Alpha Console-Firmware Die Konsolen-Firmware ist in einem Flash-ROM gespeichert und wird gestartet, wenn ein Alpha-System eingeschaltet oder resettet wird. Es gibt zwei verschiedene Konsolen-Spezifikationen auf Alpha-Systemen und deswegen sind auch zwei Arten von Konsolen-Firmware verfügbar: SRM Console basiert auf der Alpha Console Subsystem-Spezifikation, die eine Betriebsumgebung für OpenVMS, Tru64 UNIX und Linux-Betriebssysteme zur Verfügung stellt. ARC, AlphaBIOS oder ARCSBIOS Console basiert auf der Advanced RISC Computing-(ARC)Spezifikation, die eine Betriebsumgebung für Windows NT zur Verfügung stellt. Aus der Perspektive des Benutzers gesehen ist der wichtigste Unterschied zwischen SRM und ARC, dass die Wahl der Konsole die möglichen Partitionsschemata der Festplatte einschränkt, von der Sie booten möchten. ARC erfordert, dass Sie eine MS-DOS-Partitionstabelle für die Boot-Platte verwenden (wie sie durch cfdisk erstellt wird). Deswegen ist die MS-DOS-Partitionstabelle das native Partitionsformat, wenn man von ARC bootet. Da AlphaBIOS allerdings ein Festplatten-Partitionierungswerkzeug enthält, sollten Sie es vorziehen, Ihre Festplatten über das Firmware-Menü zu partitionieren, bevor Sie Linux installieren. Auf der anderen Seite ist SRM inkompatibel Genauer gesagt, kollidiert das Format des Bootsektors, das die Console-Subsystem-Spezifikation verlangt, mit der Platzierung der DOS-Partitionstabelle. zu MS-DOS-Partitionstabellen. Da Tru64 Unix das BSD-Disklabel-Format benutzt, ist dies das native Partitionsformat für SRM-Installationen. GNU/Linux ist das einzige Betriebssystem, das auf Alpha-Systemen von beiden Konsolentypen gebootet werden kann, aber &debian; &release; unterstützt nur das Booten von SRM-basierten Systemen. Wenn Sie eine Alpha-Maschine haben, für die keine SRM-Version verfügbar ist, wenn Sie ein Dual-Boot-System mit Windows-NT aufbauen möchten oder wenn Ihr Boot-Laufwerk für die BIOS-Initialisierung ARC-Konsolen-Support benötigt, können Sie nicht den &debian; &release;-Installer verwenden. Sie können aber trotzdem &debian; &release; auf dieser Maschine laufen lassen, indem Sie andere Installationsmedien benutzen; z.B. können Sie zunächst Debian Woody mit MILO installieren und dann auf ein aktuelles Debian aktualisieren. Da MILO für keines der Alpha-Systeme der laufenden Produktion (seit Februar 2000) verfügbar ist und weil es nicht mehr nötig ist, eine OpenVMS- oder Tru64 Unix-Lizenz zu kaufen, um SRM-Firmware für ältere Alpha-Systeme zu bekommen, wird empfohlen, dass Sie wenn möglich SRM benutzen. Die folgende Tabelle fasst verfügbare und unterstützte Systemtypen bzw. Konsolenkombinationen zusammen ( enthält Infos über die Systemtypen-Bezeichnungen). Das Wort ARC in der Tabelle kennzeichnet alle ARC-konformen Konsolen. System-Typ Unterstützter Konsolen-Typ alcor ARC oder SRM avanti ARC oder SRM book1 nur SRM cabriolet ARC oder SRM dp264 nur SRM eb164 ARC oder SRM eb64p ARC oder SRM eb66 ARC oder SRM eb66p ARC oder SRM jensen nur SRM lx164 ARC oder SRM miata ARC oder SRM mikasa ARC oder SRM mikasa-p nur SRM nautilus ARC (siehe das Handbuch des Motherboards) oder SRM noname ARC oder SRM noritake nur SRM noritake-p nur SRM pc164 ARC oder SRM rawhide nur SRM ruffian nur ARC sable nur SRM sable-g nur SRM sx164 ARC oder SRM takara ARC oder SRM xl nur ARC xlt nur ARC Generell kann keine der Konsolen Linux direkt booten; es ist immer die Hilfe eines zwischengeschalteten Bootloaders erforderlich. Für die SRM-Konsole gibt es aboot, einen kleinen, plattform-unabhängigen Bootloader. Sehen Sie sich auch das (leider veraltete) SRM-Firmware-HowTo an. Die folgenden 5 Abschnitte stammen aus dem Woody-Installationshandbuch und sind hier nur als Referenz eingefügt; vielleicht sind Sie zu einem späteren Zeitpunkt mal nützlich, wenn Debian evtl. wieder MILO-basierte Installationen unterstützt. Sie sind aktuell für &releasename-cap; nicht anwendbar. Generell kann keine der Konsolen Linux direkt booten; es ist immer die Hilfe eines zwischengeschalteten Bootloaders erforderlich. Es gibt derer zwei Stück: MILO und aboot. MILO ist selbst auch eine Konsole, die im Speicher ARC oder SRM ersetzt. MILO kann sowohl von ARC wie von SRM gestartet werden und ist der einzige Weg, um Linux von der ARC-Konsole zu booten. MILO ist plattform-spezifisch (unterschiedliche Versionen von MILO für die verschiedenen Systemtypen sind nötig) und existiert nur für solche Systeme, die in der Tabelle mit ARC-Support aufgelistet sind. Lesen Sie auch das (leider überholte) MILO HowTo. aboot ist ein kleiner, plattform-unabhängiger Bootloader, der nur auf SRM läuft. Siehe auch das (leider ebenfalls veraltete) SRM HowTo, wenn Sie mehr Infos über aboot wünschen. Es gibt also drei mögliche Szenarios, abhängig von der Konsolen-Firmware des Systems und ob MILO verfügbar ist oder nicht: SRM -> aboot SRM -> MILO ARC -> MILO Da MILO für keines der Alpha-Systeme der laufenden Produktion (seit Februar 2000) verfügbar ist und weil es nicht mehr nötig ist, eine OpenVMS- oder Tru64 Unix-Lizenz zu kaufen, um SRM-Firmware für ältere Alpha-Systeme zu bekommen, wird empfohlen, dass Sie SRM und aboot für GNU/Linux-Installationen benutzen, außer Sie haben ein Dual-Boot-System mit Windows NT. Ende der (überholten) Kapitel aus Woody. Die Mehrzahl von AlphaServer-Systemen und aller aktuellen Server und Workstations enthalten sowohl SRM wie auch AlphaBIOS in ihrer Firmware. Bei half-flash-Maschinen wie den verschiedenen Evaluation-Boards ist es möglich, zwischen den beiden Versionen umzuschalten, indem man die Firmware neu flasht. Auch ist es möglich, ARC/AlphaBIOS von einer Floppy zu starten, wenn SRM einmal installiert ist (benutzen Sie dazu den arc-Befehl). Aus den bereits erwähnten Gründen empfehlen wir, auf SRM umzusteigen, bevor &debian; installiert wird. Wie auf anderen Architekturen auch sollten Sie die neueste verfügbare Firmware-Version installieren, Außer auf Jensen, wo Linux auf Firmware-Versionen neuer als 1.7 nicht unterstützt wird – siehe für mehr Informationen. bevor Sie &debian; installieren. Für Alpha-Systeme können Sie Firmware-Updates auf Alpha Firmware Updates erhalten. Per TFTP booten Unter SRM sind Ethernet-Schnittstellen mit ewa benannt und können mit dem show dev-Befehl aufgelistet werden, wie hier (leicht verändert): >>> show dev ewa0.0.0.9.0 EWA0 08-00-2B-86-98-65 ewb0.0.0.11.0 EWB0 08-00-2B-86-98-54 ewc0.0.0.2002.0 EWC0 00-06-2B-01-32-B0 Als erstes müssen Sie das Boot-Protokoll einstellen: >>> set ewa0_protocols bootp Stellen Sie jetzt sicher, dass der richtige Medientyp eingestellt ist: >>> set ewa0_mode mode Mit >>>set ewa0_mode bekommen Sie eine Liste der möglichen Modi. Um jetzt von der ersten Ethernet-Schnittstelle zu booten, geben Sie ein: >>> boot ewa0 -flags "" So wird mit den Standard-Kernel-Parametern gebootet, wie Sie im netboot-Image enthalten sind. Wollen Sie eine serielle Konsole benutzen, müssen Sie dem Kernel den Parameter console= übergeben. Dies wird mit dem -flags-Argument gemacht, das zum SRM-boot-Kommando hinzugefügt wird. Die seriellen Ports sind wie die entsprechenden Dateien in /dev benannt. Wenn Sie zusätzliche Kernelparameter verwenden, müssen Sie bestimmte Standardoptionen ebenfalls mit angeben, die von den &d-i;-Images benötigt werden. Ein Beispiel: um von ewa0 zu starten und die Konsole auf dem ersten seriellen Port zu nutzen, müssen Sie eintippen: >>> boot ewa0 -flags "root=/dev/ram ramdisk_size=16384 console=ttyS0" Booten von CD-ROM mit der SRM-Konsole Die &debian;-Installations-CDs enthalten verschiedene vorkonfigurierte Boot-Optionen für VGA und serielle Konsole. Tippen Sie >>> boot xxxx -flags 0 ein, um mittels VGA-Konsole zu booten, wobei xxxx die SRM-Bezeichnung Ihres CD-ROM-Laufwerk ist. Um die serielle Konsole auf dem ersten seriellen Port zu nutzen, tippen Sie folgendes ein: >>> boot xxxx -flags 1 Und für die Konsole auf dem zweiten seriellen Port dies: >>> boot xxxx -flags 2 Booten von CD-ROM mit der ARC- oder AlphaBIOS-Konsole Um per ARC-Konsole von CD-ROM zu booten, finden Sie den Codenamen Ihrer Unterarchitektur heraus (lesen Sie dazu ); geben Sie dann \milo\linload.exe als Bootloader und \milo\subarch als Betriebssystem-Pfad (OS Path) im OS Selection Setup-Menü ein (wobei subarch der korrekte Name Ihrer Unterarchitektur ist). Ruffian-Maschinen bilden eine Ausnahme: hier müssen Sie \milo\ldmilo.exe als Bootloader eintragen. Booten von Floppy mit der SRM-Konsole Geben Sie am SRM-Prompt (>>>) Folgendes ein: >>> boot dva0 -flags 0 Möglicherweise müssen Sie dva0 durch die korrekte Gerätebezeichnung ersetzen. Normalerweise ist dva0 das Floppy-Laufwerk; tippen Sie >>> show dev ein, um eine Liste der Geräte zu bekommen (z.B. auch, wenn Sie von CD booten möchten). Beachten Sie: wenn Sie via MILO booten, wird das -flags-Argument ignoriert; Sie können also nur boot dva0 benutzen. Wenn alles richtig läuft, werden Sie eventuell sehen, wie der Linux-Kernel startet. Wenn Sie via aboot starten und Kernelparameter angeben wollen, nutzen Sie folgenden Befehl: >>> boot dva0 -file linux.bin.gz -flags "root=/dev/fd0 load_ramdisk=1 arguments" (alles in einer Zeile); ersetzen Sie dabei bei Bedarf dva0 durch die korrekte SRM-Bezeichnung des Bootlaufwerks, fd0 durch die Linux-Bezeichnung des Bootlaufwerks und arguments durch die gewünschten Kernelparameter. Wenn Sie via MILO booten und dabei Kernelparameter angeben wollen, müssen Sie den Bootprozess unterbrechen, sobald Sie MILO erreichen. Lesen Sie dazu . Booten von Floppy mit der ARC- oder AlphaBIOS-Konsole Im Betriebssystem-Auswahlmenü (OS Selection menu) stellen Sie linload.exe als Bootloader ein und milo als Betriebssystem-Pfad (OS Path). Bootstrap benutzt dann den neu erstellten Eintrag. Booten mit MILO Dieser Abschnitt ist überholt und stammt aus dem Installationshandbuch für Woody. Er ist derzeit für &releasename-cap; nicht anwendbar. MILO (auf dem Boot-Medium enthalten) ist konfiguriert, direkt nach Linux durchzustarten. Wenn Sie hier eingreifen wollen, müssen Sie während des MILO-Countdowns nur die Leertaste drücken. Wenn Sie alles explizit angeben möchten (z.B. um zusätzliche Parameter hinzuzufügen), nutzen Sie einen Befehl wie diesen: MILO> boot fd0:linux.bin.gz root=/dev/fd0 load_ramdisk=1 Wenn Sie von einem anderen Medium als von Floppy starten, ersetzen Sie in dem obigen Beispiel fd0 durch die entsprechende Gerätebezeichnung (im Linux-Format). Das Kommando help gibt eine kurze Einführung in die MILO-Kommandos.