Automatische Installation
Um Debian auf einer größeren Anzahl von Rechnern zu installieren, kann
man vollautomatische Installationen durchführen. Debian-Pakete, die dafür
vorgesehen sind: fai (benutzt einen Installationsserver),
replicator,
systemimager,
autoinstall und der Debian-Installer selbst.
Automatische Installation mit dem Debian-Installer
Der Debian-Installer bietet automatische Installationen über
Voreinstellungs-Dateien an. Eine solche Voreinstellungs-Datei kann über das Netzwerk oder
von einem Wechselmedium geladen werden und wird benutzt, um Fragen zu beantworten,
die während des Installationsprozesses auftreten.
Eine vollständige Dokumentation über das Voreinstellen inklusive einer
funktionsfähigen Beispieldatei, die Sie sich anpassen können, finden Sie im
.
Obwohl die meisten vom &d-i; genutzten Dialoge mit dieser Methode
voreingestellt werden können, gibt es einige erwähnenswerte Ausnahmen.
Sie können per Voreinstellung eine ganze Festplatte (neu) partitionieren
oder freien verfügbaren Platz auf einer Platte verwenden; es ist jedoch
nicht möglich, bestehende Partitionieren weiter zu verwenden.
Sie können derzeit Voreinstellungen nicht verwenden, um RAID und LVM
einzurichten. Außerdem kann man keine Parameter
für Kernelmodule voreinstellen (einzige Ausnahme sind hier Module für
Netzwerktreiber).
Die Voreinstellungs-Dateien haben das gleiche Format, das auch
von dem debconf-set-selections-Befehl genutzt wird.
Eine gut dokumentierte und funktionsfähige Beispieldatei, die Sie
sich anpassen können, finden Sie im .
Alternativ gibt es die Möglichkeit, eine komplette Liste aller möglichen
voreinstellbaren Werte zu bekommen, indem Sie eine manuelle Installation
durchführen und danach den Befehl debconf-get-selections
aus dem debconf-utils-Paket benutzen; hierdurch wird
sowohl die debconf-Datenbank wie auch die cdebconf-Datenbank
(aus /var/log/debian-installer/cdebconf) in eine einfache Datei geladen:
$ debconf-get-selections --installer > file
$ debconf-get-selections >> file
Allerdings enthält eine so erstellte Datei einige Einträge, die besser nicht
voreingestellt sein sollten; die Datei im
ist deshalb für die meisten Benutzer wohl ein besserer Ausgangspunkt.
Wenn Sie einmal eine Voreinstellungs-Datei haben, können Sie sie bei Bedarf
verändern und auf einem Web-Server speichern oder auf das Boot-Medium des
Installers kopieren. Wo immer Sie die Datei auch ablegen, Sie müssen dem
Installer auf jeden Fall einen Boot-Parameter mitgeben, so dass er die Datei
benutzt.
Um zu erreichen, dass der Installer eine Voreinstellungs-Datei nutzt,
die per Netzwerk heruntergeladen werden muss,
fügen Sie preseed/url=http://url/to/preseed.cfg
zu den Kernel-Bootparametern hinzu. Die Voreinstellungen werden natürlich
keine Wirkung haben, wenn
der Installer das Netzwerk nicht erfolgreich konfigurieren kann, um dann
die Datei herunterzuladen; deshalb ist dies eigentlich nur sinnvoll, wenn
die Netzwerkkonfiguration per DHCP erfolgt, ohne dass der Installer dazu
Fragen stellen muss. Sie sollten vielleicht die Priorität für die Installation
auf »critical« (kritisch) setzen, um Fragen während der Netzwerkkonfiguration zu vermeiden.
Siehe dazu auch .
Wenn Sie eine Voreinstellungs-Datei auf einer CD abspeichern wollen,
müssen Sie das ISO-Image remastern, um Ihre Datei einzufügen. Lesen Sie die
Handbuchseite von mkisofs bezüglich weiterer Einzelheiten.
Alternativ dazu können Sie die Datei auf einer Floppy-Disk speichern
und den Boot-Parameter preseed/file=/floppy/preseed.cfg
benutzen.
Wenn Sie von einem USB-Speicher booten, können Sie die
Voreinstellungs-Datei einfach auf dem Dateisystem des Memory-Sticks speichern
und dann die Datei syslinux.cfg editieren, um
preseed/file=/hd-media/preseed.cfg
zu den Kernel-Bootparametern hinzuzufügen.