung.
Um zum Beispiel <filename>README.debian.gz</filename> anzusehen, tippen Sie
<userinput>zmore README.debian.gz</userinput> ein. Das Basissystem hat einen
Editor namens <command>nano</command>, der sehr einfach zu benutzen ist, der
aber nicht sehr viele Funktionen hat. Vielleicht möchten Sie später noch andere,
gut ausgestattete Editoren und Dateibetrachter installieren, wie z.B.
<command>jed</command>, <command>nvi</command>,
<command>less</command> oder <command>emacs</command>.
</para><para>
Rufen Sie <filename>/etc/ppp/peers/provider</filename> in einem Editor auf
und ersetzen Sie <userinput>/dev/modem</userinput> durch
<userinput>/dev/ttyS<replaceable>#</replaceable></userinput>,
wobei <replaceable>#</replaceable> für die Nummer des benutzten
seriellen Ports steht. In Linux werden die seriellen Ports ab 0 durchnummeriert;
der erste serielle Port <phrase arch="i386">(<userinput>COM1</userinput>)</phrase>
heißt unter Linux <filename>/dev/ttyS0</filename>.
<phrase arch="powerpc;m68k">Auf Macintoshs mit seriellen Ports heißt der
Modemport <filename>/dev/ttyS0</filename> und der Printerport
<filename>/dev/ttyS1</filename>.</phrase>
Als nächsten Schritt müssen Sie <filename>/etc/chatscripts/provider</filename>
anpassen, um die Telefonnummer Ihres Providers einzufügen sowie Benutzername und
Passwort. Bitte entfernen Sie nicht das <quote>\q</quote> vor dem Passwort.
Es bewirkt, dass das Passwort nicht in den Logdateien erscheint.
</para><para>
Viele Provider benutzen für das Login PAP oder CHAP statt der
Authentifizierung im Textmode. Andere nutzen beides. Wenn Ihr Provider
PAP oder CHAP fordert, müssen Sie einen anderen Weg verfolgen.
Kommentieren Sie alles unterhalb des Einwahl-Strings (die Zeile, die
mit <quote>ATDT</quote> beginnt) in der Datei
<filename>/etc/chatscripts/provider</filename> aus (d.h. stellen Sie
eine Raute <quote>#</quote> an den Zeilenanfang) , modifizieren Sie
<filename>/etc/ppp/peers/provider</filename> wie oben beschrieben und
fügen Sie <userinput>user <replaceable>name</replaceable></userinput>
hinzu, wobei <replaceable>name</replaceable> Ihr Benutzername
bei Ihrem Provider ist. Als nächstes editieren Sie
<filename>/etc/ppp/pap-secrets</filename> oder
<filename>/etc/ppp/chap-secrets</filename> und geben dort Ihr Passwort ein.
</para><para>
Sie müssen auch noch die Datei <filename>/etc/resolv.conf</filename>
anpassen: fügen Sie dort die IP-Adressen der Name-Server (DNS) Ihres
Providers ein. Die Zeilen haben folgendes Format:
<userinput>nameserver <replaceable>xxx.xxx.xxx.xxx</replaceable></userinput>,
wobei <replaceable>xxx.xxx.xxx.xxx</replaceable> die IP-Adresse ist.
Sie können optional auch die Option <userinput>usepeerdns</userinput>
zur Datei <filename>/etc/ppp/peers/provider</filename> hinzufügen, um die
automatische Auswahl der passenden DNS-Server zu aktivieren; es werden dann
die Adressen benutzt, die der Provider bei der Einwahl übermittelt.
</para><para>
Sie sind jetzt fertig (ausser wenn Ihr Provider eine Login-Sequenz nutzt,
die sich von der Mehrheit der Provider unterscheidet)! Starten Sie die
PPP-Verbindung mit <command>pon</command> als root und überprüfen Sie
den Status mit dem <command>plog</command>-Kommando. Um die Verbindung
zu trennen, tippen Sie <command>poff</command> ein, ebenfalls als root.
</para><para>
Lesen Sie <filename>/usr/share/doc/ppp/README.Debian.gz</filename>,
wenn Sie mehr Informationen zur Nutzung von PPP unter Debian benötigen.
</para><para>
Für statische SLIP-Verbindungen müssen Sie das Kommando
<userinput>slattach</userinput> (aus dem Paket <classname>net-tools</classname>)
zur Datei <filename>/etc/init.d/network</filename> hinzufügen.
Dynamisches SLIP erfordert das <classname>gnudip</classname>-Paket.
</para>
<sect3 id="PPPOE">
<title>PPP over Ethernet (PPPOE) einrichten</title>
<para>
PPPOE ist ein Protokoll, das mit PPP verwandt ist und für einige
Breitbandverbindungen verwendet wird. Es gibt hierzu derzeit in der
Basiskonfiguration noch keine Hilfe, die Sie bei der Konfiguration
unterstützt. Allerdings ist die nötige Software installiert, was
bedeutet, dass Sie PPPOE zu diesem Zeitpunkt der Installation manuell
einrichten können, indem Sie auf die zweite virtuelle Konsole VT2 wechseln
und <command>pppoeconf</command> starten.
</para>
</sect3>
</sect2>
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