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author | Holger Wansing <linux@wansing-online.de> | 2014-08-03 07:43:53 +0000 |
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committer | Holger Wansing <linux@wansing-online.de> | 2014-08-03 07:43:53 +0000 |
commit | d7ce1ffd4ff4127189f0dcea48a528491b5bb927 (patch) | |
tree | 385da59fb00d1e5cb2990a986cc2c3c7567e9fc0 /de/hardware/supported/arm.xml | |
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-rw-r--r-- | de/hardware/supported/arm.xml | 296 |
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diff --git a/de/hardware/supported/arm.xml b/de/hardware/supported/arm.xml index 4a5e694ba..1b7cb549a 100644 --- a/de/hardware/supported/arm.xml +++ b/de/hardware/supported/arm.xml @@ -1,46 +1,96 @@ <!-- retain these comments for translator revision tracking --> -<!-- original version: 67982 --> +<!-- original version: 69198 --> <sect2 arch="arm"><title>CPUs, Mainboards und Grafikunterstützung</title> <para> -Jede unterschiedliche ARM-Architektur benötigt einen eigenen Kernel. -Daher unterstützt die Standard-&debian;-Distribution die Installation nur -auf einigen der weit verbreiteten Plattformen. Die &debian;-Arbeitsumgebung -sollte jedoch auf <emphasis>jeder</emphasis> ARM-CPU verwendet werden können. +ARM-Systeme sind viel verschiedenartiger als die i386-/amd64-basierte +PC-Architektur, bei der sich alle Systeme eine allgemeine System-Firmware +(BIOS und/oder UEFI) teilen, die die grundlegende board-spezifische +Hardware-Initialisierung auf eine standardisierte Art erledigt. + +</para><para> + +Die ARM-Architektur wird hauptsächlich in sogenannten +<quote>Systems-on-Chip</quote> (SoCs) verwendet. Diese SoCs werden von +vielen verschiedenen Herstellern mit sich erheblich unterscheidenden +Hardware-Komponenten (und dies sogar bei den grundlegendsten +Funktionalitäten, die benötigt werden, um das System zu starten) entwickelt. +Diese Systeme haben normalerweise keine gemeinsame Schnittstelle für die +System-Firmware und deshalb muss sich der Linux-Kernel bei ARM-Systemen +um viele systemspezifische Themen auf der niedrigsten Hardware-Ebene +kümmern, die in der PC-Welt vom BIOS des Mainboards abgewickelt werden. </para> <para> -Die meisten ARM-CPUs müssen in einem der beiden Endian-Modi laufen -(Little-Endian oder Big-Endian), wobei die Mehrzahl der aktuellen -System-Implementationen den Little-Endian-Modus verwenden. -&debian; unterstützt momentan nur Little-Endian-ARM-Systeme. +Zu Beginn der ARM-Unterstützung im Linux-Kernel führte dies dazu, dass ein +separater Kernel für jedes ARM-System benötigt wurde, im Gegensatz zu dem +<quote>einer-passt-für-alles</quote>-Kernel bei PC-Systemen. +Da dieser Ansatz nicht mit einer großen Anzahl verschiedener Systeme +funktioniert, wurde damit begonnen, einen einzigen ARM-Kernel zu entwickeln, +der auf verschiedenen ARM-Systemen laufen kann. Unterstützung für neue +ARM-Systeme wird auf eine Art implementiert, die die Nutzung eines +solchen Multiplattform-Kernels erlaubt, aber für mehrere ältere Systeme +ist trotzdem noch ein spezifischer Kernel erforderlich. + +Daher unterstützt die Standard-&debian;-Distribution nur die +Installation einer ausgewählten Zahl von älteren ARM-Systemen, +zusätzlich zu den neuen Systemen, die vom ARM-Multiplattform-Kernel +(armmp) bedient werden. </para> <para> -Die unterstützten Plattformen sind: +Die ARM-Architektur hat sich über die Zeit weiterentwickelt und +moderne ARM-Prozessoren bieten Funktionalitäten, die in älteren Modellen +nicht verfügbar sind. &debian; bietet daher zwei ARM-Portierungen an: +&debian;/armel und &debian;/armhf. +&debian;/armel zielt auf ältere ARM-Prozessoren ohne eigene +Hardware-Fließkommaeinheit (FPU) ab, während &debian;/armhf nur auf +neueren ARM-Prozessoren läuft, die mindestens die ARMv7-Architektur +mit Version 3 der ARM-Vektor-Fließkomma-Spezifikation (VFPv3) +implementieren. &debian;/armhf nutzt die erweiterten Funktionalitäten +und Performance-Steigerungen, die bei diesen Modellen verfügbar sind. -<variablelist> +</para> -<varlistentry> -<term>IOP32x</term> -<listitem><para> +<!-- +<para> -Intels I/O-Prozessor-Serie (IOP) findet sich in einer Reihe von Produkten -für Datenspeicherung und -verarbeitung. &debian; unterstützt derzeit -die IOP32x-Plattform, von der die IOP 80219- und 32x-Chips derzeit in -netzwerk-gebundenen Speichergeräten (Network Attached Storage/NAS-Devices) -zu finden sind. &debian; unterstützt explizit zwei solche Geräte: -den <ulink url="&url-arm-cyrius-glantank;">GLAN Tank</ulink> von IO-Data -und den <ulink url="&url-arm-cyrius-n2100;">Thecus N2100</ulink>. +Obwohl es technisch möglich ist, die &debian;/armel Userland-Programme +auf modernen ARM-Prozessoren laufen zu lassen, können sie dann nicht die +verschiedenen Funktionalitäten zur Performance-Steigerung nutzen, die +solche neueren Prozessoren anbieten, daher sollten Sie statt &debian;/armel +die &debian;/armhf-Portierung verwenden, wenn Ihre Hardware die Anforderungen +dafür erfüllt. Das Mischen von armel- und armhf-Paketen auf einem System +ist nicht möglich, daher müssen Sie sich vor der Installation entscheiden, +welche Portierung Sie nutzen möchten. -</para></listitem> -</varlistentry> +</para> +--> + +<para> + +Technisch gesehen können viele ARM-CPUs in einem der beiden Endian-Modi +(big-endian oder little-endian) betrieben werden, in der Praxis verwendet +aber die große Mehrheit der derzeit verfügbaren System den little-Endian-Modus. +Sowohl &debian;/armhf wie auch &debian;/armel unterstützen nur +little-Endian-Systeme. + +</para> + +<sect3 arch="arm"><title>Plattformen, die von Debian/armel unterstützt werden</title> + +<para> + +Folgende Plattformen werden von &debian;/armel unterstützt: (Sie +erfordern plattform-spezifische Kernel.) + +<variablelist> <varlistentry> <term>Kirkwood</term> @@ -79,6 +129,16 @@ url="&url-arm-cyrius-mv2120;">HP mv2120</ulink>. </varlistentry> <varlistentry> +<term>MV78xx0</term> +<listitem><para> + +Die MV78xx0-Plattform wird auf dem Marvell DB-78xx0-BP Development-Board +verwendet. + +</para></listitem> +</varlistentry> + +<varlistentry> <term>Versatile</term> <listitem><para> @@ -92,4 +152,192 @@ Hardware nicht zur Verfügung steht. </variablelist> </para> - </sect2> +</sect3> + +<sect3 arch="arm"><title>Plattformen, die nicht mehr von Debian/armel unterstützt werden</title> + +<variablelist> +<varlistentry> +<term>IOP32x</term> +<listitem><para> + +Intels I/O-Prozessor-Serie (IOP) ist in einer Reihe von Produkten für +Datenspeicherung und -verarbeitung zu finden, wie z.B. in dem <ulink +url="&url-arm-cyrius-glantank;">GLAN Tank</ulink> von IO-Data und dem +<ulink url="&url-arm-cyrius-n2100;">Thecus N2100</ulink>. +&debian; hat die IOP32x-Plattform in &debian; 7 unterstützt, aber ab +Version 8 wird sie aufgrund von Hardware-Einschränkungen der Plattform, +die sie für die Installation neuerer &debian;-Veröffentlichungen +ungeeignet machen, nicht mehr unterstützt. + +</para></listitem> +</varlistentry> + +<varlistentry> +<term>IXP4xx</term> +<listitem><para> + +Intel-Prozessoren der IXP4xx-Serie wurden in Netzwerk-Speichergeräten +wie dem Linksys NSLU2 eingesetzt. &debian; hat die IXP4xx-Plattform in +&debian; 7 unterstützt, jedoch wird sie aber der Version 8 nicht +mehr unterstützt, da die früher unterstützten Geräte nicht genug +Flash-Speicher für die in Version 8 enthaltenen Kernel bereitstellen. + +</para></listitem> +</varlistentry> + +</variablelist> + +</sect3> + +<sect3 arch="arm" id="armhf-armmp-supported-platforms"><title>Plattformen, +die von Debian/armhf unterstützt werden</title> + + <para> +Folgende Systeme funktionieren bekanntermaßen mit &debian;/armhf unter +Verwendung des Multiplattform-Kernels (armmp): + + <variablelist> + + <varlistentry> + <term>Freescale MX53 Quick Start Board</term> + <listitem> + <para> + Das IMX53QSB ist ein Development-Board basierend auf dem i.MX53 SoC. + </para> + </listitem> + </varlistentry> + + <varlistentry> + <term>Versatile Express</term> + <listitem> + <para> + Das Versatile Express ist eine Development-Board-Serie + von ARM, bestehend aus einer Basisplatine, die mit + verschiedenen CPU-Tochterplatinen ausgestattet werden kann. + </para> + </listitem> + </varlistentry> + + <varlistentry> + <term>Certain Allwinner sunXi-basierende Development-Boards und + eingebettete (embedded) Systeme</term> + <listitem> + <para> + Der armmp-Kernel unterstützt verschiedene Development-Boards + und Embedded-Systeme, die auf den SoCs Allwinner A10 + (Architektur-Codename <quote>sun4i</quote>) und A20 + (Architektur-Codename <quote>sun7i</quote>) aufbauen. + Vollständige Unterstützung durch den Installer ist derzeit + für folgende sunXi-basierte Systeme verfügbar: + <itemizedlist> + <listitem><para> + Cubietech Cubieboard 1 + 2 / Cubietruck + </para></listitem> + <listitem><para> + LinkSprite pcDuino + </para></listitem> + <listitem><para> + Mele A1000 + </para></listitem> + <listitem><para> + Miniand Hackberry + </para></listitem> + <listitem><para> + Olimex A10-Olinuxino-LIME / A10s-Olinuxino Micro / + A13-Olinuxino / A13-Olinuxino Micro / A20-Olinuxino Micro + </para></listitem> + <listitem><para> + PineRiver Mini X-Plus + </para></listitem> + + </itemizedlist> + </para> + <para> + Die Systemunterstützung für Allwinner sunXi-basierte Systeme + ist auf Treiber und Informationen aus dem Gerätedatei-Baum + beschränkt, welche im Mainline-Linux-Kernel enthalten sind. + Die 3.4-Kernel-Serie des Android-Derivates linux-sunxi.org + wird von Debian nicht unterstützt. + </para> + <para> + Der Mainline-Linux-Kernel unterstützt auf Allwinner A10- und + A20-SOCs grundsätzlich die serielle Konsole, Ethernet, SATA, + USB und MMC-/SD-Karten, enthält aber keinen Support für + lokale Grafik (HDMI/VGA/LVDS) und Audioausgabe. + Der NAND-Flash-Speicher, der in einige sunXi-basierte Systeme + eingebaut ist, wird nicht unterstützt. + </para> + </listitem> + </varlistentry> + + <varlistentry> + <term>SolidRun Cubox-i2eX / Cubox-i4Pro</term> + <listitem> + <para> + Die Serie der Cubox-i ist eine Sammlung kleiner würfelförmiger + Systeme, die auf der Freescale i.MX6-SoC-Familie aufbauen. + Die Systemunterstützung für die Cubox-i-Serie ist auf + Treiber und Informationen aus dem Gerätedatei-Baum + beschränkt, welche im Mainline-Linux-Kernel enthalten sind. + Die Freescale 3.0-Kernel-Serie für die Cubox-i wird von + Debian nicht unterstützt. + Verfügbare Treiber im Mainline-Kernel inkludieren + die serielle Konsole, Ethernet, USB und MMC-/SD-Karten und + grundlegende lokale Grafik über HDMI. + </para> + </listitem> + </varlistentry> + </variablelist> + </para> + + <para> + Grundsätzlich erlaubt die ARM-Multiplattform-Unterstützung im + Linux-Kernel, den &d-i; auch auf Systemen laufen zu lassen, die + hier nicht explizit aufgeführt sind, solange der vom &d-i; + genutzte Kernel Unterstützung für die Systemkomponenten des + Zielsystems hat und eine Gerätebaum-Datei dafür vorhanden ist. + In diesen Fällen kann der Installer normalerweise eine + funktionierende Userland-Installation erstellen, aber möglicherweise + kann das System nicht automatisch boot-fähig gemacht werden, + da dies in vielen Fällen gerätespezifische Informationen erfordert. + </para> + <para> + Wenn Sie den &d-i; auf solchen Systemen einsetzen, müssen Sie + das System am Ende der Installation von Hand boot-fähig machen, + z.B. indem Sie die erforderlichen Befehle in einer innerhalb des + &d-i;s gestarteten Shell ausführen. + </para> + +</sect3> + + +<sect3 arch="arm"><title>Platfformen, die nicht mehr von Debian/armhf unterstützt werden</title> + +<variablelist> +<varlistentry> +<term>EfikaMX</term> +<listitem><para> + +Die EfikaMX-Plattform (Genesi Efika Smartbook und Genesi EfikaMX Nettop) +wurde in &debian; 7 mit einem plattformspezifischen Kernel unterstützt, +wird aber ab &debian; 8 aufwärts nicht mehr unterstützt. Der Code, der +zum Bau des forher verwendeten plattformspezifischen Kernels erforderlich +ist, wurde aus dem Quellcode des Upstream-Linux-Kernels in 2012 entfernt, +daher kann Debian keine neueren Kernel mehr bereitstellen. + +</para><para> + +Die Nutzung des armmp-Multiplattform-Kernels auf der EfikaMX-Plattform +würde Gerätebaum-Unterstützung dafür erfordern, was derzeit nicht +der Fall ist. + +</para> +</listitem> + +</varlistentry> + +</variablelist> + + </sect3> + </sect2> |