Verfügbaren Arbeitsspeicher prüfen / Low-Memory-Modus
Einer der ersten Tests, die der &d-i; durchführt, ist zu überprüfen,
wieviel Arbeitsspeicher zur Verfügung steht. Ist der verfügbare Speicher
knapp, führt dieses Modul einige Änderungen am Installationsprozess durch,
die Ihnen hoffentlich ermöglichen, &debian-gnu; trotzdem auf Ihrem System zu
installieren.
Die erste Maßnahme, die getroffen wird, um den Speicherbedarf des Installers
zu reduzieren, ist die Deaktivierung aller Übersetzungen, was bedeutet,
dass die Installation nur in Englisch durchgeführt werden kann. Das
installierte System kann natürlich trotzdem an Ihre Sprache angepasst
werden, nachdem die Installation abgeschlossen ist.
Falls dies noch nicht ausreichend ist, kann der Speicherbedarf weiter
reduziert werden, indem nur diejenigen Komponenten geladen werden, die
unbedingt erforderlich sind, um eine Basisinstallation abzuschließen.
Dies schränkt die Fähigkeiten des Installers ein. Sie haben die Gelegenheit,
zusätzliche Komponenten manuell zu laden, aber Sie sollten bedenken, dass
jede solche Komponente auch zusätzlichen Speicher benötigt und so dazu
führen könnte, dass die Installation fehlschlägt.
Wenn der Installer im Low-Memory-Modus läuft, ist es empfehlenswert, eine
relativ große Swap-Partition (64–128MB) zu erstellen. Diese wird als
virtueller Speicher genutzt und vergrößert so den Arbeitsspeicher, der dem
System zur Verfügung steht. Der Installer wird die Swap-Partition so früh
wie möglich während des Installationsprozesses aktivieren. Bedenken Sie, dass
die starke Nutzung von Swap-Speicher die Performance des Systems reduziert und
zu hoher Festplattenaktivität führen kann.
Trotz all dieser Maßnahmen ist es immer noch möglich, dass Ihr System
einfriert oder sich aufhängt, dass unerwartete Fehler auftreten oder dass
Prozesse vom Kernel beendet werden, weil kein freier Speicher mehr verfügbar
ist (erkennbar an Meldungen wie Out of memory
auf VT4 und im
Syslog).
Es wurde zum Beispiel berichtet, dass die Erzeugung eines großen
ext3-Dateisystems im Low-Memory-Modus fehlgeschlagen ist, wenn die
Swap-Partition zu klein gewählt war. Wenn die Vergrößerung des Swap-Speichers
nicht hilft, sollten Sie das Dateisystem stattdessen als ext2 erzeugen (dies
ist eine Standardkomponente des Installers, während ext3 eine der Komponenten
ist, die im Low-Memory-Modus nicht standardmäßig geladen wird).
Nach Abschluss der Installation ist es möglich, die ext2-Partition nach
ext3 umzuwandeln.
Es ist möglich, eine höhere lowmem-Stufe zu verwenden als die, die auf dem
verfügbaren physikalischen Speicher beruht. Nutzen Sie dazu den Boot-Parameter
lowmem
wie in beschrieben.