1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
284
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
314
315
316
317
318
319
320
321
322
323
324
325
326
327
328
329
330
331
332
333
334
335
336
337
338
339
340
341
342
343
344
345
346
347
348
349
350
351
352
353
354
355
356
357
358
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
369
370
371
372
373
374
375
376
377
378
379
380
381
382
383
384
385
386
387
388
389
390
391
392
393
394
395
396
397
398
399
400
401
402
403
404
405
406
407
408
409
410
411
412
413
414
415
416
417
418
419
420
421
422
423
424
425
426
427
428
429
430
431
432
433
434
435
436
437
438
439
440
441
442
443
444
445
446
447
448
449
450
451
452
453
454
455
456
457
458
459
460
461
462
463
464
465
466
467
468
469
470
471
472
473
474
475
476
477
478
479
480
481
482
483
484
485
486
487
488
489
490
491
492
493
494
495
496
497
498
499
500
501
502
503
504
505
506
507
508
509
510
511
512
513
514
515
516
517
518
519
520
521
522
523
524
525
526
527
528
529
530
531
532
533
534
535
536
537
538
539
540
541
542
543
544
545
546
547
548
549
550
551
552
553
554
555
556
557
558
559
560
561
562
563
564
565
566
567
568
569
570
571
572
573
574
575
576
577
578
579
580
581
582
583
584
585
586
587
588
589
590
591
592
593
594
595
596
597
598
599
600
601
602
603
604
605
606
607
608
609
610
611
612
613
614
615
616
617
618
619
620
621
622
623
624
625
626
627
628
629
630
631
632
633
634
635
636
637
638
639
640
641
642
643
644
645
646
647
648
649
650
651
652
653
654
655
656
657
658
659
660
661
662
663
664
|
<!-- retain these comments for translator revision tracking -->
<!-- original version: 67835 -->
<sect1 id="linux-upgrade">
<title>&debian-gnu; von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren</title>
<para>
Dieses Kapitel beschreibt, wie man &debian-gnu; von einem vorhandenen
Unix- oder Linux-System aus installiert, ohne den
menügeführten Installer zu verwenden, der im Rest dieses Handbuchs
beschrieben wird. Dieses <quote>Quereinsteiger-HowTo</quote>
wurde von Leuten erbeten, die von Red Hat, Mandriva oder Suse zu
&debian-gnu; wechseln. In diesem Kapitel gehen wir davon aus, dass Sie
ein wenig Erfahrung mit *nix-Befehlen haben sowie mit der Navigation
durch das Dateisystem. In diesem Abschnitt symbolisiert ein <prompt>$</prompt>
einen Befehl, der im Homeverzeichnis des Benutzers
ausgeführt wird, während <prompt>#</prompt> bedeutet, dass das
Kommando im &debian;-chroot ausgeführt wird.
</para><para>
Sobald Sie das neue &debian;-System nach Ihren Wünschen konfiguriert haben,
können Sie Ihre eventuell vorhandenen eigenen Dateien hinüber verschieben und
loslegen. Deswegen wird dies auch die
<quote>zero-downtime</quote>-Installation (Installation ohne eine
Zeitspanne, während der das System nicht verfügbar ist) genannt. Es ist ebenso
ein geschickter Weg, mit Hardware-Komponenten zurechtzukommen, die sich sonst
nicht gut mit verschiedenen Boot- oder Installationsmedien vertragen.
</para>
<note><para>
Da dies überwiegend eine manuelle Prozedur ist, sollten Sie im Hinterkopf
behalten, dass Sie einen erheblichen Teil der grundlegenden
Systemkonfiguration selbst erledigen müssen, was auch mehr Wissen über
&debian; und über &arch-kernel; allgemein erfordert als eine reguläre Installation.
Sie können nicht davon ausgehen, dass Sie durch diese Prozedur ein System
erhalten, das identisch ist zu dem aus einer normalen Installation. Sie
sollten auch bedenken, dass in dieser Prozedur nur die grundlegenden
Schritte zur Systemkonfiguration beschrieben sind. Es könnten zusätzliche
Installations- oder Konfigurationsschritte erforderlich sein.
</para></note>
<sect2>
<title>Es geht los!</title>
<para>
Benutzen Sie die *nix-Partitionierungsprogramme des vorhandenen Systems, um
Ihre Festplatte nach Bedarf neu zu partitionieren; erstellen Sie zumindest
ein neues Dateisystem plus Swap. Sie benötigen ungefähr &base-system-size;MB Speicher für
eine Nur-Konsolen-Installation oder ca. &task-desktop-lxde-inst;MB, wenn Sie vorhaben, X zu
installieren (und noch mehr, wenn Sie Desktop-Umgebungen wie GNOME oder KDE
installieren möchten).
</para><para>
Dateisysteme auf Ihren Partitionen erzeugen: um ein Dateisystem auf einer
Partition zu erstellen, zum Beispiel ein ext3-Dateisystem auf
<filename>/dev/hda6</filename> (dies soll in diesem Beispiel unsere
Root-Partition sein):
<informalexample><screen>
# mke2fs -j /dev/<replaceable>hda6</replaceable>
</screen></informalexample>
Um stattdessen ein ext2-Dateisystem zu erzeugen, lassen Sie das
<userinput>-j</userinput> weg.
</para><para>
Initialisieren und aktivieren Sie den Swap (passen Sie die Partitionsnummer
für Ihre geplante &debian;-Swap-Partition an):
<informalexample><screen>
# mkswap /dev/<replaceable>hda5</replaceable>
# sync; sync; sync
# swapon /dev/<replaceable>hda5</replaceable>
</screen></informalexample>
Hängen Sie eine Partition (wahrscheinlich die neue) als <filename>/mnt/debinst</filename> ins
Dateisystem ein (das Installationsverzeichnis; es wird das
Root-(<filename>/</filename>)-Dateisystem des neuen &debian;). Der
Einhängepunkt (<filename>/mnt/debinst</filename>) ist rein willkürlich
gewählt; es wird später noch öfter darauf verwiesen.
<informalexample><screen>
# mkdir /mnt/debinst
# mount /dev/<replaceable>hda6</replaceable> /mnt/debinst
</screen></informalexample>
</para>
<note><para>
Falls Sie Teile des Dateisystems (z.B. /usr) auf andere Partitionen speichern
und eingebinden möchten, müssen Sie diese Verzeichnisse manuell erstellen
und einbinden, bevor Sie mit dem nächsten Schritt weitermachen.
</para></note>
</sect2>
<sect2>
<title><command>debootstrap</command> installieren</title>
<para>
Das Programm, das auch der &debian;-Installer benutzt und das als offizielle
Methode angesehen wird, ein &debian;-Basissystem zu installieren, ist
<command>debootstrap</command>. Es nutzt <command>wget</command> und
<command>ar</command>, aber ansonsten hängt es nur von
<classname>/bin/sh</classname> und grundsätzlichen
Unix-/Linuxwerkzeugen<footnote>
<para>
Dazu gehören die GNU Core Utilities und Kommandos wie
<command>sed</command>, <command>grep</command>, <command>tar</command> und
<command>gzip</command>.
</para>
</footnote> ab. Installieren Sie <command>wget</command>
und <command>ar</command>, falls sie noch nicht auf Ihrem laufenden System
vorhanden sind; dann laden Sie <command>debootstrap</command> herunter und
installieren es ebenfalls.
</para>
<!-- The files linked to here are from 2004 and thus currently not usable
<para>
Wenn Sie ein rpm-basiertes System haben, können Sie alien verwenden,
um das .deb in ein .rpm-Paket umzuwandeln oder Sie laden sich eine
rpm-Version von
<ulink url="http://people.debian.org/~blade/install/debootstrap"></ulink>
herunter.
</para>
-->
<para>
Oder Sie nutzen die folgende Prozedur, um es manuell zu installieren.
Erstellen Sie ein Arbeitsverzeichnis, in das Sie die .deb-Pakete entpacken.
<informalexample><screen>
# mkdir work
# cd work
</screen></informalexample>
Das <command>debootstrap</command>-Binary finden Sie im &debian;-Archiv
(achten Sie darauf, die richtige Datei für Ihre Architektur zu verwenden).
Laden Sie das <command>debootstrap</command>.deb aus dem
<ulink url="http://ftp.debian.org/debian/pool/main/d/debootstrap/">
Pool</ulink> herunter, kopieren Sie es in das Arbeitsverzeichnis work und
extrahieren Sie daraus die Dateien. Sie benötigen root-Rechte, um die
Binär-Dateien zu installieren.
<informalexample><screen>
# ar -xf debootstrap_0.X.X_all.deb
# cd /
# zcat /full-path-to-work/work/data.tar.gz | tar xv
</screen></informalexample>
</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Starten Sie <command>debootstrap</command></title>
<para>
<command>debootstrap</command> kann die benötigten Dateien direkt vom
Archiv herunterladen, wenn Sie es starten. Sie können in dem folgenden Befehl jeden
&debian;-Archivspiegel-Server statt <userinput>&archive-mirror;/debian</userinput>
einsetzen, vorzugsweise einen Server in Ihrer Nähe. Eine Liste aller Spiegel-Server
finden Sie auf <ulink url="http://www.debian.org/mirror/list"></ulink>.
</para><para>
Wenn Sie eine &debian-gnu; &releasename-cap;-CD eingelegt und in
<filename>/cdrom</filename>
eingebunden haben, können Sie statt der http-URL auch eine file-URL angeben:
<userinput>file:/cdrom/debian/</userinput>.
</para><para>
Setzen Sie in dem folgenden <command>debootstrap</command>-Befehl für
<replaceable>ARCH</replaceable> eine der folgenden Architekturbezeichnungen
ein:
<userinput>amd64</userinput>,
<userinput>armel</userinput>,
<userinput>armhf</userinput>,
<userinput>i386</userinput>,
<userinput>ia64</userinput>,
<userinput>mips</userinput>,
<userinput>mipsel</userinput>,
<userinput>powerpc</userinput>,
<userinput>s390</userinput>,
<userinput>s390x</userinput> oder
<userinput>sparc</userinput>.
<informalexample><screen>
# /usr/sbin/debootstrap --arch ARCH &releasename; \
/mnt/debinst http://ftp.us.debian.org/debian
</screen></informalexample>
</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Das Basissystem konfigurieren</title>
<para>
Sie haben jetzt ein echtes, aber noch etwas mageres &debian;-System auf
der Festplatte. Wechseln Sie mit <command>chroot</command> hinein:
<informalexample><screen>
# LANG=C.UTF-8 chroot /mnt/debinst /bin/bash
</screen></informalexample>
Danach müssen Sie unter Umständen die Definition der Terminal-Variable
anpassen, so dass sie mit dem &debian;-Basissystem kompatibel ist, zum Beispiel:
<informalexample><screen>
# export TERM=<replaceable>xterm-color</replaceable>
</screen></informalexample>
</para>
<sect3>
<title>Gerätedateien erzeugen</title>
<para>
An diesem Punkt enthält <filename>/dev/</filename> nur sehr grundlegende
Gerätedateien. Für die nächsten Schritte der Installation könnten
zusätzliche Gerätedateien benötigt werden. Es gibt verschiedene Wege, hiermit
umzugehen; welchen Sie benutzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
welches Gast-System Sie für die Installation verwenden, ob Sie vorhaben,
einen modularen Kernel zu verwenden oder nicht und ob Sie für das neue
System dynamische Gerätedateien (z.B. mittels <classname>udev</classname>)
benutzen möchten oder statische.
</para><para>
Einige der verfügbaren Optionen sind:
<itemizedlist>
<listitem><para>
installieren Sie das Paket makedev und
erzeugen Sie einen Standardsatz von statischen Gerätedateien, indem Sie
(nach dem Chroot) Folgendes ausführen:
<informalexample><screen>
# apt-get install makedev
# cd /dev
# MAKEDEV generic
</screen></informalexample>
</para></listitem>
<listitem><para>
erzeugen Sie manuell lediglich bestimmte Gerätedateien mittels
<command>MAKEDEV</command>.
</para></listitem>
<listitem><para>
binden Sie das Verzeichnis /dev aus Ihrem Gast-System als /dev in Ihr
Zielsystem ein. Beachten Sie, dass die postinst-Skripte einiger Pakete
versuchen könnten, neue Gerätedateien zu erzeugen; deshalb sollte diese
Option nur mit Vorsicht verwendet werden.
</para></listitem>
</itemizedlist>
</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Partitionen einbinden</title>
<para>
Sie müssen die Datei <filename>/etc/fstab</filename> erzeugen.
<informalexample><screen>
# editor /etc/fstab
</screen></informalexample>
Hier ein Beispiel, das Sie sich anpassen können:
<informalexample><screen>
# /etc/fstab: static file system information.
#
# file system mount point type options dump pass
/dev/XXX / ext3 defaults 0 1
/dev/XXX /boot ext3 ro,nosuid,nodev 0 2
/dev/XXX none swap sw 0 0
proc /proc proc defaults 0 0
/dev/fd0 /media/floppy auto noauto,rw,sync,user,exec 0 0
/dev/cdrom /media/cdrom iso9660 noauto,ro,user,exec 0 0
/dev/XXX /tmp ext3 rw,nosuid,nodev 0 2
/dev/XXX /var ext3 rw,nosuid,nodev 0 2
/dev/XXX /usr ext3 rw,nodev 0 2
/dev/XXX /home ext3 rw,nosuid,nodev 0 2
</screen></informalexample>
Nutzen Sie den Befehl <userinput>mount -a</userinput>, um alle Dateisysteme,
die Sie in <filename>/etc/fstab</filename> angegeben haben, einzubinden; um
die Dateisysteme einzeln einzubinden, benutzen Sie:
<informalexample><screen>
# mount /path # z.B.: mount /usr
</screen></informalexample>
Aktuelle &debian;-Systeme haben Einhängepunkte (Mountpoints) für
Wechseldatenträger in <filename>/media</filename>, behalten aber aus
Kompatibilitätsgründen auch symbolische Links in <filename>/</filename>.
Erstellen Sie diese nach Bedarf, zum Beispiel mit:
<informalexample><screen>
# cd /media
# mkdir cdrom0
# ln -s cdrom0 cdrom
# cd /
# ln -s media/cdrom
</screen></informalexample>
Sie können das proc-Dateisystem mehrfach einbinden und in frei wählbare
Verzeichnisse, obwohl <filename>/proc</filename> dafür üblich ist. Wenn Sie nicht
<userinput>mount -a</userinput> verwendet haben, stellen Sie sicher, dass
proc eingebunden ist, bevor Sie weitermachen:
<informalexample><screen>
# mount -t proc proc /proc
</screen></informalexample>
</para><para>
Der Befehl <userinput>ls /proc</userinput> sollte jetzt ein nicht-leeres
Verzeichnis zeigen. Falls dies fehlschlägt, können Sie vielleicht proc
außerhalb der chroot-Umgebung einbinden:
<informalexample><screen>
# mount -t proc proc /mnt/debinst/proc
</screen></informalexample>
</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Die Zeitzone setzen</title>
<para>
Eine Option in der Datei <filename>/etc/default/rcS</filename> legt fest, ob
das System die Hardware-CMOS-Uhr als UTC-Zeit oder als lokale Zeit
interpretiert. Mit dem folgenden Befehl können Sie diese Option setzen sowie
Ihre Zeitzone festlegen:
<informalexample><screen>
# editor /etc/default/rcS
# dpkg-reconfigure tzdata
</screen></informalexample>
</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Das Netzwerk konfigurieren</title>
<para>
Um Ihr Netzwerk einzurichten, müssen Sie die Dateien
<filename>/etc/network/interfaces</filename>,
<filename>/etc/resolv.conf</filename>,
<filename>/etc/hostname</filename> und
<filename>/etc/hosts</filename> anpassen.
<informalexample><screen>
# editor /etc/network/interfaces
</screen></informalexample>
Hier sind ein paar einfache Beispiele aus
<filename>/usr/share/doc/ifupdown/examples</filename>:
<informalexample><screen>
######################################################################
# /etc/network/interfaces -- configuration file for ifup(8), ifdown(8)
# See the interfaces(5) manpage for information on what options are
# available.
######################################################################
# We always want the loopback interface (die Loopback-Schnittstelle wird
# immer benötigt).
auto lo
iface lo inet loopback
# To use dhcp (wenn Sie DHCP benutzen möchten):
#
# auto eth0
# iface eth0 inet dhcp
# An example static IP setup: (broadcast and gateway are optional)
# (ein Beispiel für eine statische IP-Einstellung / broadcast und gateway
# sind hierbei optional):
# auto eth0
# iface eth0 inet static
# address 192.168.0.42
# network 192.168.0.0
# netmask 255.255.255.0
# broadcast 192.168.0.255
# gateway 192.168.0.1
</screen></informalexample>
Tragen Sie die Adresse Ihres/Ihrer Nameserver(s) sowie
Suchregeln in <filename>/etc/resolv.conf</filename> ein:
<informalexample><screen>
# editor /etc/resolv.conf
</screen></informalexample>
Eine einfache beispielhafte <filename>/etc/resolv.conf</filename>:
<informalexample><screen>
search hqdom.local
nameserver 10.1.1.36
nameserver 192.168.9.100
</screen></informalexample>
Geben Sie den Hostnamen Ihres Systems ein (zwischen 2 und 63 Stellen lang):
<informalexample><screen>
# echo DebianHostName > /etc/hostname
</screen></informalexample>
Und hier ein Beispiel für <filename>/etc/hosts</filename> mit
IPv6-Unterstützung:
<informalexample><screen>
127.0.0.1 localhost
127.0.1.1 DebianHostName
# The following lines are desirable for IPv6 capable hosts
::1 ip6-localhost ip6-loopback
fe00::0 ip6-localnet
ff00::0 ip6-mcastprefix
ff02::1 ip6-allnodes
ff02::2 ip6-allrouters
ff02::3 ip6-allhosts
</screen></informalexample>
Wenn Sie mehrere Netzwerkkarten haben, sollten Sie die Namen der
Treibermodule in <filename>/etc/modules</filename> in die richtige
Reihenfolge bringen. Während des Bootens wird dann jede Karte die
Schnittstellenbezeichnung (eth0, eth1, etc.) bekommen, die Sie erwarten.
</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Apt konfigurieren</title>
<para>
Debootstrap hat eine grundsätzliche <filename>/etc/apt/sources.list</filename>
erstellt, die es erlaubt, zusätzliche Pakete zu installieren. Allerdings
möchten Sie vielleicht einige Quellen hinzufügen, z.B. für Quellpakete oder
für Sicherheits-Updates:
<informalexample><screen>
deb-src http://ftp.us.debian.org/debian &releasename; main
deb http://security.debian.org/ &releasename;/updates main
deb-src http://security.debian.org/ &releasename;/updates main
</screen></informalexample>
Denken Sie daran, <userinput>aptitude update</userinput> auszuführen, nachdem
Sie Änderungen in der sources.list-Datei gemacht haben.
</para>
</sect3>
<sect3>
<title>Das Gebietsschema (Locales) konfigurieren</title>
<para>
Um Ihre lokalen Einstellungen anzupassen, wenn Sie nicht Englisch
verwenden möchten, installieren Sie das Paket <classname>locales</classname>
und konfigurieren es. Es wird die Verwendung von UTF-8-Gebietsschemata
empfohlen.
<informalexample><screen>
# aptitude install locales
# dpkg-reconfigure locales
</screen></informalexample>
Um Ihre Tastatur zu konfigurieren (falls nötig):
<informalexample><screen>
# aptitude install console-setup
# dpkg-reconfigure keyboard-configuration
</screen></informalexample>
</para><para>
Beachten Sie, dass die Tastatureinstellung nicht verändert werden kann, während
Sie im chroot sind; die Konfiguration wird jedoch beim nächsten Neustart aktiv.
</para>
</sect3>
</sect2>
<sect2>
<title>Einen Kernel installieren</title>
<para>
Wenn Sie vorhaben, dieses System zu booten, möchten Sie wahrscheinlich
einen &arch-kernel;-Kernel und einen Bootloader. Sie finden verfügbare, bereits
fertig paketierte Kernel mit dem Befehl
<informalexample><screen>
# apt-cache search &kernelpackage;
</screen></informalexample>
</para><para>
Installieren Sie einen Kernel Ihrer Wahl, indem Sie seinen Paketnamen benutzen:
<informalexample><screen>
# aptitude install &kernelpackage;-<replaceable>&kernelversion;-arch-etc</replaceable>
</screen></informalexample>
</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Den Bootloader einrichten</title>
<para>
Um Ihr &debian-gnu;-System boot-fähig zu machen, richten Sie Ihren Bootloader ein,
so dass er den installierten Kernel mit Ihrer neuen Root-Partition startet.
Bedenken Sie, dass <command>debootstrap</command> keinen Bootloader installiert,
allerdings können Sie aptitude in Ihrer &debian;-chroot-Umgebung benutzen, um
dies zu erledigen.
</para><para arch="any-x86">
Lesen Sie <userinput>info grub</userinput><phrase arch="x86"> oder <userinput>man
lilo.conf</userinput></phrase>, um Informationen über die Einrichtung des Bootloaders
zu bekommen. Wenn Sie das Betriebssystem, das Sie zur Installation von &debian;
benutzt haben, behalten möchten, müssen Sie lediglich einen Eintrag zur
vorhandenen <filename>grub.cfg</filename> für grub2<phrase arch="x86"> oder zu
<filename>lilo.conf</filename></phrase> hinzufügen. <phrase arch="x86">Die Datei
<filename>lilo.conf</filename> können Sie auch auf Ihr neues &debian;-System
kopieren und dort bearbeiten. Rufen Sie danach <command>lilo</command> auf
(bedenken Sie: lilo nutzt die <filename>lilo.conf</filename> relativ zum
System, von dem aus Sie es aufrufen).</phrase>
</para><para arch="any-x86">
Die Installation und Einrichtung von <classname>grub2</classname> ist so
einfach wie:
<informalexample><screen>
# aptitude install grub-pc
# grub-install /dev/<replaceable>hda</replaceable>
# update-grub
</screen></informalexample>
Der zweite Befehl installiert <command>grub2</command> (in diesem Fall in den
Master Boot Record (MBR) von <literal>hda</literal>). Der letzte Befehl erzeugt
eine schöne und funktionsfähige Konfigurationsdatei
<filename>/boot/grub/grub.cfg</filename>.
</para><para>
Beachten Sie, dass hier davon ausgegangen wird, dass eine Gerätedatei namens
<filename>/dev/hda</filename> erzeugt worden ist. Es gibt alternative
Möglichkeiten, <command>grub2</command> zu installieren, aber das ist nicht
Thema dieses Anhangs.
</para><para arch="x86">
Hier ein grundsätzliches Beispiel einer <filename>/etc/lilo.conf</filename>:
<informalexample><screen>
boot=/dev/<replaceable>hda6</replaceable>
root=/dev/<replaceable>hda6</replaceable>
install=menu
delay=20
lba32
image=/vmlinuz
initrd=/initrd.img
label=Debian
</screen></informalexample>
</para><para arch="powerpc">
Lesen Sie <userinput>man yaboot.conf</userinput>, um Informationen über
die Einrichtung des Bootloaders zu bekommen. Wenn Sie das Betriebssystem, das Sie
zur Installation von &debian; benutzt haben, behalten möchten, müssen Sie
lediglich einen Eintrag für das &debian;-System zur vorhandenen
<filename>yaboot.conf</filename> hinzufügen.
Sie können auch die Datei <filename>yaboot.conf</filename> auf Ihr
neues &debian;-System kopieren und dort bearbeiten. Rufen Sie danach <command>ybin</command> auf
(bedenken Sie: ybin nutzt die <filename>yaboot.conf</filename> relativ zum
System, von dem aus Sie es aufrufen).
</para><para arch="powerpc">
Hier ein grundsätzliches Beispiel einer <filename>/etc/yaboot.conf</filename>:
<informalexample><screen>
boot=/dev/hda2
device=hd:
partition=6
root=/dev/hda6
magicboot=/usr/lib/yaboot/ofboot
timeout=50
image=/vmlinux
label=Debian
</screen></informalexample>
Auf einigen Maschinen müssen Sie unter Umständen <userinput>ide0:</userinput>
benutzen statt <userinput>hd:</userinput>.
</para>
</sect2>
<sect2>
<title>Zum Schluss</title>
<para>
Wie bereits vorher erwähnt, wird das installierte System nur sehr
minimalistisch ausgestattet sein. Wenn Sie möchten, dass das System ein
bisschen ausgereifter wird, gibt es eine einfache Methode, alle Pakete mit
<quote>Standard</quote>-Priorität zu installieren:
<informalexample><screen>
# tasksel install standard
</screen></informalexample>
Sie können natürlich auch einfach <command>aptitude</command> benutzen,
um individuell Pakete zu installieren.
</para><para>
Nach der Installation liegen viele heruntergeladene Pakete in dem
Verzeichnis <filename>/var/cache/apt/archives/</filename>. Sie können
etliches an Festplattenspeicher wieder freigeben, indem Sie folgendes
ausführen:
<informalexample><screen>
# aptitude clean
</screen></informalexample>
</para>
</sect2>
</sect1>
|