Boot-Parameter Boot-Parameter sind Parameter für den Linux-Kernel, die generell genutzt werden, damit Peripheriegeräte korrekt behandelt werden können. In den meisten Fällen kann der Kernel Informationen über die Geräte automatisch abfragen. In einigen Fällen jedoch müssen Sie ihm ein bisschen helfen. Wenn Sie das Debian-System das erste Mal booten, versuchen Sie es mit den Standardparametern (was bedeutet: geben Sie einfach keine Parameter an) und schauen Sie, ob es korrekt funktioniert. Vielleicht tut es das. Falls nicht, können Sie später erneut starten und spezielle Parameter ausprobieren, die den Kernel über Ihre Hardware informieren. Informationen über viele Boot-Parameter finden Sie im Linux BootPrompt-HowTo, inklusive Tipps für problematische Hardware. Dieses Kapitel enthält nur einen Abriss der wichtigsten Parameter. Einige häufig vorkommenden Problemfälle sind in beschrieben. Wenn der Kernel bootet, sollte ziemlich früh während des Prozesses eine Nachricht wie Memory:availk/totalk available erscheinen. Total sollte der Summe des installierten Arbeitsspeichers in Kilobyte entsprechen. Wenn dem nicht so ist, müssen Sie den Parameter mem=ram verwenden, wobei ram durch den Gesamtwert des Arbeitsspeichers ersetzt werden muss (mit einem nachfolgenden k für Kilobyte oder m für Megabyte). Ein Beispiel: sowohl mem=65536k wie auch mem=64m entsprechen 64MB RAM. Wenn Sie von einer seriellen Konsole aus booten, wird der Kernel dies normalerweise automatisch erkennen (allerdings nicht auf DECstations). Wenn der Rechner, den Sie per serieller Konsole installieren wollen, auch eine Grafikkarte (für Framebuffer) und eine Tastatur hat, müssen Sie dem Kernel das Boot-Argument console=device mitgeben, wobei device Ihrer seriellen Schnittstelle entspricht, also normalerweise etwas wie ttyS0. Auf &arch-title;-Systemen heißen die seriellen Schnittstellen ttya oder ttyb. Alternativ können Sie die input-device- und output-device-OpenPROM-Variablen auf ttya setzen. Debian-Installer-Parameter Das Installationssystem kennt ein paar zusätzliche Boot-Parameter, Bedenken Sie, dass 2.4-Kernel maximal 8 Kommandozeilen-Optionen und 8 Umgebungs-Optionen (inklusive der Optionen, die standardmäßig für den Installer hinzugefügt werden) akzeptieren. Werden diese Grenzen überschritten, wird der 2.4er Kernel überzählige Optionen einfach ignorieren. Falls Sie einen 2.6.9-Kernel oder neuer verwenden, können Sie 32 Kommandozeilenoptionen und 32 Umgebungsoptionen benutzen. die vielleicht nützlich sein könnten. debconf/priority Dieser Parameter legt die niedrigste Prioritätsstufe von Meldungen fest, die angezeigt werden (alle Meldungen mit niedrigerer Priorität als hier angegeben werden unterdrückt). Kurzform: priority. Die Standardinstallation nutzt priority=high. Dies bedeutet, dass Meldungen mit hoher und kritischer Priorität angezeigt werden, Meldungen mit Priorität medium oder niedrig werden unterdrückt. Treten Probleme auf, verändert der Installer die Priorität nach Bedarf. Wenn Sie priority=medium als Boot-Parameter angeben, wird das Installationsmenü angezeigt und gibt Ihnen mehr Kontrolle über die Installation. Wird priority=low benutzt, werden alle Meldungen angezeigt (dies entspricht dem Experten-Modus). Bei priority=critical zeigt das Installationssystem nur kritische Meldungen an und versucht, ohne viel Klamauk das Richtige zu tun. DEBIAN_FRONTEND Dieser Boot-Parameter kontrolliert die Art der Benutzer-Schnittstelle, die für den Installer benutzt wird. Mögliche Einstellungen sind: DEBIAN_FRONTEND=noninteractive DEBIAN_FRONTEND=text DEBIAN_FRONTEND=newt DEBIAN_FRONTEND=slang DEBIAN_FRONTEND=ncurses DEBIAN_FRONTEND=bogl DEBIAN_FRONTEND=gtk DEBIAN_FRONTEND=corba DEBIAN_FRONTEND=newt ist das Standard-Frontend. DEBIAN_FRONTEND=text könnte man bevorzugt für Installationen per serieller Konsole nutzen. Allgemein ist auf Standard-Installationsmedien nur das newt-Frontend vorhanden, deswegen ist dieser Parameter im Moment noch nicht so sehr nützlich. BOOT_DEBUG Ist dieser Bootparameter auf 2 gesetzt, wird der Bootprozess des Installers ausführlich protokolliert. Auf 3 gesetzt bewirkt er, dass an strategischen Punkten des Bootprozesses eine Shell zur Fehlersuche gestartet wird (schliessen Sie die Shell, um den Bootprozess fortzusetzen). BOOT_DEBUG=0 Dies ist die Standardeinstellung. BOOT_DEBUG=1 Wortreicher als der Standard. BOOT_DEBUG=2 Viele Informationen (z.B. zur Fehlersuche). BOOT_DEBUG=3 An verschiedenen Stellen des Boot-Prozesses wird eine Shell gestartet, um detaillierte Fehlersuche zu ermöglichen. Schließen Sie die Shell, um den Bootvorgang fortzusetzen. INSTALL_MEDIA_DEV Der Wert dieses Parameters ist der Pfad zu dem Gerät, von dem der Installer geladen wird. Ein Beispiel: INSTALL_MEDIA_DEV=/dev/floppy/0 Die Boot-Floppy scannt normalerweise alle verfügbaren Floppy-Laufwerke, um die Root-Floppy zu finden; der Parameter kann dies überschreiben, so dass nur dieses eine Gerät durchsucht wird. debian-installer/framebuffer Auf einigen Architekturen wird der Kernel-Framebuffer benutzt, um die Installation in vielen verschiedenen Sprachen anbieten zu können. Falls der Framebuffer auf Ihrem System Probleme macht, können Sie ihn mit dem Parameter debian-installer/framebuffer=false oder mit seiner Kurzform fb=false deaktivieren. Symptome für diese Probleme können Fehlermeldungen betreffend bterm oder bogl sein sowie ein schwarzer Bildschirm oder ein Einfrieren des Systems ein paar Minuten nach dem Installationsstart. Manchmal muss auch video=vga16:off benutzt werden, um die Verwendung des Framebuffers durch den Kernel zu deaktivieren. Solche Probleme wurden von einem Dell Inspiron mit Mobile Radeon-Grafikkarte berichtet. Probleme mit dem Framebuffer wurden u.a. von Amiga 1200 und SE/30 berichtet. Probleme mit dem Framebuffer wurden u.a. von hppa-Systemen berichtet. Aufgrund von Darstellungsproblemen auf manchen Systemen ist die Framebuffer-Unterstützung für die &arch-title;-Architektur standardmäßig deaktiviert. Dies kann auf Systemen, die den Framebuffer eigentlich korrekt unterstützen (wie solche mit ATI-Grafikkarten), zu einer seltsamen Anzeige führen. Wenn Sie solche Anzeigeprobleme im Installer feststellen, können Sie versuchen, mit dem Parameter debian-installer/framebuffer=true oder kurz fb=true zu booten. debian-installer/probe/usb Auf false gesetzt unterbindet dieses Argument die Suche nach USB-Geräten für den Fall, dass diese sonst Probleme verursacht. netcfg/disable_dhcp Standardmäßig versucht der &d-i;, die Netzwerkkonfiguration per DHCP zu beziehen. Wenn dies erfolgreich ist, haben Sie keine Chance mehr, sich anders zu entscheiden und die Einstellungen manuell zu ändern. Das manuelle Netzwerksetup kann man nur erreichen, wenn die DHCP-Abfrage fehlschlägt. Wenn Sie einen DHCP-Server in Ihrem lokalen Netzwerk haben, ihn aber umgehen wollen, z.B. weil er falsche Antworten gibt, können Sie den Parameter netcfg/disable_dhcp=true benutzen, um die Konfiguration per DHCP zu unterdrücken und die Daten manuell einzugeben. hw-detect/start_pcmcia Setzen Sie diesen Parameter auf false, um den Start von PCMCIA-Diensten zu verhindern, falls dies sonst Probleme verursacht. Einige Laptops sind bekannt für solche Phänomene. preseed/url Geben Sie die URL einer Voreinstellungs-Datei an, die heruntergeladen und benutzt wird, um die Installation zu automatisieren. Siehe auch . Kurzform dieses Parameters: url. preseed/file Geben Sie den Pfad zu einer Voreinstellungs-Datei an, die geladen werden kann, um die Installation zu automatisieren. Siehe auch . Kurzform: file. cdrom-detect/eject Standardmäßig wirft der &d-i; automatisch das optische Installationsmedium aus, bevor er den Rechner neu startet. Dies kann jedoch unnötig sein, falls das System eh nicht automatisch von CD bootet. In einigen Fällen könnte es sogar unerwünscht sein, wenn z.B. das optische Laufwerk das Medium nicht selbst wieder einlegen kann und der Benutzer nicht vor Ort ist, um dies manuell zu erledigen. Viele Slot-In-, Slim-Line- und Cartridge-Laufwerke können Medien nicht automatisch neu einlegen/einziehen. Setzen Sie diesen Parameter auf false, um das automatische Auswerfen des Mediums zu deaktivieren und stellen Sie sicher, dass das System nach der Basisinstallation nicht mehr vom optischen Laufwerk bootet. ramdisk_size Wenn Sie einen Kernel in Version 2.2.x benutzen, müssen Sie unter Umständen die &ramdisksize; angeben. rescue/enable Setzen Sie dies auf true, um den Rettungsmodus zu starten statt eine normale Installation durchzuführen. Siehe .