Automatisieren der Installation mittels Voreinstellung
Dieser Anhang beschreibt, wie Sie Antworten auf Fragen des &d-i;s
voreinstellen, um die Installation zu automatisieren.
Die Konfigurationsfragmente aus diesem Abschnitt sind auch als Beispiel
in Form einer Voreinstellungsdatei unter &urlset-example-preseed; verfügbar.
Einführung
Das Voreinstellen bietet einen Weg, Fragen zu beantworten, die während der
Installation gestellt werden, ohne dass man die Antworten manuell eingeben
muss, während die Installation läuft. Dies ermöglicht es, die meisten
Installationsarten voll zu automatisieren und bietet sogar einige Funktionen,
die während einer normalen Installation nicht verfügbar sind.
Das Verfahren der Voreinstellung ist nicht zwingend erforderlich. Wenn Sie
eine leere Voreinstellungsdatei verwenden, wird sich der Installer wie bei
einer ganz normalen manuellen Installation verhalten. Jede Frage, die Sie
voreinstellen, wird (wenn Sie es richtig gemacht haben!) die Installation
ab diesem Punkt auf irgendeine Art verändern.
Verschiedene Methoden der Voreinstellung
Es gibt drei Methoden, die zur Voreinstellung genutzt werden können:
initrd, file (Datei) und
network (Netzwerk). Voreinstellung per initrd
funktioniert mit jeder Art von Installation und unterstützt vergleichsweise
viele Dinge, benötigt jedoch mehr Vorbereitung. Das Voreinstellen mittels
file und network kann jeweils mit verschiedenen Installationsmethoden
genutzt werden.
Die folgende Tabelle zeigt, welche Voreinstellungsmethode Sie bei
verschiedenen Installationsarten nutzen können.
Installationsartinitrd
filenetwork
CD/DVD
ja
ja
ja
jedoch nur, falls Sie Netzwerkzugriff haben und
preseed/url passend gesetzt haben
Netzwerk-Boot
ja
nein
ja
HD-Medium (inklusive USB-Stick)
ja
ja
ja
floppy-basiert (CD-ROM-Treiber)
ja
ja
ja
floppy-basiert (Netzwerk-Treiber)
ja
nein
ja
generisch/Tape
ja
nein
ja
Ein wichtiger Unterschied zwischen den Voreinstellungsmethoden ist der
Zeitpunkt, zu dem die Voreinstellungsdatei geladen und bearbeitet wird. Beim
Voreinstellen per initrd ist dies direkt bei Start der Installation, noch
bevor die erste Frage gestellt wird. Beim Voreinstellen mittels file passiert
dies, nachdem die CD oder das CD-Image geladen wurde. Beim Voreinstellen
per network kann die Datei erst geladen werden, nachdem das Netzwerk
konfiguriert wurde.
Natürlich können Voreinstellungswerte für solche Fragen nicht greifen
(dies beinhaltet Fragen, die nur bei mittlerer oder niedriger Priorität
gestellt werden, wie der erste Hardware-Erkennungslauf).
zeigt aber einen Weg, trotzdem zu
vermeiden, dass diese Fragen gestellt werden.
Um Fragen zu vermeiden, die normalerweise erscheinen, bevor die Voreinstellung
greift, können Sie den Installer im auto
-Modus starten.
Dadurch werden Fragen, die eigentlich für Voreinstellung zu früh gestellt
werden (wie Land, Sprache und Tastaturbelegung), aufgeschoben bis das Netzwerk
aktiv ist und dann voreingestellt werden können. Außerdem wird die
Installation mit Priorität kritisch durchgeführt, um unwichtige Fragen zu
unterdrücken. Siehe für Details.
Einschränkungen
Obwohl für die meisten Fragen des &d-i; Werte voreingestellt werden
können, gibt es einige erwähnenswerte Ausnahmen. Sie müssen eine ganze
Festplatte oder freien verfügbaren Platz auf einer Platte (neu) partitionieren;
es ist nicht möglich, bereits vorhandene Partitionen zu verwenden.
Voreinstellung nutzen
Zunächst müssen Sie natürlich eine Voreinstellungsdatei erstellen und dort
ablegen, wo Sie sie benutzen wollen. Die Erstellung der Datei wird später in
diesem Kapitel behandelt. Sie am richtigen Ort zu platzieren, ist recht
unkompliziert, wenn Sie die Voreinstellung per Netzwerk oder von Floppy oder
USB-Stick nutzen möchten. Falls Sie aber die Datei auf einer CD oder DVD
integrieren möchten, müssen Sie das ISO-Image remastern (neu erstellen).
Und schließlich: wie Sie die Voreinstellungsdatei in die initrd integrieren
können, ist nicht Thema dieses Dokuments; konsultieren Sie die
Entwicklerdokumentation des &d-i;.
Eine Beispiel-Voreinstellungsdatei, die Sie als Basis für Ihre Datei
verwenden können, ist unter &urlset-example-preseed; verfügbar.
Sie basiert auf den Konfigurationsfragmenten, die in diesem Kapitel
enthalten sind.
Die Voreinstellungsdatei laden
Falls Sie Voreinstellung per initrd benutzen, müssen Sie lediglich
sicherstellen, dass die Datei als preseed.cfg
im Root-Verzeichnis der initrd existiert. Der Installer wird automatisch
überprüfen, ob solch eine Datei existiert und sie laden.
Für alle anderen Voreinstellungsmethoden müssen Sie dem Installer beim Start
mitteilen, welche Datei er nutzen soll. Dies wird normalerweise mit einem
Boot-Parameter gemacht, den Sie dem Kernel beim Start angeben, entweder manuell
zum Boot-Zeitpunkt oder indem Sie die Konfigurationsdatei des Bootloaders
editieren (fügen Sie z.B. in
syslinux.cfg den Parameter
an das Ende der append
-Zeile für den Kernel
an).(fügen Sie z.B. in
grub.cfg den Parameter in einer neuen
set-Zeile für den Kernel
hinzu.(fügen Sie z.B. in
grub.cfg den Parameter an das Ende der
gnumach.gz-Zeile an.
Wenn Sie die Voreinstellungsdatei in der Bootloader-Konfiguration festlegen,
möchten Sie vielleicht diese Konfiguration so verändern, dass Sie nicht mehr
die Enter-Taste drücken müssen, um den Installer zu booten.
In syslinux.cfg müssen Sie dazu
den Timeout auf 1 setzen.Bei Grub müssen Sie dazu in
grub.cfg den Timeout auf 0
setzen.
Um sicherzustellen, dass der Installer die richtige Voreinstellungsdatei
bekommt, können Sie optional eine Prüfsumme für die Datei angeben.
Dies muss derzeit eine md5sum-Prüfsumme sein, und wenn Sie angegeben
ist, muss Sie auch passen, ansonsten wird der Installer sich weigern,
die Datei zu benutzen.
Boot-Parameter, die Sie angeben müssen
- wenn Sie per Netzwerk booten:
preseed/url=http://host/path/to/preseed.cfg
preseed/url/checksum=5da499872becccfeda2c4872f9171c3d
- wenn Sie von einer neu erstellten (remastered) CD booten:
preseed/file=/cdrom/preseed.cfg
preseed/file/checksum=5da499872becccfeda2c4872f9171c3d
- wenn Sie von einem USB-Medium installieren (legen Sie die
Voreinstellungsdatei im Toplevel-(Haupt)-Verzeichnis des USB-Sticks ab):
preseed/file=/hd-media/preseed.cfg
preseed/file/checksum=5da499872becccfeda2c4872f9171c3d
Beachten Sie, dass preseed/url auch einfach mit
url abgekürzt werden kann,
preseed/file mit file und
preseed/file/checksum mit
preseed-md5, wenn
diese Argumente als Boot-Parameter an den Kernel übergeben werden.
Boot-Parameter nutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten
Falls eine Voreinstellungsdatei für einige Schritte nicht verwendet werden
kann, kann die Installation trotzdem voll automatisiert werden, da Sie auch
Voreinstellungswerte per Kommandozeile an den Kernel übergeben können.
Boot-Parameter können auch verwendet werden, wenn zwar Voreinstellung generell
nicht verwendet, aber eine Antwort für eine spezielle Frage vorgegeben werden
soll. Einige Beispiele, wofür das sinnvoll sein kann, sind an anderer Stelle
in diesem Handbuch dokumentiert.
Um einen Wert festzulegen, der innerhalb vom &d-i; verwendet werden soll,
geben Sie einfach
Pfad/zur/Variable=Wert
für jede Voreinstellungsvariable, die in den Beispielen dieses Abschnitts
aufgelistet ist, am Boot-Prompt an. Falls ein Wert verwendet werden soll,
um Pakete für das Zielsystem zu konfigurieren, müssen Sie den
Eigentümer (owner
Der Eigentümer (owner) einer debconf-Variable (oder eines Templates) ist
normalerweise der Name des Pakets, das die entsprechende debconf-Vorlage
enthält. Bei Variablen, die im Installer selbst verwendet werden, ist der
Eigentümer d-i
.
Vorlagen und Variablen können auch mehr als einen Eigentümer haben, was dabei
hilfreich sein kann, herauszufinden, ob sie aus der debconf-Datenbank entfernt
werden können, wenn das Paket komplett vom System entfernt wird.
) der Variable voranstellen wie hier:
Eigentümer:Pfad/zur/Variable=Wert. Geben Sie den
Eigentümer nicht an, wird der Wert der Variable nicht in die debconf-Datenbank
des Zielsystems kopiert und bleibt deshalb bei der Konfiguration des
entsprechenden Pakets ungenutzt.
Eine Frage auf diese Art voreinzustellen führt normalerweise dazu, dass die
Frage überhaupt nicht gestellt wird. Um lediglich eine andere
Vorauswahl (Standardantwort) einzustellen, aber die Frage trotzdem stellen
zu lassen, verwenden Sie als Operator ?=
statt =
.
Siehe auch .
Hinweis: einige Variablen, die oft am Boot-Prompt verwendet werden, haben
einen kurzen Alias (Abkürzung). Wenn ein Alias vorhanden ist, wird er in
den Beispielen in diesem Kapitel auch verwendet (statt der langen Fassung).
Die preseed/url-Variable zum Beispiel hat den Alias
url. Ein anderes Beispiel ist der Alias
tasks, der in tasksel:tasksel/first
übersetzt wird.
Ein --
in den Boot-Optionen hat eine spezielle
Bedeutung. Alle Kernelparameter, die dahinter stehen, werden in die
Bootloader-Konfiguration des installierten Systems kopiert (wenn der
Installer des Bootloaders dies unterstützt). Der Installer wird automatisch
alle Optionen (z.B. Voreinstellungsoptionen) ausfiltern, die er erkennt.
Aktuelle Linux-Kernel (2.6.9 oder später) akzeptieren ein Maximum von 32
Kommandozeilenoptionen und 32 Umgebungsoptionen, inklusive einiger Optionen,
die standardmäßig für den Installer hinzugefügt werden. Wird diese Zahl
überschritten, wird der Kernel eine Panic melden (abstürzen). (Bei älteren
Kernels lagen diese Zahlen niedriger.)
Einige der Standardoptionen, wie vga=normal,
können bei den meisten Installationen getrost entfernt werden, was es
erlaubt, mehr Optionen für Voreinstellungen zu verwenden.
Es könnte teilweise unmöglich sein, Boot-Parameter mit Werten zu
verwenden, die Leerzeichen enthalten, sogar wenn Sie sie mit
Anführungszeichen einfassen.
Auto-Modus
Es gibt etliche Features des &debian; Installers, die es erlauben, mit ziemlich
einfachen Kommandozeilen am Boot-Prompt zu komplexen angepassten
automatisierten Installationen zu kommen. Um dies zu demonstrieren, hier einige
Beispiele, die Sie am Boot-Prompt verwenden können:
auto url=autoserver
Bedingung hierfür ist, dass ein DHCP-Server existiert, der den Rechner
an den Punkt bringt, wo autoserver per DNS aufgelöst
werden kann, eventuell indem die lokale Domäne hinzugefügt wird, falls
sie per DHCP mitgeliefert wird. Wenn das auf einer Site passiert, auf der
die Domäne example.com lautet und es existiert ein
gesundes DHCP-Setup, führt das dazu, dass die Voreinstellungsdatei
von http://autoserver.example.com/d-i/&releasename;/./preseed.cfg
empfangen wird.
Der letzte Teil der URL (d-i/&releasename;/./preseed.cfg) stammt
von auto-install/defaultroot. Standardmässig ist dabei
das Verzeichnis &releasename; enthalten, damit zukünftige
Versionen einen eigenen Codenamen festlegen können, um den Leuten eine
kontrollierte Migration zu ermöglichen. Der Teil /./
des Pfades wird genutzt, um das Root-Verzeichnis relativ zu den späteren
Pfaden, die verankert werden können, zu bezeichnen. Hierdurch können Dateien
durch eine komplette URL angegeben werden (mit Pfaden, die mit / beginnen und
entsprechend verankert sind oder sogar mit Pfaden relativ zu dem Verzeichnis,
in dem die letzte Voreinstellungsdatei gefunden wurde). Dies kann genutzt
werden, um Skripte zu entwerfen, die in höherem Maße portierbar sind, so dass
eine komplette Hierachie von Skripten an einen neuen Ort verschoben werden
kann, ohne sie total zu zerstören (z.B. Skripte auf einen USB-Stick
verschieben, während sie auf einem Webserver entwickelt wurden).
Ein Beispiel: die Voreinstellungsdatei setzt preseed/run
auf /scripts/late_command.sh, dann wird die Datei von
http://autoserver.example.com/d-i/&releasename;/./scripts/late_command.sh
heruntergeladen.
Falls keine lokale DHCP- oder DNS-Infrastruktur existiert oder falls Sie
nicht den Standardpfad zu der Datei preseed.cfg nutzen
möchten, können Sie auch eine explizite URL angeben, und wenn Sie dabei nicht
das Element /./ im Pfad benutzen, wird sie passend zum
Anfang des Pfades verankert (z.B. das dritte / in der URL).
Hier ein Beispiel, das nur minimale Unterstützung von der lokalen
Netzwerkinfrastruktur erfordert:
auto url=http://192.168.1.2/path/to/mypreseed.file
Das funktioniert so:
falls in der URL das Protokoll fehlt, wird http angenommen,
falls der Teil des Hostnamens keinen Punkt enthält, wird die Domäne, die vom
DHCP abgeleitet wird, angehängt und
falls nach dem Hostnamen kein / folgt, wird der
Standardpfad hinzugefügt.
Zusätzlich zur Angabe der URL können Sie auch Einstellungen angeben, die
nicht direkt das Verhalten des &d-i; selbst beeinflussen, sondern an
Skripte weitergeleitet werden, die mit preseed/run
in der geladenen Voreinstellungsdatei festgelegt sind. Derzeit ist das
einzige solche Beispiel auto-install/classes, was den
Alias classes hat. Dies kann entsprechend so genutzt
werden:
auto url=example.com classes=class_A;class_B
Die Klassen können zum Beispiel den Systemtyp, der installiert werden soll,
festlegen oder die Lokalisierung, die Sie nutzen möchten.
Natürlich ist es möglich, dieses Konzept zu erweitern und dabei ist es
sinnig, den auto-install-Namespace dafür zu nutzen. Sie könnten z.B.
etwas wie auto-install/style verwenden, was dann in
Ihren Skripten genutzt wird. Falls Sie meinen, dass Sie dies benötigen,
erwähnen Sie es doch auf der Mailingliste
debian-boot@lists.debian.org, so dass wir Namespace-Konflikte
vermeiden können und vielleicht einen Alias dafür hinzufügen.
Das auto-Boot-Label ist noch nicht überall
definiert. Der gleiche Effekt kann auch erreicht werden, indem die beiden
Parameter auto=true priority=critical zur
Kernel-Kommandozeile hinzugefügt werden. Der Parameter auto
ist ein Alias für auto-install/enable und wenn er auf
true gesetzt ist, werden die
Fragen über Gebietsschema und Tastatur so weit zurückgestellt, bis eine Chance
besteht,
sie per Voreinstellung zu setzen. priority ist ein
Alias für debconf/priority, und wenn er auf
critical gesetzt wird, unterdrückt das alle Fragen mit
einer niedrigeren Priorität.
Zusätzliche Optionen, die eventuell interessant sein könnten für eine
automatisierte Installation mittels DHCP: interface=auto
netcfg/dhcp_timeout=60. Das sorgt dafür, dass die erste
funktionsfähige Netzwerkkarte genutzt wird und dass etwas mehr Zeit
bis zur Antwort auf eine DHCP-Anfrage gegeben wird.
Ein ausführliches Beispiel, wie Sie dies Framework nutzen, inklusive Beispielskripte
und -klassen finden Sie auf der Webseite
des Entwicklers. Die dort verfügbaren Beispiele zeigen auch viele
andere tolle Effekte, die bei kreativer Nutzung von Voreinstellung erreicht
werden können.
Für Voreinstellung nützliche Aliase
Die folgenden Aliase könnten nützlich sein, wenn Sie Voreinstellung
(im Auto-Modus) benutzen. Beachten Sie, dass dies einfach nur kurze
Alias-Namen für Fragen-Namen sind und dass Sie immer auch einen Wert
angeben müssen, zum Beispiel auto=true oder
interface=eth0.
prioritydebconf/priority
fbdebian-installer/framebuffer
languagedebian-installer/language
countrydebian-installer/country
localedebian-installer/locale
themedebian-installer/theme
autoauto-install/enable
classesauto-install/classes
filepreseed/file
urlpreseed/url
domainnetcfg/get_domain
hostname netcfg/get_hostname
interfacenetcfg/choose_interface
protocolmirror/protocol
suitemirror/suite
modulesanna/choose_modules
recommendsbase-installer/install-recommends
taskstasksel:tasksel/first
desktoptasksel:tasksel/desktop
dmraiddisk-detect/dmraid/enable
keymapkeyboard-configuration/xkb-keymap
preseed-md5preseed/file/checksum
Voreinstellungsdateien mittels eines DHCP-Servers festlegen
Es ist auch möglich, DHCP zu benutzen, um eine Voreinstellungsdatei
anzugeben, die vom Netzwerk heruntergeladen werden soll. DHCP erlaubt es,
einen Dateinamen anzugeben. Normalerweise ist dies eine Datei für das Booten
per Netzwerk; wenn sie jedoch als URL angegeben wird, wird das
Installationsmedium (dies muss Voreinstellung per Netzwerk unterstützen) die
Datei von der URL herunterladen und als Voreinstellungsdatei benutzen.
Hier ein Beispiel, wie Sie die dhcpd.conf für den ISC DHCP-Server Version 3
(das &debian;-Paket dhcp3-server) einstellen müssen:
if substring (option vendor-class-identifier, 0, 3) = "d-i" {
filename "http://host/preseed.cfg";
}
Beachten Sie, dass das obige Beispiel die Angabe des Dateinamens auf
DHCP-Klienten beschränkt, die sich selbst als »d-i« identifizieren; es wird
also keine regulären DHCP-Klienten beeinflussen, sondern nur Rechner, auf denen
der Installer läuft. Sie können den Text auch in einen Absatz der Datei
einfügen, der nur für einen bestimmten Host gilt, um zu vermeiden, dass ALLE
Installationen im Netzwerk voreingestellt werden.
Eine gute Sache für die Voreinstellung per DHCP ist es, nur Werte vorzugeben,
die netzwerkspezifisch sind, wie der zu nutzende &debian;-Spiegel-Server. Auf
diese Weise wird bei allen Installationen im Netzwerk automatisch ein passender
Spiegel-Server gewählt, aber der Rest der Installation kann interaktiv
vonstatten gehen. Eine voll automatisierte &debian;-Installation per
DHCP-Voreinstellung sollte nur mit Vorsicht durchgeführt werden.
Eine Voreinstellungsdatei erstellen
Die Voreinstellungsdatei hat das gleiche Format, wie es
auch vom Befehl debconf-set-selections
verwendet wird. Das grundsätzliche Format einer Zeile in einer
Voreinstellungsdatei ist Folgendes:
<owner> <question name> <question type> <value>
( <Eigentümer> <Name der Frage> <Typ der Frage> <Wert> )
Es gibt ein paar Regeln, die man im Hinterkopf behalten sollte, wenn man
eine Voreinstellungsdatei schreibt:
Fügen Sie zwischen Typ und Wert nur ein einzelnes Leerzeichen oder einen Tab
ein; jedes zusätzliche Leerzeichen wird interpretiert, als ob es zum Wert
gehört.
Eine Zeile kann in mehrere aufgeteilt werden, indem ein Backslash
(\
) als Zeilenfortsetzungszeichen angefügt
wird. Eine gute Stelle, um die Zeile aufzuteilen, ist hinter dem Namen der Frage;
eine schlechte ist zwischen Typ und Wert. Solche geteilten Zeilen werden in eine
einzige zusammengeführt, wobei alle führenden (vor dem Backslash) und
folgenden Leerzeichen (hinter dem Backslash) in ein einziges Leerzeichen
konvertiert werden.
Für debconf-Variablen (Templates), die nur im Installer selbst benutzt werden,
muss der Eigentümer (owner) auf d-i
gesetzt werden; um
Variablen im neu installierten System voreinzustellen, muss der Name des
Pakets, das die entsprechenden debconf-Templates enthält, verwendet werden.
Nur Variablen, deren Eigentümer auf einen anderen Wert als d-i
gesetzt ist, werden der debconf-Datenbank des installierten Systems
zugewiesen.
Für die meisten Fragen müssen bei der Voreinstellung die gültigen Werte
in englischer Sprache benutzt werden und nicht die übersetzten Werte.
Allerdings gibt es auch einige (zum Beispiel in
partman), wo die übersetzten Werte verwendet
werden müssen.
Einige Fragen verwenden einen Code als Wert statt des englischen Textes,
der während der Installation angezeigt wird.
Der einfachste Weg, eine Voreinstellungsdatei zu erzeugen ist, die
Beispieldatei aus als Basis zu nehmen und
sich von dort aus vorzuarbeiten.
Eine andere Methode ist, eine manuelle Installation durchzuführen und
dann nach dem Neustart den Befehl debconf-get-selections
aus dem Paket debconf-utils zu verwenden, um
sowohl die debconf-Datenbank wie auch die cdebconf-Datenbank des
Installers in eine Datei einzulesen:
$ debconf-get-selections --installer > file
$ debconf-get-selections >> file
Allerdings wird eine Datei, die auf diese Art erzeugt wurde, einige
Einträge enthalten, die besser nicht voreingestellt werden sollten; deshalb
wird die Beispieldatei für die meisten Benutzer ein besserer Ausgangspunkt
sein.
Diese Methode basiert auf der Tatsache, dass die cdebconf-Datenbank des
Installers zum Ende der Installation nach
/var/log/installer/cdebconf gesichert wird.
Allerdings könnte die Datenbank sensible Informationen enthalten und ist
deswegen nur für root lesbar.
Das Verzeichnis /var/log/installer und alle Dateien
darin werden von Ihrem System gelöscht, wenn Sie das Paket
installation-report löschen und dabei die Option
purge
(vollständiges Entfernen inkl. Konfigurationsdateien)
aktivieren.
Um mögliche Werte für Voreinstellungseinträge herauszufinden, können Sie
den Editor nano benutzen, um die Dateien in
/var/lib/cdebconf zu betrachten, während die Installation
im Gange ist. templates.dat enthält die rohen Einträge
(Templates) und in questions.dat finden Sie die aktuellen
Werte zu den Templates sowie die Werte, die den Variablen zugewiesen sind.
Um vor dem Start einer Installation zu überprüfen, ob das Format Ihrer
Voreinstellungsdatei gültig ist, können Sie den Befehl
debconf-set-selections -c
preseed.cfg verwenden.
Inhalt der Voreinstellungsdatei (für &releasename-cap;)
Die Konfigurationsfragmente, die in diesem Abschnitt benutzt werden, sind
auch als Beispieldatei unter &urlset-example-preseed; verfügbar.
Beachten Sie, dass dieses Beispiel auf einer Installation für die Intel
x86-Architektur basiert. Wenn Sie auf einer anderen Architektur installieren,
könnten einige der Beispiele (wie die Tastaturauswahl und die
Bootloader-Installation) nicht relevant sein und müssen durch für Ihre
Architektur passende debconf-Einstellungen ersetzt werden.
Details darüber, wie die verschiedenen Debian-Installer-Komponenten
funktionieren, finden Sie in .
Lokalisierung
Lokalisierungswerte voreinzustellen funktioniert nur, wenn Sie Voreinstellung
per initrd benutzen. Bei allen anderen Methoden wird die Voreinstellungsdatei
geladen, nachdem diese Fragen gestellt wurden.
Das Gebietsschema (Locale) kann verwendet werden, um sowohl Sprache als auch
Land anzugeben. Es kann jede Kombination aus einer vom &d-i; unterstützten
Sprache und einem anerkannten Land (jeweils als Kürzel) enthalten. Falls die
angegebene Kombination kein gültiges Gebietsschema bildet, wählt der
Installer automatisch ein Gebietsschema, das für die gewählte Sprache passend
ist. Um das Gebietsschema als Boot-Parameter festzulegen, nutzen Sie
locale=de_DE
(Beispiel de_DE: deutsch - Deutschland).
Obwohl diese Methode sehr einfach zu nutzen ist, erlaubt sie nicht das
Voreinstellen aller möglichen Kombinationen aus Sprache, Land und
Gebietsschema
Wenn zum Beispiel locale auf en_NL
voreingestellt wird, würde dies zu dem Standard-Gebietsschema
en_US.UTF-8 auf dem installierten System führen. Wenn aber
stattdessen en_GB.UTF-8 bevorzugt wird, müssen diese Werte
individuell voreingestellt werden.
. Daher können diese Werte auch individuell voreingestellt werden.
Sprache und Land können auch als Boot-Parameter angegeben werden.
# Das alleinige Voreinstellen des Gebietsschemas setzt Sprache, Land und
# Standard-Gebietsschema.
d-i debian-installer/locale string de_DE
# Die Werte können auch individuell voreingestellt werden, um flexibler
# zu sein.
#d-i debian-installer/language string en
#d-i debian-installer/country string NL
#d-i debian-installer/locale string en_GB.UTF-8
# Geben Sie optional zusätzliche Gebietsschemata an, die generiert werden sollen.
#d-i localechooser/supported-locales multiselect en_US.UTF-8, nl_NL.UTF-8
Die Tastaturkonfiguration besteht aus der Auswahl der Tastaturbelegung
und (bei nicht-lateinischen Tastaturbelegungen) einer Umschalttaste, um
zwischen der nicht-lateinischen und der US-Tastaturbelegung hin- und
herschalten zu können.
Während der Installation sind nur grundlegende Tastaturbelegungsvarianten
verfügbar. Erweiterte Varianten sind später im installierten System nutzbar,
verwenden Sie dpkg-reconfigure keyboard-configuration.
# Auswahl der Tastatur.
# "keymap" ist ein Alias für "keyboard-configuration/xkb-keymap"
d-i keymap select de
# Keine Umschalttaste:
# d-i keyboard-configuration/toggle select No toggling
Um die Konfiguration der Tastatur zu überspringen, stellen Sie
für keymap den Wert
skip-config ein. Dies bewirkt, dass die
Tastaturbelegung des Kernels weiter verwendet wird.
Netzwerk-Konfiguration
Die Voreinstellung der Netzwerk-Konfiguration funktioniert natürlich
nicht, wenn Sie Ihre Voreinstellungsdatei vom Netzwerk laden, aber es
ist toll, wenn Sie von CD oder USB-Stick booten. Sie können jedoch auch
Netzwerkkonfigurations-Parameter automatisieren, wenn Sie die
Voreinstellungsdatei per Netzwerk laden, und zwar per Kernel-Parameter.
Falls Sie beim Booten per Netzwerk eine bestimmte Netzwerkschnittstelle
auswählen müssen, bevor eine Voreinstellungsdatei vom Netzwerk geladen wurde,
benutzen Sie einen Boot-Parameter wie
interface=eth1.
Obwohl das Voreinstellen der Netzwerkkonfiguration normalerweise nicht möglich
ist, wenn Sie Voreinstellung über Netzwerk benutzen (mittels
preseed/url
), können Sie den folgenden Hack verwenden, um
diese Einschränkung zu umgehen, wenn Sie zum Beispiel eine statische
Adresse für die Netzwerk-Schnittstelle setzen möchten. Der Hack erzwingt, dass
die Netzwerkkonfiguration erneut abläuft, nachdem die Voreinstellungsdatei
geladen wurde. Dazu wird ein preseed/run
-Script erzeugt
mit den folgenden Befehlen:
killall.sh; netcfg
Die folgenden debconf-Variablen sind für die Netzwerk-Konfiguration relevant:
# Die Netzwerkkonfiguration vollständig überspringen. Dies ist für CD-ROM-
# Installationen auf Rechnern ohne Netzwerk-Hardware nützlich, wo die Fragen
# über das Netzwerk, die Warnungen und das lange Warten auf die Zeitüber-
# schreitungen sehr lästig wären.
#d-i netcfg/enable boolean false
# netcfg versucht nach Möglichkeit, eine Netzwerkschnittstelle zu wählen,
# die bereits Verbindung hat (Netzwerkkabel gesteckt, aktive Gegenstelle).
# Diese Zeile vermeidet, dass eine Liste angezeigt wird, wenn mehr als
# eine Schnittstelle verfügbar ist.
d-i netcfg/choose_interface select auto
# Um stattdessen eine bestimmte Schnittstelle vorzugeben:
#d-i netcfg/choose_interface select eth1
# Um eine andere Timeout-Zeit für die Verbindungserkennung festzulegen
# (Standard ist 3 Sekunden). Werte werden als Sekunden interpretiert.
#di netcfg/link_detection_timeout string 10
# Wenn Sie einen langsamen DHCP-Server haben und der Installer läuft in eine
# Zeitüberschreitung, während er auf ihn wartet, könnte dies nützlich sein:
#d-i netcfg/dhcp_timeout string 60
# Wenn Sie es vorziehen, das Netzwerk manuell zu konfigurieren, entfernen
# Sie hier das Kommentarzeichen und ebenso bei den Zeilen für die statische
# Netzwerkkonfiguration unten.
#d-i netcfg/disable_dhcp boolean true
# Falls Sie möchten, dass die Voreinstellungsdatei sowohl auf Systemen mit
# DHCP-Server wie auch ohne einen solchen funktioniert, entfernen Sie hier
# die Kommentarzeichen sowie auch unten bei der statischen
# Netzwerkkonfiguration.
#d-i netcfg/dhcp_failed note
#d-i netcfg/dhcp_options select Configure network manually
# Statische Netzwerkkonfiguration.
#d-i netcfg/get_nameservers string 192.168.1.1
#d-i netcfg/get_ipaddress string 192.168.1.42
#d-i netcfg/get_netmask string 255.255.255.0
#d-i netcfg/get_gateway string 192.168.1.1
#d-i netcfg/confirm_static boolean true
# Bedenken Sie, dass jeder Hostname und Domänenname, der per DHCP
# zugewiesen wird, Vorrang hat vor den hier angegebenen. Allerdings
# bewirken diese Zeilen, dass keine Fragen angezeigt werden, auch wenn
# Werte per DHCP empfangen werden.
d-i netcfg/get_hostname string unassigned-hostname
d-i netcfg/get_domain string unassigned-domain
# Den lästigen WEP-Schlüssel-Dialog unterdrücken.
d-i netcfg/wireless_wep string
# Der verrückte DHCP-Hostname, den einige ISP als eine Art Passwort nutzen.
#d-i netcfg/dhcp_hostname string radish
# Falls nicht-freie Firmware benötigt wird für Netzwerk- oder andere
# Hardware, können Sie den Installer so konfigurieren, dass immer versucht wird,
# die Firmware zu laden, ohne Nachfrage (true). Oder Sie ändern dies auf false,
# wenn überhaupt nicht danach gefragt werden soll.
#d-i hw-detect/load_firmware boolean true
Bitte beachten Sie, dass netcfg die Netzmaske automatisch
ermittelt, falls netcfg/get_netmask nicht voreingestellt
ist. In diesem Fall muss die Variable für automatische Installationen als
seen markiert werden. Ähnlich dazu wird netcfg
auch eine geeignete Gateway-Adresse wählen, falls
netcfg/get_gateway nicht voreingestellt wird. Es gibt
die spezielle Möglichkeit, netcfg/get_gateway auf
none
zu setzen, um festzulegen, dass kein Gateway benutzt werden
soll.
Netzwerk-Konsole
# Nutzen Sie die folgenden Einstellungen, wenn Sie die Komponente "Netzwerk-
# Konsole" für eine entfernte Installation per SSH verwenden möchten. Dies
# macht nur Sinn, wenn Sie vorhaben, den verbleibenden Rest der Installation
# manuell durchzuführen.
#d-i anna/choose_modules string network-console
#d-i network-console/authorized_keys_url string http://10.0.0.1/openssh-key
#d-i network-console/password password r00tme
#d-i network-console/password-again password r00tme
Einstellungen für den Spiegel-Server
Abhängig von der Installationsmethode, die Sie verwenden, kann ein
Spiegel-Server sowohl dazu genutzt werden, zusätzliche Komponenten des
Installers und das Basissystem herunterzuladen wie auch um die
/etc/apt/sources.list für das zu installierende System
einzurichten.
Der Parameter mirror/suite beeinflusst die
Paketquellen für das zu installierende System.
Der Parameter mirror/udeb/suite beeinflusst die
Paketquellen für den Installer. Es ist nur nützlich, dies einzustellen,
wenn aktuell Komponenten des Installers über das Netzwerk geladen
werden; dieser Wert sollte mit dem übereinstimmen, der genutzt wurde, um
die initrd, die Sie für Ihre Installationsmethode nutzen, zu bauen.
Normalerweise wird der Installer automatisch den korrekten Wert verwenden
und es sollte daher keinen Grund geben, dies manuell festzulegen.
# Wenn Sie FTP wählen, muss mirror/country nicht gesetzt werden.
#d-i mirror/protocol string ftp
d-i mirror/country string manual
d-i mirror/http/hostname string &archive-mirror;
d-i mirror/http/directory string /debian
d-i mirror/http/proxy string
# Distributionszweig von &debian;, den Sie installieren möchten.
#d-i mirror/suite string testing
# Distributionszweig, der genutzt wird, um Installer-Komponenten zu
# laden (optional).
#d-i mirror/udeb/suite string testing
Einrichtung von Uhr und Zeitzone
# Legt fest, ob die Hardware-(CMOS-)Uhr auf UTC eingestellt ist oder nicht.
d-i clock-setup/utc boolean true
# Sie können hier irgendeinen, für $TZ gültigen Wert eingeben; gültige
# Werte finden Sie in /usr/share/zoneinfo/.
d-i time/zone string US/Eastern
# Hier wird eingestellt, ob NTP benutzt wird, um während der Installation
# die Uhr zu stellen.
d-i clock-setup/ntp boolean true
# NTP-Server, der genutzt werden soll. Der Standardwert sollte für die
# meisten Fälle passend sein.
#d-i clock-setup/ntp-server string ntp.example.com
Partitionierung
Die Möglichkeiten der Voreinstellung für die Partitionierung der Festplatte
werden begrenzt durch das, was partman-auto
unterstützt. Sie können wählen, entweder vorhandenen freien Platz auf der
Platte zu partitionieren oder die komplette Platte. Das Layout der Disk kann
durch ein vordefiniertes Rezept festgelegt werden, durch ein selbst erstelltes
aus einer Rezeptdatei oder durch ein Rezept, das in der Vorkonfigurationsdatei
enthalten ist.
Die Voreinstellung von fortgeschrittenen Partitionierungen unter Verwendung
von RAID, LVM und Verschlüsselung ist möglich, jedoch nicht mit der vollständigen
Flexibilität, die bei einer Installation ohne Voreinstellung möglich wäre.
Die Beispiele weiter unten bieten nur grundlegende Informationen über die
Nutzung von Partitionierungsrezepten. Detailierte Informationen finden Sie in
den Dateien partman-auto-recipe.txt und
partman-auto-raid-recipe.txt, die in dem Paket
debian-installer enthalten sind. Beide Dateien sind
ebenfalls über das &d-i;-Quellcode-Repository
verfügbar. Beachten Sie, dass die unterstützten Funktionalitäten abhängig
von der Version variieren können.
Die Erkennung der Festplatten hängt von der Reihenfolge ab, in der ihre
Treiber geladen werden. Falls mehrere Platten im System existieren, achten
Sie verstärkt darauf, dass Sie die richtige ausgewählt haben, bevor Sie die
Voreinstellung nutzen.
Partitionierungsbeispiele
# Wenn das System freien Platz auf der Platte hat, können Sie festlegen, nur
# diesen Platz zu partitionieren. Folgendes zu setzen hat nur Auswirkungen,
# wenn partman-auto/method (weiter unten) nicht gesetzt ist.
#d-i partman-auto/init_automatically_partition select biggest_free
# Alternativ können Sie eine Festplatte angeben, die partitioniert werden soll.
# Falls das System nur eine einzige Festplatte enthält, wird der Installer diese
# standardmäßig verwenden, aber andernfalls muss der Gerätename der Platte im
# traditionellen Format (nicht devfs) angegeben werden (z.B. /dev/hda oder
# /dev/sda, nicht jedoch etwas wie /dev/discs/disc0/disc).
# Um z.B. die erste SCSI/SATA-Festplatte zu nutzen, kann die folgende Zeile
# verwendet werden:
#d-i partman-auto/disk string /dev/sda
# Zusätzlich müssen Sie angeben, welche Partitionierungsmethode genutzt werden
# soll. Derzeit verfügbare Methoden:
# - regular: gewöhnliche Partitionstypen für die jeweilige Architektur verwenden
# - lvm: LVM verwenden, um die Platte zu partitionieren
# - crypto: LVM mit einer verschlüsselten Partition verwenden
d-i partman-auto/method string lvm
# Falls eine der Festplatten, die automatisch partitioniert werden sollen, eine
# alte LVM-Konfiguration enthält, wird dem Benutzer normalerweise eine Warnung
# angezeigt. Diese kann aber durch Voreinstellung unterdrückt werden...
d-i partman-lvm/device_remove_lvm boolean true
# Das Gleiche gilt für bereits existierende Software-RAID-Arrays:
d-i partman-md/device_remove_md boolean true
# Ebenfalls für die Bestätigung, die LVM-Partitionen zu schreiben.
d-i partman-lvm/confirm boolean true
d-i partman-lvm/confirm_nooverwrite boolean true
# Sie können eines der vordefinierten Partitionierungsrezepte wählen:
# - atomic: alle Dateien in einer Partition
# - home: separate /home-Partition
# - multi: separate /home-, /usr-, /var- und /tmp-Partitionen
d-i partman-auto/choose_recipe select atomic
# Oder erstellen Sie ein eigenes Rezept...
# beschrieben. Wenn Sie eine Möglichkeit haben, eine Rezeptdatei in die
# d-i-Umgebung zu bekommen, können Sie einfach darauf verweisen:
#d-i partman-auto/expert_recipe_file string /hd-media/recipe
# Falls nicht, können Sie auch ein ganzes Rezept in eine einzige (logische)
# Zeile packen. Dieses Beispiel erzeugt eine kleine /boot-Partition, eine
# Swap-Partition passender Größe und benutzt den Rest des Platzes für
# die Root-Partition:
#d-i partman-auto/expert_recipe string \
# boot-root :: \
# 40 50 100 ext3 \
# $primary{ } $bootable{ } \
# method{ format } format{ } \
# use_filesystem{ } filesystem{ ext3 } \
# mountpoint{ /boot } \
# . \
# 500 10000 1000000000 ext3 \
# method{ format } format{ } \
# use_filesystem{ } filesystem{ ext3 } \
# mountpoint{ / } \
# . \
# 64 512 300% linux-swap \
# method{ swap } format{ } \
# .
# Das vollständige Rezeptformat ist in der Datei partman-auto-recipe.txt
# dokumentiert, die im Paket »debian-installer« enthalten oder im D-I-Quellcode-
# Repository verfügbar ist. Dort ist auch dokumentiert, wie erweiterte
# Einstellungen festgelegt werden, wie z.B. Dateisystem-Bezeichnungen, Volume-
# gruppennamen oder welche physikalischen Geräte in einer Volumegruppe enthalten
# sein sollen.
# Dies veranlasst partman, automatisch ohne Nachfrage zu partitionieren,
# vorausgesetzt, Sie haben mit einer der obigen Methoden festgelegt, wie
# partitioniert werden soll.
d-i partman-partitioning/confirm_write_new_label boolean true
d-i partman/choose_partition select finish
d-i partman/confirm boolean true
d-i partman/confirm_nooverwrite boolean true
Partitionierung mit RAID
Sie können auch Voreinstellung verwenden, um Partitionen auf einem
Software-RAID einzurichten. Es werden RAID-Level 0, 1, 5, 6 und 10 unterstützt
sowie die Einrichtung von degradierten Arrays und die Festlegung von
Reserve-Geräten.
Wenn Sie RAID 1 verwenden, können Sie voreinstellen,
dass grub auf allen Geräten im Verbund installiert wird; siehe
.
Bei dieser Art von automatisierter Partitionierung kann leicht etwas
falsch laufen. Auch ist diese Installer-Komponente von den Entwicklern des
&d-i; relativ wenig getestet worden. Die Verantwortung,
die verschiedenen Rezepte richtig hinzubekommen (so dass Sie Sinn machen
und nicht miteinander kollidieren), liegt beim Benutzer! Schauen Sie in
/var/log/syslog nach, wenn Probleme auftreten.
# Die Partitionierungsmethode sollte auf "raid" gesetzt werden.
#d-i partman-auto/method string raid
# Geben Sie die Festplatten an, die partitioniert werden sollen. Sie bekommen
# alle das gleiche Layout, dies wird also nur funktionieren, wenn alle
# Festplatten die gleiche Größe haben.
#d-i partman-auto/disk string /dev/sda /dev/sdb
# Als nächstes müssen Sie die zu nutzenden physikalischen Partitionen einrichten.
#d-i partman-auto/expert_recipe string \
# multiraid :: \
# 1000 5000 4000 raid \
# $primary{ } method{ raid } \
# . \
# 64 512 300% raid \
# method{ raid } \
# . \
# 500 10000 1000000000 raid \
# method{ raid } \
# .
# Als letztes muss noch angegeben werden, wie die vorher definierten Partitionen
# im RAID-Setup verwendet werden sollen. Denken Sie daran, die korrekten
# Partitionsnummern für die logischen Partitionen zu benutzen. Es werden die
# RAID-Level 0, 1, 5, 6 und 10 unterstützt; Geräte werden mittels »#« voneinander
# getrennt.
# Parameter sind:
# <raidtype> <devcount> <sparecount> <fstype> <mountpoint> \
# <devices> <sparedevices>
#
#d-i partman-auto-raid/recipe string \
# 1 2 0 ext3 / \
# /dev/sda1#/dev/sdb1 \
# . \
# 1 2 0 swap - \
# /dev/sda5#/dev/sdb5 \
# . \
# 0 2 0 ext3 /home \
# /dev/sda6#/dev/sdb6 \
# .
# Weitere Informationen finden Sie in der Datei partman-auto-raid-recipe.txt,
# die im Paket »debian-installer« enthalten oder im D-I-Quellcode-Repository
# verfügbar ist.
# Dies veranlasst partman, automatisch ohne Nachfrage zu partitionieren.
d-i partman-md/confirm boolean true
d-i partman-partitioning/confirm_write_new_label boolean true
d-i partman/choose_partition select finish
d-i partman/confirm boolean true
d-i partman/confirm_nooverwrite boolean true
Festlegen, wie Partitionen eingebunden werden
Normalerweise werden Dateisysteme unter Verwendung einer eindeutigen
Kennung, dem Universally Unique Identifier (UUID) als Schlüssel
eingebunden; auf diesem Wege ist es möglich, sie korrekt einzubinden, selbst
wenn sich ihr Gerätename ändert. UUIDs sind allerdings lang und schwierig
zu lesen, daher kann der Installer die Dateisysteme, falls Sie dies bevorzugen,
auch basierend auf den traditionellen Gerätenamen einbinden oder aber
basierend auf einem Label, das sie festlegen. Wenn Sie den Installer anweisen,
die Einbindung über ein Label vorzunehmen, wird für alle Dateisysteme, die
kein Label haben, trotzdem der UUID verwendet.
Für Geräte mit feststehenden Namen, wie zum Beispiel logischen LVM-Volumes,
werden weiterhin die traditionellen Namen statt der UUIDs verwendet.
Die traditionellen Gerätenamen können sich basierend auf der Reihenfolge,
in der der Kernel die Geräte beim Booten erkennt, ändern, was dazu führen
kann, dass das falsche Dateisystem eingebunden wird. Ähnlich dazu können bei
den Labels Überschneidungen auftreten, wenn Sie eine neue Festplatte oder
ein USB-Laufwerk anschließen, und wenn dies passiert, ist das Verhalten
Ihres Systems beim Starten rein willkürlich.
# Standardeinstellung ist, mittels UUID einzubinden, Sie können aber auch
# "traditional" wählen, um die traditionellen Gerätenamen zu nutzen, oder
# "label", um die Einbindung per Dabeisystem-Label zu versuchen, wobei im
# Falle eines Fehlers hier die UUIDs als Ausweichlösung verwendet werden.
#d-i partman/mount_style select uuid
Installation des Basissystems
Es gibt momentan nicht viel, was für diesen Teil der Installation
voreingestellt werden kann. Die einzigen gestellten Fragen betreffen die
Installation des Kernels.
# APT konfigurieren, dass empfohlene (recommended) Pakete nicht automatisch
# installiert werden. Die Verwendung dieser Option kann zu einem unvollständigen
# System führen und sollte nur von sehr erfahrenen Anwendern genutzt werden.
#d-i base-installer/install-recommends boolean false
# Das Kernel-Image-(Meta-)Paket, das installiert werden soll; "none" kann
# genutzt werden, wenn kein Kernel installiert werden soll.
#d-i base-installer/kernel/image string &kernelpackage;-2.6-486
Einrichtung von Benutzerzugängen
Das Passwort für den Superuser-Zugang (root) sowie Name und Passwort des ersten
regulären Benutzers können voreingestellt werden. Für die Passwörter können
Sie entweder Klartext-Werte oder MD5-Hashes verwenden.
Bedenken Sie, dass die Voreinstellung von Passwörtern nicht ganz sicher
ist, da jeder, der Zugang zur Voreinstellungsdatei hat, Kenntnis von den
Passwörtern hat. Hier MD5-Hashes zu verwenden, wird von der
Sicherheit her betrachtet als besser angesehen, allerdings könnte Sie dies
auch in falscher Sicherheit wiegen: der Zugriff auf einen MD5-Hash birgt
die Gefahr von Brute-Force-Attacken.
# Das Anlegen des Root-Zugangs abbrechen (der normale Benutzer
# bekommt dann die Möglichkeit, sudo zu benutzen)
#d-i passwd/root-login boolean false
# Alternativ dazu können Sie auch das Anlegen eines normalen
# Benutzers abbrechen ...
#d-i passwd/make-user boolean false
# Root-Passwort, entweder als Klartext ...
#d-i passwd/root-password password r00tme
#d-i passwd/root-password-again password r00tme
# ... oder verschlüsselt als MD5-Hash.
#d-i passwd/root-password-crypted password [MD5 hash]
# Um einen regulären Benutzerzugang zu erstellen:
#d-i passwd/user-fullname string Debian User
#d-i passwd/username string debian
# Passwort des regulären Benutzers, entweder als Klartext ...
#d-i passwd/user-password password insecure
#d-i passwd/user-password-again password insecure
# ... oder verschlüsselt als MD5-Hash.
#d-i passwd/user-password-crypted password [MD5 hash]
# Den ersten Benutzer mit der angegebenen Benutzer-ID (UID) erstellen
# statt mit der Standard-UID.
#d-i passwd/user-uid string 1010
# Der Benutzerzugang wird zu einigen Standard-Benutzergruppen hinzugefügt.
# Um dies zu überschreiben, benutzen Sie:
#d-i passwd/user-default-groups string audio cdrom video
Die Variablen passwd/root-password-crypted und
passwd/user-password-crypted können auch mit
!
als Wert voreingestellt werden. In diesem Fall wird der
entsprechende Zugang deaktiviert. Dies könnte für den root-Zugang sinnvoll
sein, vorausgesetzt natürlich, dass alternative Möglichkeiten vorhanden sind,
um administrative Tätigkeiten oder root-Logins zu ermöglichen (z.B. per
Authentifizierung mit SSH-Schlüssel oder per sudo).
Der folgende Befehl kann verwendet werden, um einen MD5-Hash für ein Passwort
zu generieren:
$ printf "r00tme" | mkpasswd -s -m md5
Konfiguration von Apt
Die Konfiguration von /etc/apt/sources.list und
grundlegenden Einstellungsoptionen ist voll automatisiert, basierend auf der
Installationsmethode und Antworten auf frühere Fragen. Sie können optional
weitere (lokale) Paketquellen (Repositories) hinzufügen.
# Sie können wählen, ob Sie Software aus dem "non-free"- oder
# "contrib"-Zweig installieren möchten.
#d-i apt-setup/non-free boolean true
#d-i apt-setup/contrib boolean true
# Entfernen Sie das folgende Kommentarzeichen, wenn Sie keinen Netzwerk-
# Spiegel-Server verwenden möchten.
#d-i apt-setup/use_mirror boolean false
# Wählen Sie, welche Update-Dienste genutzt werden sollen; legen Sie die
# zu verwendenden Spiegel-Server fest. Die hier angegebenen Werte sind die
# normalen Standardwerte.
#d-i apt-setup/services-select multiselect security, volatile
#d-i apt-setup/security_host string security.debian.org
#d-i apt-setup/volatile_host string volatile.debian.org
# Zusätzliche Paketquellen, "local[0-9]" verfügbar
#d-i apt-setup/local0/repository string \
# http://local.server/debian stable main
#d-i apt-setup/local0/comment string local server
# deb-src-Zeilen aktivieren
#d-i apt-setup/local0/source boolean true
# URL zum öffentlichen Schlüssel der lokalen Quelle; Sie müssen einen
# Schlüssel bereitstellen, oder apt wird sich über die nicht-autorisierte
# Quelle beschweren und die Zeile in der sources.list wird auskommentiert
# bleiben und nicht genutzt.
#d-i apt-setup/local0/key string http://local.server/key
# Standardmäßig verlangt der Installer, dass Paketquellen mittels
# bekannter GPG-Schlüssel autorisiert werden. Folgendes kann verwendet
# werden, um das zu deaktivieren. WARNUNG: unsicher, nicht empfohlen.
#d-i debian-installer/allow_unauthenticated boolean true
Paketauswahl
Sie können jede Kombination der verfügbaren Programmgruppen auswählen.
Mögliche Werte zum Zeitpunkt, als dies geschrieben wurde:
standard (Standard-System)
desktop (Arbeitsplatz-System)
gnome-desktop (Arbeitsplatz-System mit Gnome)
kde-desktop (Arbeitsplatz-System mit KDE)
web-server (Web-Server)
print-server (Druck-Server)
dns-server (DNS-Server)
file-server (Datei-Server)
mail-server (Mail-Server)
sql-database (SQL-Datenbank)
laptop (tragbarer Computer)
Sie können hier auch wählen, gar nichts zu installieren und die
Installation von bestimmten Paketen auf andere Art erzwingen. Wir empfehlen
aber, immer zumindest die Programmgruppe standard
auszuwählen.
Wenn Sie zusätzlich zu den Paketen, die durch die Programmgruppen installiert
werden, weitere benötigen, können Sie den Parameter
pkgsel/include benutzen. Der Wert für diesen Parameter
kann eine Liste von Paketen sein, getrennt entweder durch Kommas oder durch
Leerzeichen, so dass Sie ihn auch recht einfach auf der Kernel-Kommandozeile
verwenden können.
#tasksel tasksel/first multiselect standard, web-server
# Wenn die Programmgruppe "desktop" (Arbeitsplatz-System) ausgewählt ist,
# den KDE- und XFCE-Desktop statt dem Standard-Gnome-Desktop installieren.
#tasksel tasksel/desktop multiselect kde, xfce
# Individuelle zusätzliche Pakete, die installiert werden sollen:
#d-i pkgsel/include string openssh-server build-essential
# Ob Pakete aktualisiert werden sollen, nachdem debootstrap beendet ist:
# Gültige Werte: none, safe-upgrade, full-upgrade
#d-i pkgsel/upgrade select none
# Einige Versionen des Installers können Informationen an das &debian;-
# Projekt zurück senden, welche Pakete Sie installiert haben.
# Standardeinstellung ist, nichts zu senden, aber Informationen zu senden
# hilft dem Projekt zu entscheiden, welche Software wie beliebt ist und ob
# bzw. wo sie auf die CDs gepackt werden sollte.
#popularity-contest popularity-contest/participate boolean false
Installation des Bootloaders
# Grub ist (für x86) der Standard-Bootloader. Wenn Sie stattdessen lilo
# installieren möchten, entfernen Sie hier das Kommentarzeichen:
#d-i grub-installer/skip boolean true
# Um auch die Installation von lilo zu unterdrücken und überhaupt keinen
# Bootloader zu installieren, entfernen Sie auch hier das Kommentarzeichen:
#d-i lilo-installer/skip boolean true
# Um keinen Bootloader zu installieren, entfernen Sie hier das
# Kommentarzeichen:
#d-i grub-installer/skip boolean true
# Dies ist eine ziemlich sichere Einstellung; sie bewirkt, dass grub
# automatisch in den MBR installiert wird, wenn kein anderes Betriebssystem
# erkannt wird.
d-i grub-installer/only_debian boolean true
# Dies bewirkt, dass grub in den MBR installiert wird, auch wenn noch andere
# Betriebssysteme erkannt wurden. Dies ist nicht so sicher, da möglicherweise
# die anderen Systeme nicht mehr gestartet werden können.
d-i grub-installer/with_other_os boolean true
# Wenn Sie alternativ an einen anderen Ort als in den MBR installieren
# möchten, entfernen Sie hier die Kommentarzeichen und passen Sie
# die Zeilen an:
#d-i grub-installer/only_debian boolean false
#d-i grub-installer/with_other_os boolean false
#d-i grub-installer/bootdev string (hd0,0)
# Um grub auf mehrere Festplatten zu installieren:
#d-i grub-installer/bootdev string (hd0,0) (hd1,0) (hd2,0)
# Um grub auf eine bestimmte Festplatte zu installieren:
#d-i grub-installer/bootdev string /dev/sda
# Optionales Passwort für grub, entweder als Klartext ...
#d-i grub-installer/password password r00tme
#d-i grub-installer/password-again password r00tme
# ... oder verschlüsselt mittels MD5-Hash; siehe grub-md5-crypt(8).
#d-i grub-installer/password-crypted password [MD5 hash]
# Verwenden Sie die folgende Option, um zusätzliche Boot-Parameter für
# das installierte System anzugeben (falls dies vom Bootloader-Installer
# unterstützt wird).
# Hinweis: Optionen, die dem Installer zum Booten angegeben wurden, werden
# automatisch auch für das installierte System hinzugefügt.
#d-i debian-installer/add-kernel-opts string nousb
Ein MD5-Hash für ein grub-Passwort kann mit dem
Befehl grub-md5-crypt generiert werden oder mit dem
Kommando aus dem Beispiel in .
Die Installation beenden
# Bei Installationen über die serielle Konsole werden die regulären virtuellen
# Konsolen (VT1 - VT6) normalerweise in /etc/inittab deaktivert. Um dies zu
# vermeiden, entfernen Sie vor der nächsten Zeile das Kommentarzeichen.
#d-i finish-install/keep-consoles boolean true
# Die letzte Meldung "Installation abgeschlossen" unterdrücken.
d-i finish-install/reboot_in_progress note
# Dies verhindert, dass der Installer während des Neustarts die CD
# auswirft, was in einigen Situationen sinnvoll sein könnte.
#d-i cdrom-detect/eject boolean false
# Durch die folgende Zeile wird der Installer nach Abschluss der
# Installation nur heruntergefahren, kein Neustart, es wird nicht das neue
# System gestartet.
#d-i debian-installer/exit/halt boolean true
# Durch die nächste Zeile wird der Rechner komplett abgeschaltet statt
# nur gestoppt.
#d-i debian-installer/exit/poweroff boolean true
Voreinstellung anderer Pakete
# Abhängig davon, welche Software Sie zur Installation auswählen oder ob
# Dinge während des Installationsprozesses schief laufen, ist es möglich,
# dass andere Fragen auftauchen. Sie können auch für diese natürlich
# Voreinstellungen festlegen. Eine Liste mit allen möglichen Fragen, die
# gestellt werden könnten, bekommen Sie, indem Sie eine Installation
# durchführen und danach diese Befehle ausführen:
# debconf-get-selections --installer > file
# debconf-get-selections >> file
Erweiterte Optionen
Während der Installation eigene Kommandos ausführen
Eine sehr kraftvolle und flexible Funktion, die das Voreinstellungswerkzeug
bietet, ist die Möglichkeit, Kommandos oder Scripte an bestimmten Stellen
während der Installation auszuführen.
# Den d-i voreinzustellen, ist von Natur aus nicht sicher! Nichts im
# Installer überprüft auf Versuche eines Pufferüberlaufs oder anderweitiger
# Ausnutzung der Werte einer Voreinstellungsdatei wie dieser. Benutzen Sie
# nur Voreinstellungsdateien aus vertrauenswürdigen Quellen! Um diese
# Aussage zu untermauern und weil es auch generell nützlich ist, zeigen wir
# hier eine Möglichkeit, jegliche Shell-Befehle, die Sie gerne im Installer
# hätten, automatisch auszuführen.
# Dieser erste Befehl wird so früh wie möglich ausgeführt, direkt nachdem
# das Lesen der Voreinstellungsdatei abgeschlossen ist.
#d-i preseed/early_command string anna-install some-udeb
# Der folgende Befehl wird ausgeführt direkt bevor das Partitionierungsprogramm
# startet. Er kann nützlich sein, um dynamische Voreinstellungen für die
# Partitionierung festzulegen, die vom Zustand der Festplatten abhängig sind
# (die möglicherweise noch nicht sichtbar sind, wenn preseed/early_command
# ausgeführt wird).
#d-i partman/early_command \
# string debconf-set partman-auto/disk "$(list-devices disk | head -n1)"
# Dieses Kommando wird ausgeführt, kurz bevor der Installer fertig ist,
# wenn aber noch ein nutzbares /target-Verzeichnis verfügbar ist.
# Sie können nach /target »chroot«-en und es direkt benutzen, oder benutzen
# Sie apt-install und in-target-Kommandos, um einfach Pakete zu
# installieren oder Kommandos im Zielsystem auszuführen.
#d-i preseed/late_command string apt-install zsh; in-target chsh -s /bin/zsh
Voreinstellung nutzen, um Standardantworten auf Fragen zu ändern
Es ist ebenfalls möglich, die Standardantwort für eine Frage zu ändern,
die Frage aber trotzdem stellen zu lassen. Dabei muss das
seen-Flag auf false
zurückgesetzt werden, nachdem die gewünschte Einstellung für den Wert
gesetzt wurde:
d-i foo/bar string value
d-i foo/bar seen false
Der gleiche Effekt kann erreicht werden, indem Sie am Boot-Prompt den Parameter
preseed/interactive=true setzen. Dies kann auch zum
Testen oder zur Fehlersuche in Ihrer Voreinstellungsdatei nützlich sein.
Beachten Sie, dass der Eigentümer d-i
nur für Variablen verwendet
werden sollte, die im Installer selbst genutzt werden. Für Variablen, welche zu
Paketen gehören, die auf dem Zielsystem installiert werden, sollten Sie stattdessen
den Namen des Pakets als Eigentümer verwenden. Siehe auch die Fußnote zum
.
Wenn Sie Voreinstellung mittels Boot-Parametern nutzen, können Sie den
Installer anweisen, eine bestimmte Frage zu stellen, indem Sie den Operator
?=
verwenden, z.B.
foo/bar?=value
(oder owner:foo/bar?=value).
Dies wird natürlich nur Auswirkungen auf Parameter haben, die zu Fragen
gehören, die während der Installation auch wirklich gestellt/angezeigt werden,
und nicht zu internen
Parametern.
Benötigen Sie mehr Debugging-Informationen, z.B. zur Fehlersuche, so verwenden
Sie den Boot-Parameter DEBCONF_DEBUG=5.
Dies veranlaßt debconf, erheblich mehr Details über die
aktuelle Einstellung jeglicher Variablen auszugeben sowie über die
Bearbeitung der Installationsskripte jedes einzelnen Pakets.
Mehrere Voreinstellungsdateien nacheinander laden
Wenn Sie mögen, können Sie hier weitere Voreinstellungsdateien in diese
Datei integrieren. Jegliche Einstellungen in den integrierten Dateien werden
die Werte aus dieser Datei überschreiben. Dies ermöglicht es z.B., allgemeine
Netzwerkeinstellungen in einer Datei festzulegen und speziellere Einstellungen
für andere Zwecke/Netze/Orte in anderen Dateien.
# Es kann mehr als eine Datei angegeben werden, getrennt durch Leerzeichen;
# alle werden geladen. Die integrierten Dateien können ebenfalls
# wieder "preseed/include"-Regeln enthalten.
# Bedenken Sie: wenn Sie relative Dateipfade angeben, gehen diese von dem
# gleichen Verzeichnis aus, das auch die Voreinstellungsdatei enthält, in
# der sie integriert sind.
#d-i preseed/include string x.cfg
# Der Installer kann optional die Prüfsummen von Voreinstellungsdateien
# kontrollieren, bevor er diese benutzt. Derzeit werden nur
# md5sum-Prüfsummen unterstützt. Geben Sie die md5sum-Prüfsummen in der
# gleichen Reihenfolge an wie die Dateien, die integriert werden sollen.
#d-i preseed/include/checksum string 5da499872becccfeda2c4872f9171c3d
# Der flexiblere Weg: dies startet ein Shell-Kommando und wenn dies die
# Namen von Voreinstellungsdateien zurückgibt, werden diese integriert.
#d-i preseed/include_command \
# string if [ "`hostname`" = bob ]; then echo bob.cfg; fi
# Flexibler als alles andere: ein Programm wird heruntergeladen und
# gestartet. Das Programm kann Kommandos wie debconf-set nutzen, um die
# debconf-Datenbank zu manipulieren. Es können auch mehrere Skripte
# angegeben werden, getrennt durch Leerzeichen. Beachten Sie: falls die
# Dateinamen relativ sind, gehen sie vom gleichen Verzeichnis aus wie
# die Voreinstellungsdatei, von der sie gestartet werden.
#d-i preseed/run string foo.sh
Es ist auch möglich, mehrere Voreinstellungsdateien hintereinander zu laden
und dabei mit initrd- oder file-Voreinstellung zu beginnnen, danach jedoch mit
network-Voreinstellung fortzufahren, indem Sie in den früh geladenen Dateien
preseed/url verwenden. Dies führt dazu, dass network-Voreinstellung
durchgeführt wird, wenn das Netzwerk aktiv wird. Sie müssen damit vorsichtig
sein, da dabei zwei separate Voreinstellungsläufe durchgeführt werden, das
bedeutet z.B., es gibt eine weitere Möglichkeit, den Befehl preseed/early
zu nutzen (diese zweite Ausführung findet statt, nachdem das Netzwerk aktiviert
wurde).