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path: root/de/appendix/chroot-install.xml
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 <sect1 id="linux-upgrade">
 <title>&debian-gnu; von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren</title>

<para>

Dieses Kapitel beschreibt, wie man &debian-gnu; von einem vorhandenen
Unix- oder Linux-System aus installiert, ohne den
menügeführten Installer zu verwenden, der im Rest dieses Handbuchs
beschrieben wird. Dieses <quote>Quereinsteiger-HowTo</quote>
wurde von Leuten erbeten, die von Red Hat, Mandriva oder Suse zu
&debian-gnu; wechseln. In diesem Kapitel gehen wir davon aus, dass Sie
ein wenig Erfahrung mit *nix-Befehlen haben sowie mit der Navigation
durch das Dateisystem. In diesem Abschnitt symbolisiert ein <prompt>$</prompt>
einen Befehl, der im Homeverzeichnis des Benutzers
ausgeführt wird, während <prompt>#</prompt> bedeutet, dass das
Kommando im &debian;-chroot ausgeführt wird.

</para><para>

Sobald Sie das neue &debian;-System nach Ihren Wünschen konfiguriert haben,
können Sie Ihre eventuell vorhandenen eigenen Dateien hinüber verschieben und
loslegen. Deswegen wird dies auch die
<quote>zero-downtime</quote>-Installation (Installation ohne eine
Zeitspanne, während der das System nicht verfügbar ist) genannt. Es ist ebenso
ein geschickter Weg, mit Hardware-Komponenten zurechtzukommen, die sich sonst
nicht gut mit verschiedenen Boot- oder Installationsmedien vertragen.

</para>

<note><para>

Da dies überwiegend eine manuelle Prozedur ist, sollten Sie im Hinterkopf
behalten, dass Sie einen erheblichen Teil der grundlegenden
Systemkonfiguration selbst erledigen müssen, was auch mehr Wissen über
&debian; und über &arch-kernel; allgemein erfordert als eine reguläre Installation.
Sie können nicht davon ausgehen, dass Sie durch diese Prozedur ein System
erhalten, das identisch ist zu dem aus einer normalen Installation. Sie
sollten auch bedenken, dass in dieser Prozedur nur die grundlegenden
Schritte zur Systemkonfiguration beschrieben sind. Es könnten zusätzliche
Installations- oder Konfigurationsschritte erforderlich sein.

</para></note>

  <sect2>
  <title>Es geht los!</title>
<para>

Benutzen Sie die *nix-Partitionierungsprogramme des vorhandenen Systems, um
Ihre Festplatte nach Bedarf neu zu partitionieren; erstellen Sie zumindest
ein neues Dateisystem plus Swap. Sie benötigen ungefähr &base-system-size; MB
Speicher für
eine Nur-Konsolen-Installation oder ca. &task-desktop-lxde-inst; MB, wenn Sie
vorhaben, X zu
installieren (und noch mehr, wenn Sie Desktop-Umgebungen wie GNOME oder KDE Plasma
installieren möchten).

</para><para>

Dateisysteme auf Ihren Partitionen erzeugen: um ein Dateisystem auf einer
Partition zu erstellen, zum Beispiel ein ext3-Dateisystem auf
<filename>/dev/sda6</filename> (dies soll in diesem Beispiel unsere
Root-Partition sein):

<informalexample><screen>
# mke2fs -j /dev/<replaceable>sda6</replaceable>
</screen></informalexample>

Um stattdessen ein ext2-Dateisystem zu erzeugen, lassen Sie das
<userinput>-j</userinput> weg.

</para><para>

Initialisieren und aktivieren Sie den Swap (passen Sie die Partitionsnummer
für Ihre geplante &debian;-Swap-Partition an):

<informalexample><screen>
# mkswap /dev/<replaceable>sda5</replaceable>
# sync
# swapon /dev/<replaceable>sda5</replaceable>
</screen></informalexample>

Hängen Sie eine Partition (wahrscheinlich die neue) als <filename>/mnt/debinst</filename> ins
Dateisystem ein (das Installationsverzeichnis; es wird das
Root-(<filename>/</filename>)-Dateisystem des neuen &debian;). Der
Einbindungspunkt (<filename>/mnt/debinst</filename>) ist rein willkürlich
gewählt; es wird später noch öfter darauf verwiesen.

<informalexample><screen>
# mkdir /mnt/debinst
# mount /dev/<replaceable>sda6</replaceable> /mnt/debinst
</screen></informalexample>

</para>
 <note><para>

Falls Sie Teile des Dateisystems (z.B. /usr) auf andere Partitionen speichern
und eingebinden möchten, müssen Sie diese Verzeichnisse manuell erstellen
und einbinden, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.

 </para></note>
  </sect2>

  <sect2>
  <title><command>debootstrap</command> installieren</title>
<para>

Das Programm, das auch der &debian;-Installer benutzt und das als offizielle
Methode angesehen wird, ein &debian;-Basissystem zu installieren, ist
<command>debootstrap</command>. Es nutzt <command>wget</command> und
<command>ar</command>, aber ansonsten hängt es nur von
<classname>/bin/sh</classname> und grundsätzlichen
Unix-/Linuxwerkzeugen<footnote>

<para>

Dazu gehören die GNU Core Utilities und Kommandos wie
<command>sed</command>, <command>grep</command>, <command>tar</command> und
<command>gzip</command>.

</para>

</footnote> ab. Installieren Sie <command>wget</command>
und <command>ar</command>, falls sie noch nicht auf Ihrem laufenden System
vorhanden sind; dann laden Sie <command>debootstrap</command> herunter und
installieren es ebenfalls.

</para>

<!-- The files linked to here are from 2004 and thus currently not usable
<para>

Wenn Sie ein rpm-basiertes System haben, können Sie alien verwenden,
um das .deb in ein .rpm-Paket umzuwandeln oder Sie laden sich eine
rpm-Version von
<ulink url="http://people.debian.org/~blade/install/debootstrap"></ulink>
herunter.

</para>
-->

<para>

Oder Sie nutzen die folgende Prozedur, um es manuell zu installieren.
Erstellen Sie ein Arbeitsverzeichnis, in das Sie die .deb-Pakete entpacken.

<informalexample><screen>
# mkdir work
# cd work
</screen></informalexample>

Das <command>debootstrap</command>-Binary finden Sie im &debian;-Archiv
(achten Sie darauf, die richtige Datei für Ihre Architektur zu verwenden).
Laden Sie das <command>debootstrap</command>.deb aus dem
<ulink url="http://ftp.debian.org/debian/pool/main/d/debootstrap/">
Pool</ulink> herunter, kopieren Sie es in das Arbeitsverzeichnis work und
extrahieren Sie daraus die Dateien. Sie benötigen root-Rechte, um die
Binär-Dateien zu installieren.

<informalexample><screen>
# ar -xf debootstrap_0.X.X_all.deb
# cd /
# zcat /full-path-to-work/work/data.tar.gz | tar xv
</screen></informalexample>

</para>
  </sect2>

  <sect2>
  <title>Starten Sie <command>debootstrap</command></title>
<para>

<command>debootstrap</command> kann die benötigten Dateien direkt vom
Archiv herunterladen, wenn Sie es starten. Sie können in dem folgenden Befehl jeden
&debian;-Archivspiegel-Server statt <userinput>&archive-mirror;/debian</userinput>
einsetzen, vorzugsweise einen Server in Ihrer Nähe. Eine Liste aller Spiegel-Server
finden Sie auf <ulink url="http://www.debian.org/mirror/list"></ulink>.

</para><para>

Wenn Sie eine &debian-gnu; &releasename-cap;-CD eingelegt und in
<filename>/cdrom</filename>
eingebunden haben, können Sie statt der http-URL auch eine file-URL angeben:
<userinput>file:/cdrom/debian/</userinput>.

</para><para>

Setzen Sie in dem folgenden <command>debootstrap</command>-Befehl für
<replaceable>ARCH</replaceable> eine der folgenden Architekturbezeichnungen
ein:

<userinput>amd64</userinput>,
<userinput>arm64</userinput>,
<userinput>armel</userinput>,
<userinput>armhf</userinput>,
<userinput>i386</userinput>,
<userinput>mips</userinput>,
<userinput>mipsel</userinput>,
<userinput>mips64el</userinput>,
<userinput>powerpc</userinput>,
<userinput>ppc64el</userinput> oder
<userinput>s390x</userinput>.

<informalexample><screen>
# /usr/sbin/debootstrap --arch ARCH &releasename; \
    /mnt/debinst http://ftp.de.debian.org/debian
</screen></informalexample>

Falls die Zielarchitektur sich von der des Host-Systems unterscheidet,
sollten Sie hier die Option <userinput>--foreign</userinput> hinzufügen.

</para>
  </sect2>

  <sect2>
  <title>Das Basissystem konfigurieren</title>
<para>

Sie haben jetzt ein echtes, aber noch etwas mageres &debian;-System auf
der Festplatte. Wechseln Sie mit <command>chroot</command> hinein:

<informalexample><screen>
# LANG=C.UTF-8 chroot /mnt/debinst /bin/bash
</screen></informalexample>

Falls die Zielarchitektur sich von der des Host-Systems unterscheidet,
müssen Sie vorher qemu-user-static installieren und auf das neue System
kopieren:

<informalexample><screen>
# cp /usr/bin/qemu-ARCH-static /mnt/debinst/usr/bin
# LANG=C.UTF-8 chroot /mnt/debinst qemu-ARCH-static /bin/bash
</screen></informalexample>

Danach müssen Sie unter Umständen die Definition der Terminal-Variable
anpassen, so dass sie mit dem &debian;-Basissystem kompatibel ist, zum Beispiel:

<informalexample><screen>
# export TERM=<replaceable>xterm-color</replaceable>
</screen></informalexample>

Abhängig von dem Wert von TERM müssen Sie unter Umständen das Paket
<classname>ncurses-term</classname> installieren, um Unterstützung dafür
zu bekommen.

</para><para>

Falls die Zielarchitektur sich von der des Host-Systems unterscheidet,
müssen Sie den Multistage-Bootstrap-Vorgang abschließen mit:
 
<informalexample><screen>
/debootstrap/debootstrap --second-stage
</screen></informalexample>

</para>

   <sect3>

   <title>Gerätedateien erzeugen</title>
<para>

An diesem Punkt enthält <filename>/dev/</filename> nur sehr grundlegende
Gerätedateien. Für die nächsten Schritte der Installation könnten
zusätzliche Gerätedateien benötigt werden. Es gibt verschiedene Wege, hiermit
umzugehen; welchen Sie benutzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
welches Gast-System Sie für die Installation verwenden, ob Sie vorhaben,
einen modularen Kernel zu verwenden oder nicht und ob Sie für das neue
System dynamische Gerätedateien (z.B. mittels <classname>udev</classname>)
benutzen möchten oder statische.

</para><para>

Einige der verfügbaren Optionen sind:

<itemizedlist>
<listitem><para>

installieren Sie das Paket makedev und
erzeugen Sie einen Standardsatz von statischen Gerätedateien, indem Sie
(nach dem Chroot) Folgendes ausführen:

<informalexample><screen>
# apt install makedev
# mount none /proc -t proc
# cd /dev
# MAKEDEV generic
</screen></informalexample>

</para></listitem>
<listitem><para>

erzeugen Sie manuell lediglich bestimmte Gerätedateien mittels
<command>MAKEDEV</command>.

</para></listitem>
<listitem><para>

binden Sie das Verzeichnis /dev aus Ihrem Gast-System als /dev in Ihr
Zielsystem ein. Beachten Sie, dass die postinst-Skripte einiger Pakete
versuchen könnten, neue Gerätedateien zu erzeugen; deshalb sollte diese
Option nur mit Vorsicht verwendet werden.

</para></listitem>
</itemizedlist>

</para>
   </sect3>

   <sect3>
   <title>Partitionen einbinden</title>
<para>

Sie müssen die Datei <filename>/etc/fstab</filename> erzeugen.

<informalexample><screen>
# editor /etc/fstab
</screen></informalexample>

Hier ein Beispiel, das Sie sich anpassen können:

<informalexample><screen>
# /etc/fstab: static file system information.
#
# file system    mount point   type    options                  dump  pass
/dev/XXX         /             ext3    defaults                 0     1
/dev/XXX         /boot         ext3    ro,nosuid,nodev          0     2

/dev/XXX         none          swap    sw                       0     0
proc             /proc         proc    defaults                 0     0

/dev/fd0         /media/floppy auto    noauto,rw,sync,user,exec 0     0
/dev/cdrom       /media/cdrom  iso9660 noauto,ro,user,exec      0     0

/dev/XXX         /tmp          ext3    rw,nosuid,nodev          0     2
/dev/XXX         /var          ext3    rw,nosuid,nodev          0     2
/dev/XXX         /usr          ext3    rw,nodev                 0     2
/dev/XXX         /home         ext3    rw,nosuid,nodev          0     2
</screen></informalexample>

Nutzen Sie den Befehl <userinput>mount -a</userinput>, um alle Dateisysteme,
die Sie in <filename>/etc/fstab</filename> angegeben haben, einzubinden; um
die Dateisysteme einzeln einzubinden, benutzen Sie:

<informalexample><screen>
# mount /path   # z.B.: mount /usr
</screen></informalexample>

Aktuelle &debian;-Systeme haben Einbindungspunkte (Mountpoints) für
Wechseldatenträger in <filename>/media</filename>, behalten aber aus
Kompatibilitätsgründen auch symbolische Links in <filename>/</filename>.
Erstellen Sie diese nach Bedarf, zum Beispiel mit:

<informalexample><screen>
# cd /media
# mkdir cdrom0
# ln -s cdrom0 cdrom
# cd /
# ln -s media/cdrom
</screen></informalexample>

Sie können das proc-Dateisystem mehrfach einbinden und in frei wählbare
Verzeichnisse, obwohl <filename>/proc</filename> dafür üblich ist. Wenn Sie nicht
<userinput>mount -a</userinput> verwendet haben, stellen Sie sicher, dass
proc eingebunden ist, bevor Sie fortfahren:

<informalexample><screen>
# mount -t proc proc /proc
</screen></informalexample>

</para><para>

Der Befehl <userinput>ls /proc</userinput> sollte jetzt ein nicht-leeres
Verzeichnis zeigen. Falls dies fehlschlägt, können Sie vielleicht proc
außerhalb der chroot-Umgebung einbinden:

<informalexample><screen>
# mount -t proc proc /mnt/debinst/proc
</screen></informalexample>

</para>
   </sect3>

   <sect3>
   <title>Die Zeitzone setzen</title>
<para>

Indem Sie die dritte Zeile der Datei <filename>/etc/adjtime</filename> auf
<quote>UTC</quote> oder <quote>LOCAL</quote> setzen, legen Sie fest, ob
das System die Hardware-CMOS-Uhr als UTC-Zeit oder als lokale Zeit
interpretiert. Mit folgendem Befehl können Sie diese Option setzen:

<informalexample><screen>
# editor /etc/adjtime
</screen></informalexample>

Hier ein Beispiel:
<informalexample><screen>
0.0 0 0.0
0
UTC
</screen></informalexample>

Mit folgendem Befehl wählen Sie Ihre Zeitzone aus:

<informalexample><screen>
# dpkg-reconfigure tzdata
</screen></informalexample>

</para>
   </sect3>

   <sect3>
   <title>Das Netzwerk konfigurieren</title>
<para>

Um Ihr Netzwerk einzurichten, müssen Sie die Dateien
<filename>/etc/network/interfaces</filename>,
<filename>/etc/resolv.conf</filename>,
<filename>/etc/hostname</filename> und
<filename>/etc/hosts</filename> anpassen.

<informalexample><screen>
# editor /etc/network/interfaces 
</screen></informalexample>

Hier sind ein paar einfache Beispiele aus
<filename>/usr/share/doc/ifupdown/examples</filename>:

<informalexample><screen>
######################################################################
# /etc/network/interfaces -- configuration file for ifup(8), ifdown(8)
# See the interfaces(5) manpage for information on what options are 
# available.
######################################################################

# We always want the loopback interface (die Loopback-Schnittstelle wird
# immer benötigt).
auto lo
iface lo inet loopback

# To use dhcp (wenn Sie DHCP benutzen möchten):
#
# auto eth0
# iface eth0 inet dhcp

# An example static IP setup: (broadcast and gateway are optional)
# (ein Beispiel für eine statische IP-Einstellung / broadcast und gateway
# sind hierbei optional):
# auto eth0
# iface eth0 inet static
#     address 192.168.0.42
#     network 192.168.0.0
#     netmask 255.255.255.0
#     broadcast 192.168.0.255
#     gateway 192.168.0.1
</screen></informalexample>

Tragen Sie die Adresse Ihres/Ihrer Nameserver(s) sowie
Suchregeln in <filename>/etc/resolv.conf</filename> ein:

<informalexample><screen>
# editor /etc/resolv.conf
</screen></informalexample>

Eine einfache beispielhafte <filename>/etc/resolv.conf</filename>:

<informalexample><screen>
search hqdom.local
nameserver 10.1.1.36
nameserver 192.168.9.100
</screen></informalexample>

Geben Sie den Hostnamen Ihres Systems ein (zwischen 2 und 63 Stellen lang):

<informalexample><screen>
# echo DebianHostName &gt; /etc/hostname
</screen></informalexample>

Und hier ein Beispiel für <filename>/etc/hosts</filename> mit
IPv6-Unterstützung:

<informalexample><screen>
127.0.0.1 localhost
127.0.1.1 DebianHostName

# The following lines are desirable for IPv6 capable hosts
::1     ip6-localhost ip6-loopback
fe00::0 ip6-localnet
ff00::0 ip6-mcastprefix
ff02::1 ip6-allnodes
ff02::2 ip6-allrouters
ff02::3 ip6-allhosts
</screen></informalexample>

Wenn Sie mehrere Netzwerkkarten haben, sollten Sie die Namen der
Treibermodule in <filename>/etc/modules</filename> in die richtige
Reihenfolge bringen. Während des Bootens wird dann jede Karte die
Schnittstellenbezeichnung (eth0, eth1, etc.) bekommen, die Sie erwarten.

</para>
   </sect3>

   <sect3>
   <title>Apt konfigurieren</title>

<para>

Debootstrap hat eine grundsätzliche <filename>/etc/apt/sources.list</filename>
erstellt, die es erlaubt, zusätzliche Pakete zu installieren. Allerdings
möchten Sie vielleicht einige Quellen hinzufügen, z.B. für Quellpakete oder
für Sicherheits-Updates:

<informalexample><screen>
deb-src http://ftp.de.debian.org/debian &releasename; main

deb http://security.debian.org/ &releasename;/updates main
deb-src http://security.debian.org/ &releasename;/updates main
</screen></informalexample>

Denken Sie daran, <userinput>apt update</userinput> auszuführen, nachdem
Sie die Datei sources.list geändert haben.

</para>
   </sect3>

   <sect3>
   <title>Das Gebietsschema (Locales) konfigurieren</title>
<para>

Um Ihre lokalen Einstellungen anzupassen, wenn Sie nicht Englisch
verwenden möchten, installieren Sie das Paket <classname>locales</classname>
und konfigurieren es. Es wird die Verwendung von UTF-8-Gebietsschemata
empfohlen.

<informalexample><screen>
# apt install locales
# dpkg-reconfigure locales
</screen></informalexample>

Um Ihre Tastatur zu konfigurieren (falls nötig):
 
<informalexample><screen>
# apt install console-setup
# dpkg-reconfigure keyboard-configuration
</screen></informalexample>

</para><para>

Beachten Sie, dass die Tastatureinstellung nicht verändert werden kann, während
Sie im chroot sind; die Konfiguration wird jedoch beim nächsten Neustart aktiv.

</para>
   </sect3>
  </sect2>

  <sect2>
  <title>Einen Kernel installieren</title>
<para>

Wenn Sie vorhaben, dieses System zu booten, möchten Sie wahrscheinlich
einen &arch-kernel;-Kernel und einen Bootloader. Sie finden verfügbare, bereits
fertig paketierte Kernel mit dem Befehl

<informalexample><screen>
# apt search &kernelpackage;
</screen></informalexample>

</para><para>

Installieren Sie einen Kernel Ihrer Wahl, indem Sie seinen Paketnamen benutzen:

<informalexample><screen>
# apt install &kernelpackage;-<replaceable>arch-etc</replaceable>
</screen></informalexample>

 </para>
  </sect2>

  <sect2>
<title>Den Bootloader einrichten</title>
<para>

Um Ihr &debian-gnu;-System boot-fähig zu machen, richten Sie Ihren Bootloader ein,
so dass er den installierten Kernel mit Ihrer neuen Root-Partition startet.
Bedenken Sie, dass <command>debootstrap</command> keinen Bootloader installiert,
allerdings können Sie <command>apt</command> in Ihrer &debian;-chroot-Umgebung benutzen, um
dies zu erledigen.

</para><para arch="any-x86">

Lesen Sie <userinput>info grub</userinput><phrase arch="x86"> oder <userinput>man
lilo.conf</userinput></phrase>, um Informationen über die Einrichtung des Bootloaders
zu bekommen. Wenn Sie das Betriebssystem, das Sie zur Installation von &debian;
benutzt haben, behalten möchten, müssen Sie lediglich einen Eintrag zur
vorhandenen <filename>grub.cfg</filename> für grub2<phrase arch="x86"> oder zu
<filename>lilo.conf</filename></phrase> hinzufügen. <phrase arch="x86">Die Datei
<filename>lilo.conf</filename> können Sie auch auf Ihr neues &debian;-System
kopieren und dort bearbeiten. Rufen Sie danach <command>lilo</command> auf
(bedenken Sie: lilo nutzt die <filename>lilo.conf</filename> relativ zum
System, von dem aus Sie es aufrufen).</phrase>

</para><para arch="any-x86">

Die Installation und Einrichtung von <classname>grub2</classname> ist so
einfach wie:

<informalexample><screen>
# apt install grub-pc
# grub-install /dev/<replaceable>sda</replaceable>
# update-grub
</screen></informalexample>

Der zweite Befehl installiert <command>grub2</command> (in diesem Fall in den
Master Boot Record (MBR) von <literal>sda</literal>). Der letzte Befehl erzeugt
eine schöne und funktionsfähige Konfigurationsdatei
<filename>/boot/grub/grub.cfg</filename>.

</para><para>

Beachten Sie, dass hier davon ausgegangen wird, dass eine Gerätedatei namens
<filename>/dev/sda</filename> erzeugt worden ist. Es gibt alternative
Möglichkeiten, <command>grub2</command> zu installieren, aber das ist nicht
Thema dieses Anhangs.

</para><para arch="x86">

Hier ein grundsätzliches Beispiel einer <filename>/etc/lilo.conf</filename>:

<informalexample><screen>
boot=/dev/<replaceable>sda6</replaceable>
root=/dev/<replaceable>sda6</replaceable>
install=menu
delay=20
lba32
image=/vmlinuz
initrd=/initrd.img
label=Debian
</screen></informalexample>

</para><para arch="powerpc">

Lesen Sie <userinput>man yaboot.conf</userinput>, um Informationen über
die Einrichtung des Bootloaders zu bekommen. Wenn Sie das Betriebssystem, das Sie
zur Installation von &debian; benutzt haben, behalten möchten, müssen Sie
lediglich einen Eintrag für das &debian;-System zur vorhandenen
<filename>yaboot.conf</filename> hinzufügen.
Sie können auch die Datei <filename>yaboot.conf</filename> auf Ihr
neues &debian;-System kopieren und dort bearbeiten. Rufen Sie danach <command>ybin</command> auf
(bedenken Sie: ybin nutzt die <filename>yaboot.conf</filename> relativ zum
System, von dem aus Sie es aufrufen).

</para><para arch="powerpc">

Hier ein grundsätzliches Beispiel einer <filename>/etc/yaboot.conf</filename>:

<informalexample><screen>
boot=/dev/sda2
device=hd:
partition=6
root=/dev/sda6
magicboot=/usr/lib/yaboot/ofboot
timeout=50
image=/vmlinux
label=Debian
</screen></informalexample>

Auf einigen Maschinen müssen Sie unter Umständen <userinput>ide0:</userinput>
benutzen statt <userinput>hd:</userinput>.

</para>
  </sect2>

  <sect2>
<title>Fernzugriff: Installation von SSH und Einrichten eines Zugangs</title>
<para>

Für den Fall, dass Sie sich auf dem System über die Konsole anmelden können,
kann dieser Abschnitt übersprungen werden. Falls das System später über
das Netzwerk erreichbar sein soll, müssen Sie SSH installieren und einen
Zugang einrichten:

<informalexample><screen>
# apt install ssh
</screen></informalexample>

Das Login als root ist standardmäßig deaktiviert, daher können Sie
einen Zugang einrichten, indem Sie ein Passwort setzen und das Login
für root mit Passwort wieder aktivieren:

<informalexample><screen>
# passwd
# editor /etc/ssh/sshd_config
</screen></informalexample>

Dies ist die Option, die aktiviert werden muss:

<informalexample><screen>
PermitRootLogin yes
</screen></informalexample>

Es kann ebenfalls ein Zugang eingerichtet werden, indem ein SSH-Schlüssel
für root hinzugefügt wird:

<informalexample><screen>
# mkdir /root/.ssh
# cat &lt;&lt; EOF &gt; /root/.ssh/authorized_keys
ssh-rsa ....
EOF
</screen></informalexample>

Und zu guter Letzt können Sie einen Zugang einrichten, indem
Sie einen nicht-root-Benutzer anlegen und für diesen ein Passwort setzen:

<informalexample><screen>
# adduser joe
# passwd joe
</screen></informalexample>
</para>
  </sect2>

  <sect2>
<title>Zum Schluss</title>
<para>

Wie bereits vorher erwähnt, wird das installierte System nur sehr
minimalistisch ausgestattet sein. Wenn Sie möchten, dass das System ein
bisschen ausgereifter wird, gibt es eine einfache Methode, alle Pakete mit
<quote>Standard</quote>-Priorität zu installieren:

<informalexample><screen>
# tasksel install standard
</screen></informalexample>

Sie können natürlich auch einfach <command>apt</command> benutzen,
um individuell Pakete zu installieren.

</para><para>

Nach der Installation liegen viele heruntergeladene Pakete in dem
Verzeichnis <filename>/var/cache/apt/archives/</filename>. Sie können
etliches an Festplattenspeicher wieder freigeben, indem Sie folgendes
ausführen:

<informalexample><screen>
# apt clean
</screen></informalexample>

</para>
  </sect2>
 </sect1>