Netzwerkkonfiguration
Wenn Sie in diesen Schritt einsteigen und das System erkennt, dass Sie
mehr als eine Netzwerkkarte haben, werden Sie gefragt,
welche Ihre primäre Netzwerkschnittstelle ist; diese wird
zum Beispiel auch für die Installation verwendet. Weitere
Netzwerkkarten werden zu diesem Zeitpunkt nicht konfiguriert. Sie können
zusätzliche Schnittstellen konfigurieren, nachdem die Installation beendet ist;
lesen Sie dazu die interfaces
5 -Handbuchseite.
Automatische Konfiguration
Standardmäßig versucht der &d-i;, das Netzwerk Ihres Computers soweit wie möglich
automatisch zu konfigurieren. Wenn die automatische Konfiguration
fehlschlägt, kann dies durch verschiedene Faktoren von einem
nicht korrekt eingesteckten Netzwerkkabel bis hin zu fehlender Infrastruktur
für solch eine automatische Konfiguration ausgelöst werden.
Zur weiteren Diagnose kontrollieren Sie, ob Fehlermeldungen
auf der vierten Konsole aufgelaufen sind. Sie werden auf jeden Fall gefragt,
ob Sie es erneut versuchen möchten, oder ob Sie die Einstellungen manuell
vornehmen möchten.
Manchmal haben die Netzwerkdienste für die automatische Konfiguration
lange Antwortzeiten; wenn Sie also sicher sind, dass alles korrekt ist,
starten Sie die automatische Konfiguration einfach nochmal. Falls die
automatische Konfiguration wiederholt fehlschlägt, können Sie stattdessen
die manuelle Einrichtung wählen.
Manuelle Konfiguration
Beim manuellen Netzwerk-Setup werden einige Angaben über Ihr
Netzwerk erfragt, hauptsächlich
IP-Adresse,
Sub-Netz-Maske,
Gateway (Adresse für die Verbindung ins Internet),
Name-Server-Adressen (DNS) und
Hostname (Rechnername).
Wenn Sie ein drahtloses Netzwerk haben, werden Sie außerdem noch
nach der Wireless ESSID
(dem Namen
des drahtlosen Netzwerks) und dem
WEP-Schlüssel bzw. der
WPA/WPA2-Passphrase
gefragt. Geben Sie hier die Angaben
aus an.
Einige technische Details, die Sie vielleicht praktisch finden werden (oder
auch nicht): das Programm nimmt an, dass die Netzwerk-IP-Adresse die bit-weise
UND-Verknüpfung der IP-Adresse Ihres Systems und der Sub-Netz-Maske ist.
Die Broadcast-Adresse wird über eine bit-weise ODER-Verknüpfung der IP-Adresse
Ihres Systems mit der bit-weise umgekehrten Sub-Netz-Maske errechnet. Ebenso versucht es,
Ihre Gateway-Adresse zu erraten.
Wenn Ihnen also diese Angaben nicht zur Verfügung stehen, verwenden Sie die vom
Installer vorgeschlagenen Werte – falls notwendig, können Sie sie durch
Bearbeiten der Datei /etc/network/interfaces ändern,
sobald das System installiert ist.
IPv4 und IPv6
Ab &debian-gnu; 7.0 (Wheezy
) unterstützt der &d-i; zusätzlich
zum klassischen
IPv4 auch IPv6. Alle Kombinationen von IPv4
und IPv6 (nur IPv4, nur IPv6 oder eine Dual-Stack-Konfiguration, in der beide
Protokolle parallel laufen) werden unterstützt.
Die automatische Konfiguration für IPv4 wird über DHCP (Dynamic Host
Configuration Protocol) durchgeführt. Für IPv6 wird zustandslose (stateless)
Autokonfiguration mittels NDP (Neighbor Discovery Protocol, inklusive
rekursiver DNS-Server-Zuweisung (RDNSS)) unterstützt, außerdem
zustandsbehaftete (stateful) Autokonfiguration über DHCPv6, und schließlich
noch die gemischte Variante von zustandsloser und zustandsbehafteter
Autokonfiguration (Adresskonfiguration über NDP, zusätzliche Parameter über
DHCPv6).