apt konfigurieren Eines der Programme, die zur Paketinstallation auf einem &debian-gnu;-System verwendet werden können, ist apt-get aus dem Paket apt Beachten Sie, dass das Programm, das letztendlich die Pakete installiert, dpkg heißt. Allerdings ist dies mehr ein Low-Level-Programm (was unter anderem bedeutet, dass es nicht direkt vom Benutzer aufgerufen wird). apt-get spielt eine Stufe höher und wird dpkg nach Bedarf aufrufen. Es weiß, wie es die Pakete von Ihrer CD, über Netzwerk oder sonst woher bekommen kann. Außerdem kann es automatisch andere Pakete mit installieren, die benötigt werden, damit die Pakete, die Sie installieren möchten, korrekt funktionieren. . Es gibt auch andere Frontends (Bedienoberflächen, die anders aussehen können, aber im Hintergrund die gleichen Prozesse nutzen) für die Paketverwaltung wie aptitude oder synaptic. Diese Frontends werden für neue &debian;-Benutzer empfohlen, da sie einige zusätzliche Funktionen (wie Paketsuche und Statusüberprüfungen) in einer hübschen Oberfläche integriert haben. aptitude ist jetzt das empfohlene Werkzeug für das Paketmanagement. apt muss konfiguriert werden, so dass es weiß, woher es benötigte Pakete bekommen kann. Das Ergebnis dieser Konfiguration wird in die Datei /etc/apt/sources.list geschrieben. Sie können sie anschauen und an Ihre Bedürfnisse anpassen, nachdem die Installation beendet ist. Wenn Sie mit Standard-Priorität installieren, kümmert sich der Installer größtenteils automatisch um die Konfiguration, basierend auf der Installationsmethode, die Sie nutzen, und unter Umständen auch durch Verwendung von vorher im Installationsverlauf bereits von Ihnen getroffenen Entscheidungen. In den meisten Fällen wird der Installer automatisch einen Spiegel-Server für Sicherheitsaktualisierungen hinzufügen sowie, falls Sie die Stable-Distribution installieren, einen Spiegel-Server für den Volatile-Aktualisierungs-Service. Wenn Sie mit einer niedrigeren Priorität installieren (z.B. im Experten-Modus), haben Sie die Möglichkeit, mehr Entscheidungen selbst zu treffen. Sie können wählen, ob Sie den Sicherheits- oder Volatile-Aktualisierungs-Service nutzen möchten oder nicht und ob Sie Pakete aus den contrib- und non-free-Bereichen des Archivs verwenden möchten. Von mehr als einer CD oder DVD installieren Wenn Sie von einer CD oder DVD installieren, die Teil eines Sets mehrerer Disks ist, wird der Installer Sie fragen, ob Sie weitere CDs oder DVDs scannen möchten. Falls Sie tatsächlich weitere Disks aus diesem Set vorliegen haben, sollten Sie dies vielleicht tun, so dass der Installer die Pakete, die auf diesen Disks enthalten sind, verwenden kann. Falls Sie jedoch keine weiteren CDs oder DVDs haben, ist dies kein Problem: es ist nicht zwingend nötig, diese zu verwenden. Falls Sie auch keinen Internet-Spiegel-Server verwenden (wie im nächsten Abschnitt beschrieben), kann dies bedeuten, dass nicht alle Pakete installiert werden können, die Sie im nächsten Schritt der Installation über die Programmgruppen auswählen. Pakete sind auf den CDs (und DVDs) in der Reihenfolge Ihrer Popularität enthalten. Dies bedeutet, dass für die meisten Anwendungsfälle nur die ersten CDs eines Sets benötigt werden; nur sehr wenige Leute benutzen wirklich Pakete von den letzten CDs eines Sets. Das heißt ebenfalls, dass es einfach Geldverschwendung ist, einen kompletten CD-Satz zu kaufen oder herunterzuladen und zu brennen, da Sie die meisten davon nie nutzen werden. In den meisten Fällen werden Sie besser fahren, wenn Sie sich lediglich die ersten 3 bis 8 CDs besorgen und alle weiteren, zusätzlichen Pakete, die Sie benötigen könnten, über das Internet von einem Spiegel-Server installieren. Das Gleiche gilt für DVD-Sets: die erste, oder vielleicht die ersten zwei DVDs, werden für die meisten Bedürfnisse ausreichen. Eine einfache Richtlinie ist, dass für eine reguläre Arbeitsplatz-Installation (unter Verwendung der GNOME-Desktop-Umgebung) nur die ersten drei CDs benutzt werden. Für die alternativen Desktop-Umgebungen (KDE oder Xfce) werden zusätzliche CDs benötigt. Die erste DVD deckt alle drei Desktop-Umgebungen ab. Falls Sie mehrere CDs oder DVDs scannen, wird der Installer Sie auffordern, die Disk auszutauschen, wenn Pakete von einer anderen CD/DVD gebraucht werden, als gerade im Laufwerk ist. Beachten Sie, dass nur CDs oder DVDs gescannt werden sollten, die zu dem gleichen Set gehören. Die Reihenfolge, in der sie gescannt werden, ist nicht wirklich von Bedeutung, aber es reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, wenn sie in aufsteigender Reihenfolge eingelegt werden. Einen Internet-Spiegel-Server verwenden Eine Frage, die Ihnen in den meisten Fällen gestellt wird, ist, ob Sie einen Internet-Spiegel-Server als Paketquelle verwenden möchten oder nicht. Meistens können Sie die Standardantwort übernehmen, aber es gibt einige Ausnahmen. Falls Sie nicht von einer Komplett-CD oder -DVD (bzw. einem Komplett-CD/DVD-Image) installieren, sollten Sie auf jeden Fall einen Internet-Spiegel-Server verwenden, da Sie ansonsten nur ein sehr minimalistisches System erhalten werden. Wenn Sie aber nur über eine relativ langsame Internet-Verbindung verfügen, empfiehlt es sich in diesem Fall, im nächsten Schritt nicht die Arbeitsplatz-Programmgruppe zur Installation auszuwählen. Wenn Sie von einer Komplett-CD (bzw. einem Komplett-CD-Image) installieren, ist es nicht zwingend erforderlich, einen Internet-Spiegel-Server zu verwenden, aber es wird trotzdem dringend empfohlen, da eine einzelne CD nur eine limitierte Anzahl von Paketen enthält. Sollten Sie nur über eine relativ langsame Internet-Verbindung verfügen, wird hier trotzdem empfohlen, keinen Internet-Spiegel-Server auszuwählen, sondern die Installation unter der Verwendung der auf der CD verfügbaren Pakete zu beenden und zusätzliche Pakete nach der Installation hinzuzufügen (also nach dem Neustart, wenn Sie Ihr neues System gebootet haben). Wenn Sie von einer DVD (bzw. einem DVD-Image) installieren, sollten alle Pakete, die während der Installation benötigt werden, auf der ersten DVD enthalten sein. Das Gleiche gilt, wenn Sie mehrere CDs gescannt haben, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben. Die Nutzung eines Internet-Spiegel-Servers ist in diesen Fällen optional. Ein Vorteil davon, einen Internet-Spiegel-Servers zu verwenden, ist, dass Aktualisierungen, die seit der Erstellung der CDs/DVDs durchgeführt wurden und die Teil einer Zwischen-Veröffentlichung (point release) sind, sofort während der Installation verfügbar sind, so dass die Lebensdauer der CDs/DVDs verlängert wird, ohne die Sicherheit oder Stabilität des installierten Systems zu beeinträchtigen. Alles in Allem: einen Internet-Spiegel-Server auszuwählen ist grundsätzlich eine gute Idee, außer Sie haben eine langsame Internet-Verbindung. Wenn die derzeit aktuelleste Version eines Pakets auf der CD/DVD enthalten ist, wird der Installer sie auf jeden Fall verwenden. Die Summe der herunterzuladenen Daten (falls Sie einen Internet-Spiegel-Server auswählen) hängt also von folgenden Faktoren ab: die Programmgruppen, die Sie im nächsten Installationsschritt auswählen, welche Pakete für diese Programmgruppen benötigt werden, welche dieser Pakete auf den CDs oder DVDs, die Sie gescannt haben, enthalten sind, und ob eventuell aktualisierte Versionen von Paketen, die auf den CDs oder DVDs enthalten sind, auf einem Internet-Spiegel-Server bereitstehen (entweder auf einem regulären Paket-Spiegel-Server oder auf einem Spiegel-Server für Sicherheits- oder Volatile-Updates). Beachten Sie, dass eine Zwischen-Veröffentlichung (point release) dazu führen kann, dass einige Pakete über das Internet heruntergeladen werden könnten, obwohl Sie keinen Internet-Spiegel-Server ausgewählt haben, nämlich wenn ein Sicherheits- oder Volatile-Update für diese Pakete verfügbar ist und wenn die entsprechenden Dienste (Sicherheits-Update oder Volatile-Update) konfiguriert wurden. Auswahl eines Netzwerk-Spiegel-Servers Wenn Sie während der Installation die Auswahl getroffen haben, einen Netzwerk-Spiegel zu verwenden (dies ist bei Installationen von CD/DVD optional, bei Netboot-Images jedoch erforderlich), wird eine Liste von geografisch in der Nähe gelegenen (und aufgrunddessen hoffentlich schnellen) Netzwerk-Spiegel-Servern angezeigt, wobei die Auswahl auf dem vorher in der Installation von Ihnen gewählten Land beruht. Der als Standard markierte Server ist für gewöhnlich eine gute Wahl. Ein Spiegel-Server kann über Daten von Hand eingeben auch händisch angegeben werden. Sie können dann für den Spiegel einen Rechnernamen (host name) und optional eine Portnummer angeben. Für Wheezy muss dies URL-basiert sein, d.h. wenn eine IPv6-Adresse angegeben wird, muss diese in eckigen Klammern eingeschlossen werden, z.B. [2001:db8::1]. Falls Ihr Computer sich in einem ausschließlichen IPv6-Netzwerk befindet (was wahrscheinlich bei der großen Mehrheit der Nutzer nicht der Fall sein wird), könnte der Standard-Spiegel-Server für Ihr Land unter Umständen nicht funktionieren. Alle Spiegel in der Liste können via IPv4 erreicht werden, aber nur einige via IPv6. Da der Anschluß von einzelnen Spiegel-Servern sich über die Dauer der Zeit verändern kann, ist diese Information im Installer nicht verfügbar. Wenn die Verbindung über IPv6 bei dem Standard-Spiegel-Server Ihres Landes nicht funktioniert, können Sie entweder einen der anderen angebotenen Spiegel ausprobieren oder Sie wählen Daten von Hand eingeben. Sie können dann ftp.ipv6.debian.org als Spiegel-Server eingeben, was ein Alias für einen über IPv6 verfügbaren Server ist (obwohl dies für Sie nicht unbedingt der schnellste sein muss). Eine andere Option bei der manuellen Angabe des Spiegel-Servers ist, http.debian.net als Server zu verwenden. http.debian.net ist kein physikalischer Spiegel, sondern ein Weiterleitungs-Service, d.h. er verweist Ihr System automatisch an ein echten Spiegel, der netztopologisch in Ihrer Nähe liegt. Er berücksichtigt dabei, über welches Protokoll Sie mit ihm verbunden sind, wenn Sie also z.B. IPv6 verwenden, wird er Sie an einen IPv6-fähigen Spiegel-Server in Ihrer Nähe verweisen.