PPP einrichten Wenn während der ersten Installationsstufe kein Netzwerk konfiguriert wurde, werden Sie jetzt gefragt, ob Sie den Rest des Systems per PPP installieren möchten. PPP ist ein Protokoll, um eine Wählverbindung mittels eines Modem aufzubauen. Wenn Sie jetzt das Modem konfigurieren, kann das Installationssystem während des weiteren Prozesses zusätzliche Pakete oder Sicherheitsupdates über das Internet herunterladen. Wenn Sie kein Modem in Ihrem Rechner haben oder es vorziehen, das Modem später einzurichten, überspringen Sie diesen Schritt. Um Ihre PPP-Verbindung zu konfigurieren, benötigen Sie einige Informationen von Ihrem Internet-Service-Provider (ISP), wie z.B. Telefonnummer, Benutzername, Passwort und optional die DNS-Server. Einige ISP bieten Installationsanleitungen für Linux-Distributionen an. Sie können diese Anleitungen verwenden, auch wenn sie nicht speziell für Debian sind, da die meisten Konfigurationsparameter (und die Software) für diese Aufgabe in allen Linux-Distributionen vergleichbar sind. Wenn Sie die Auswahl getroffen haben, PPP jetzt zu konfigurieren, wird ein Programm namens pppconfig gestartet. Es hilft Ihnen, die PPP-Verbindung einzurichten. Wenn Sie nach dem Namen für die Verbindung gefragt werden, geben Sie auf jeden Fall provider ein. Das pppconfig-Programm wird Sie hoffentlich durch eine problemlose Konfiguration führen. Falls es jedoch für Ihre Bedingungen nicht funktioniert, lesen Sie weiter unten die detaillierten Instruktionen. Um PPP einzurichten, müssen Sie die Grundlagen über das Betrachten und Bearbeiten von Dateien unter GNU/Linux kennen. Um Dateien zu betrachten, können Sie more benutzen und zmore für komprimierte Dateien mit einer .gz-Erweiterung. Um zum Beispiel README.debian.gz anzusehen, tippen Sie zmore README.debian.gz ein. Das Basissystem hat einen Editor namens nano, der sehr einfach zu benutzen ist, der aber nicht sehr viele Funktionen hat. Vielleicht möchten Sie später noch andere, gut ausgestattete Editoren und Dateibetrachter installieren, wie z.B. jed, nvi, less oder emacs. Rufen Sie /etc/ppp/peers/provider in einem Editor auf und ersetzen Sie /dev/modem durch /dev/ttyS#, wobei # für die Nummer des benutzten seriellen Ports steht. In Linux werden die seriellen Ports ab 0 durchnummeriert; der erste serielle Port (COM1) heißt unter Linux /dev/ttyS0. Auf Macintoshs mit seriellen Ports heißt der Modemport /dev/ttyS0 und der Printerport /dev/ttyS1. Als nächsten Schritt müssen Sie /etc/chatscripts/provider anpassen, um die Telefonnummer Ihres Providers einzufügen sowie Benutzername und Passwort. Bitte entfernen Sie nicht das \q vor dem Passwort. Es bewirkt, dass das Passwort nicht in den Logdateien erscheint. Viele Provider benutzen für das Login PAP oder CHAP statt der Authentifizierung im Textmode. Andere nutzen beides. Wenn Ihr Provider PAP oder CHAP fordert, müssen Sie einen anderen Weg verfolgen. Kommentieren Sie alles unterhalb des Einwahl-Strings (die Zeile, die mit ATDT beginnt) in der Datei /etc/chatscripts/provider aus (d.h. stellen Sie eine Raute # an den Zeilenanfang) , modifizieren Sie /etc/ppp/peers/provider wie oben beschrieben und fügen Sie user name hinzu, wobei name Ihr Benutzername bei Ihrem Provider ist. Als nächstes editieren Sie /etc/ppp/pap-secrets oder /etc/ppp/chap-secrets und geben dort Ihr Passwort ein. Sie müssen auch noch die Datei /etc/resolv.conf anpassen: fügen Sie dort die IP-Adressen der Name-Server (DNS) Ihres Providers ein. Die Zeilen haben folgendes Format: nameserver xxx.xxx.xxx.xxx, wobei xxx.xxx.xxx.xxx die IP-Adresse ist. Sie können optional auch die Option usepeerdns zur Datei /etc/ppp/peers/provider hinzufügen, um die automatische Auswahl der passenden DNS-Server zu aktivieren; es werden dann die Adressen benutzt, die der Provider bei der Einwahl übermittelt. Sie sind jetzt fertig (ausser wenn Ihr Provider eine Login-Sequenz nutzt, die sich von der Mehrheit der Provider unterscheidet)! Starten Sie die PPP-Verbindung mit pon als root und überprüfen Sie den Status mit dem plog-Kommando. Um die Verbindung zu trennen, tippen Sie poff ein, ebenfalls als root. Lesen Sie /usr/share/doc/ppp/README.Debian.gz, wenn Sie mehr Informationen zur Nutzung von PPP unter Debian benötigen. Für statische SLIP-Verbindungen müssen Sie das Kommando slattach (aus dem Paket net-tools) zur Datei /etc/init.d/network hinzufügen. Dynamisches SLIP erfordert das gnudip-Paket. PPP over Ethernet (PPPOE) einrichten PPPOE ist ein Protokoll, das mit PPP verwandt ist und für einige Breitbandverbindungen verwendet wird. Es gibt hierzu derzeit in der Basiskonfiguration noch keine Hilfe, die Sie bei der Konfiguration unterstützt. Allerdings ist die nötige Software installiert, was bedeutet, dass Sie PPPOE zu diesem Zeitpunkt der Installation manuell einrichten können, indem Sie auf die zweite virtuelle Konsole VT2 wechseln und pppoeconf starten.