Partitionieren Ihrer Festplatten (partman) Nun ist es Zeit, Ihre Festplatten zu partitionieren. Wenn Sie sich mit Partitionierung nicht auskennen oder einfach mehr Details wissen möchten, lesen Sie . Zuerst wird Ihnen die Auswahl geboten, automatisch entweder eine gesamte Platte zu partitionieren oder nur den freien Speicherplatz auf einer Platte (falls vorhanden). Dies wird auch als Geführte Partitionierung bezeichnet. Wenn Sie keine automatische Partitionierung wollen, wählen Sie Partitionstabelle von Hand eingeben. Wenn Sie Geführte Partitionierung wählen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Partitionen direkt auf der Festplatte zu erzeugen (die klassische Methode) oder LVM (Logical Volume Management) zu benutzen. Im zweiten Fall wird der Installer die meisten Partitionen innerhalb einer großen Partition erstellen; der Vorteil dieser Methode ist, dass Partitionen innerhalb dieser großen Partition später relativ einfach in ihrer Größe verändert werden können. Beachten Sie: die Option LVM zu nutzen ist möglicherweise nicht auf allen Architekturen verfügbar. Wenn Sie Geführte Partitionierung mittels LVM wählen, wird es nicht möglich sein, Änderungen in der Partitionstabelle rückgängig zu machen. Dies bedeutet, dass alle Daten, die sich vorher auf der Festplatte befinden, gelöscht werden. Nachdem Sie Geführte Partitionierung gewählt haben (egal ob die klassische Variante oder die mit LVM), können Sie eines der Schemata aus der unten stehenden Tabelle wählen. Alle Schemata haben ihre Vor- und Nachteile, von denen einige unter erörtert sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wählen Sie die erste Möglichkeit. Beachten Sie, dass die automatische Partitionierung ein gewisses Minimum an freiem Speicher benötigt. Wenn Sie nicht mindestens 1GB Platz (abhängig vom gewählten Schema) zur Verfügung stellen, wird die automatische Partitionierung fehlschlagen. Partitionierungsschema Mindestens erforderlicher Festplattenplatz Erstellte Partitionen Alle Dateien in eine Partition 600MB /, swap Separate /home-Partition 500MB /, /home, swap Separate /home-, /usr-, /var- und /tmp-Partitionen 1GB /, /home, /usr, /var, /tmp, swap Wenn Sie Geführte Partitionierung mit LVM wählen, wird der Installer zusätzlich eine separate /boot-Partition erzeugen. Alle anderen Partitionen (außer Swap) werden innerhalb der LVM-Partition erstellt. Wählen Sie Geführte Partitionierung auf Ihrem IA64-System, wird eine zusätzliche Partition, formatiert als bootfähiges FAT16-Dateisystem, für den EFI-Bootloader erstellt. Es gibt ebenfalls einen zusätzlichen Menüpunkt im Format-Menü, um eine Partition manuell als EFI-Boot-Partition einzurichten. Wenn Sie Geführte Partitionierung für Ihr Alpha-System wählen, wird am Anfang der Festplatte eine zusätzliche, unformatierte Partition erstellt, um Platz für den aboot-Bootloader zu reservieren. Nachdem Sie ein Schema ausgewählt haben, erscheint im nächsten Bild Ihre neue Partitionstabelle mit Informationen darüber, ob und wie die Partitionen formatiert werden und wo sie ins Dateisystem eingehängt werden. Die Liste der Partitionen sieht in ihrer Struktur ähnlich aus wie diese: IDE1 master (hda) - 6.4 GB WDC AC36400L #1 primär 16.4 MB B f ext2 /boot #2 primär 551.0 MB swap swap #3 primär 5.8 GB ntfs pri/log 8.2 MB FREIER SPEICHER IDE1 slave (hdb) - 80.0 GB ST380021A #1 primär 15.9 MB ext3 #2 primär 996.0 MB fat16 #3 primär 3.9 GB xfs /home #5 logisch 6.0 GB f ext3 / #6 logisch 1.0 GB f ext3 /var #7 logisch 498.8 MB ext3 #8 logisch 551.5 MB swap swap #9 logisch 65.8 GB ext2 Dieses Beispiel zeigt, wie zwei IDE-Festplatten in mehrere Partitionen aufgeteilt wurden; die erste Platte enthält noch etwas freien Speicher. Jede dieser Zeilen mit jeweils einer Partition besteht aus der Partitionsnummer, dem Typ (primär, erweitert, logisch), der Größe, optionalen Markierungen, dem Dateisystemtyp und dem Einhängepunkt im Dateisystem (falls vorhanden). Hinweis: dieses spezielle Setup kann nicht mittels Geführter Partitionierung erstellt werden, aber es zeigt mögliche Variationen, die mit manueller Partitionierung erreicht werden können. Hiermit ist die Vorauswahl der automatischen Partitionierung beendet. Wenn Sie mit der erstellten Partitionstabelle zufrieden sind, wählen Sie Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen, um die neue Partitionstabelle zu aktivieren (wie am Ende dieses Kapitels beschrieben). Sind Sie nicht zufrieden, können Sie Änderungen an den Partitionen rückgängig machen wählen, um die automatische Partitionierung erneut zu starten, oder Sie nehmen die Vorschläge als Basis und führen daran noch manuelle Änderungen durch, wie weiter unten für das manuelle Partitionieren erläutert. Ein ähnliches Bild wie oben wird Ihnen angezeigt, wenn Sie Manuelle Partitionierung wählen, mit dem Unterschied, dass Ihre derzeit existierende Partitionstabelle angezeigt wird, und die Einhängepunkte fehlen. Wie Sie die Partitionstabelle manuell einrichten (sowie einiges über die Nutzung der Partitionen durch Ihr neues Debian-System) wird im Rest dieses Kapitels beschrieben. Wenn Sie eine neue, unberührte Platte auswählen, die weder Partitionen noch freien Speicher enthält, wird angeboten, eine neue Partitionstabelle zu erstellen (dies ist nötig, um neue Partitionen anlegen zu können). Danach sollte eine neue Zeile FREIER SPEICHER für die ausgewählte Festplatte erscheinen. Wenn Sie eine Zeile mit freiem Speicher auswählen, wird angeboten, eine neue Partition zu erstellen. Sie müssen eine Reihe von Fragen über ihre Größe, den Typ (primär oder logisch) und die Lage auf der Platte (am Anfang oder am Ende des freien Speicherbereichs) beantworten. Danach wird eine detaillierte Übersicht der neuen Partition angezeigt mit Einträgen für: den Einhängepunkt im zukünftigen Dateisystem, Optionen zum Mounten (Einhängen), die Boot-Flag-Markierung (ob die Partition bootfähig ist oder nicht) sowie die Art der Nutzung. Falls Ihnen die gewählten Standardwerte nicht zusagen, scheuen Sie sich nicht, sie Ihren Bedürfnissen entsprechend zu ändern. Z.B. können Sie mittels der Benutzen als:-Option unterschiedliche Dateisysteme einstellen sowie haben die Möglichkeit, die Partition als Swap (um Arbeitsspeicher auf die Platte auszulagern), Software-RAID, LVM oder überhaupt nicht zu nutzen. Eine andere, tolle Funktion ist, Daten von einer bestehenden Partition auf die neue zu kopieren. Wenn Sie mit der neu erstellten Partition zufrieden sind, wählen Sie Anlegen der Partition beenden, um zurück zum partman-Hauptbildschirm zu gelangen. Wenn Sie meinen, noch etwas an Ihren Partitionen ändern zu müssen, wählen Sie einfach eine aus und Sie kommen zum Partitions-Konfigurationsmenü. Dies ist das gleiche Bild wie beim Erstellen von Partitionen; deshalb stehen auch die gleichen Optionen zur Auswahl. Eine Sache, die vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz einleuchtend sein könnte, ist die Möglichkeit, eine Partition in der Größe zu verändern, indem Sie das Element auswählen, das die Größe anzeigt. Dateisysteme, bei denen das bekanntermaßen funktioniert, sind FAT16, FAT32, EXT2, EXT3 und Swap. In diesem Menü ist es ebenfalls möglich, eine Partition zu löschen. Sie müssen mindestens zwei Partitionen erzeugen: eine für das root-Dateisystem (das als / eingehangen werden muss) und eine für Swap. Falls Sie vergessen, die root-Partition einzuhängen, gestattet partman es nicht, weiterzumachen, bis diese Angelegenheit behoben ist. Falls Sie außerdem keine EFI-Boot-Partition erstellt und formatiert haben, wird partman dies ebenfalls erkennen und Sie können nicht fortfahren, ehe Sie eine zugewiesen haben. Die Fähigkeiten von partman können mittels zusätzlicher Installer-Module noch ausgebaut werden, dies ist allerdings abhängig von Ihrer System-Architektur. Falls also nicht alle angekündigten Optionen sichtbar sind, stellen Sie sicher, dass die erforderlichen Module geladen sind (wie z.B. partman-ext3, partman-xfs oder partman-lvm). Wenn Sie mit der Partitionierung zufrieden sind, wählen Sie Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen aus dem Partitionierungsmenü. Es wird eine Zusammenfassung aller Änderungen, die gemacht wurden, angezeigt und Sie werden aufgefordert, die Erstellung der Dateisysteme zu bestätigen.